Remscheid,
29
September
2023
|
11:09
Europe/Amsterdam

Leben retten, Lebensqualität erhalten

Das Sana-Klinikum Remscheid weitet sein Spektrum zur Behandlung akuter Lungenembolien aus.

Eine Lungenembolie ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die ein schnelles Eingreifen erforderlich macht. Hier setzt das Sana-Klinikum Remscheid neue Akzente, in dem es das innovative, an Kliniken der Region bislang eher selten etablierte Verfahren der mechanischen Thrombektomie anwendet. „Damit sind wir gewissermaßen Vorreiter im Bergischen Land und eines der wenigen Zentren mit entsprechender Expertise in Kardiologie und Angiologie sowie entsprechenden Möglichkeiten in der Intensivmedizin“, erklärt Professor Dr. Burkhard Sievers, Chefarzt der Medizinischen Klinik I für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Nephrologie und Intensivmedizin im Remscheider Sana-Klinikum. 

Die Lungenembolie ist ein Blutgerinnsel, das die Blutgefäße in den Lungen teilweise oder vollständig verschließen kann. Diese Thromben haben ihren Ursprung häufig in den Beinvenen und wandern von dort aus mit dem Blutstrom in die Lunge. Gemeinhin werden die betroffenen Patientinnen und Patienten mit blutverdünnenden Medikamenten behandelt. Durch die sogenannte Lyse wird versucht, die Gerinnsel aufzulösen. „Gerade bei Patientinnen und Patienten mit erhöhter Blutungsneigung, nach Operationen oder mit einem erhöhten Thromboserisiko, beispielsweise nach längerer Bettlägerigkeit, ist dieses Verfahren nicht optimal, da es eine erhöhte Blutungsneigung mit sich bringt“, erläutert Dr. Khalil Abi Haidar, Leitender Oberarzt in der Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid. Neben möglichen Blutungskomplikationen sei die Lyse auch nicht immer in der Lage, die Thromben vollständig aufzulösen. Alles in allem, so bilanzieren die beiden Mediziner nach bereits mehreren erfolgreichen Anwendungen, bringe die mechanische Thrombektomie somit vielerlei Vorteile mit sich. 

Hier blicken Dr. Abi Haidar und Dr. Christian Schnickmann, ebenso Leitender Oberarzt der Kardiologie, sehr zufrieden auf den ersten Patienten zurück, der im Sommer durch die Experten am Remscheider Sana-Klinikum erfolgreich auf diese Weise behandelt wurde. Schon während des Eingriffs habe sich der junge Mann sichtbar erholt. „Es hat sich sofort eine Verbesserung eingestellt, sein Blutdruck und seine Sauerstoffsättigung im Blut haben sich normalisiert und die Atemnot hat nachgelassen“, bilanziert Dr. Abi Haidar. Die Behandlung erfolgt mittels eines flexiblen Katheters von ca. 8 Millimetern Durchmesser, der über die Leistenvene über das Herz bis zur Lunge geführt wird. „Mit Röntgenaufnahmen können wir das Gerinnsel sehen und durch das spezielle Kathetersystem entfernen“, erläutert Dr. Abi Haidar. Der Eingriff dauert weniger als eine Stunde und wird im Sana-Klinikum Remscheid im hochmodernen Hybrid-Katheterlabor durchgeführt. Auf eine Vollnarkose kann verzichtet werden, die Betäubung erfolgt lokal und die Patienten werden durch eine kurzzeitige Sedierung in einen leichten Dämmerschlaf versetzt. 

Die häufigsten Symptome einer Lungenembolie sind Luftnot, Brustschmerzen und mitunter auch Bewusstlosigkeit. Treten derlei Beschwerden auf, sollte umgehend der Rettungsdienst verständigt werden, denn eine Lungenembolie ist immer ein Notfall. Durch die Ergänzung im Behandlungsspektrum dieses Krankheitsbildes ist das Sana-Klinikum Remscheid auch für die umliegenden Städte ein Anlaufpunkt. „Für die Rettungsdienste ist wichtig, dass sie bei entsprechendem Verdachtsmoment – gerade, wenn eine Beinschwellung vorliegt – ein Haus anfahren können, das das Know-how und die notwenige Ausstattung zur Behandlung und intensivmedizinischen Therapie vorweisen kann“, hebt Professor Sievers hervor. Dies betreffe gleichermaßen Erkrankungen, die sich mit ähnlicher Symptomatik wie etwa Herzinfarkte äußern. Für das neue Verfahren der mechanischen Thrombektomie hat sich die Medizinische Klinik I mit einem Expertenteam aufgestellt. Neben Dr. Khalil Abi Haidar gehört als weiterer Leitender Oberarzt Dr. Christian Schnickmann dazu, so Professor Dr. Burkhard Sievers. Geschäftsführerin Svenja Ehlers ergänzt: „Das Sana-Klinikum Remscheid setzt mit der Einführung der Thrombektomie-Verfahren einen weiteren Meilenstein in der regionalen Notfallversorgung und gewährleistet eine qualitative Patientenbetreuung selbst in den kritischsten Momenten.“ 
 

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Sie blicken zufrieden auf die erste erfolgreich durchgeführte mechanische Thrombektomie zurück: Jens Meier (Pflege-Bereichsleitung Diagnostikzentrum), Dr. med. Christian Schnickmann (Leitender Oberarzt) und Dr. med. Khalil Abi Haidar (Leitender Oberarzt)

Foto: Sana Klinikum Remscheid, Download

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Über die Sana Kliniken AG

Die Sana Kliniken AG ist führender integrierter Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum. Die ganzheitliche Gesundheitsversorgung erstreckt sich von Präventionsangeboten über die ambulante und stationäre Versorgung bis hin zu Nachsorge, Rehabilitation und Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln. Neben B2B-Services in Einkauf und Logistik bietet Sana Beratung, Implementierung und Instandhaltung in den Bereichen Medizintechnik und Medizinprodukte sowie Managementleistungen für externe Kliniken an. 2022 erwirtschafteten die rund 34.500 Beschäftigten einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Zur Sana Kliniken AG zählen mehr als 120 Gesundheitseinrichtungen, darunter Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und 44 Krankenhäuser, in denen jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten behandelt werden, sowie mehr als 50 Sanitätshäuser. Eigentümer der 1976 gegründeten Sana Kliniken AG sind 24 private Krankenversicherungen. Sitz der Unternehmenszentrale ist Ismaning bei München.