Moderne Verfahren, neue Chancen

Pneumologe Desouki Abdelatti ist neuer Leitender Oberarzt in der Sektion Pneumologie des Sana-Klinikums Remscheid. Für die Diagnostik schwerwiegender Lungenerkrankungen bringt er eine herausragende Expertise mit.

Die Diagnose Lungenkrebs, so macht Desouki Abdelatti Hoffnung, „ist heute kein Todesurteil mehr.“ Um die zweifelsohne schwerwiegende Erkrankung aber wirkungsvoll und mit den modernsten Therapien behandeln zu können, komme es entscheidend auf die Qualität der Diagnostik an, erklärt der Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Intensivmedizin, Palliativmedizin und medikamentöse Tumortherapie. Dazu bringt er als neuer Leitender Oberarzt in der Sektion Pneumologie in der Medizinischen Klinik I des Sana-Klinikums Remscheid herausragende Kenntnisse und Erfahrungen mit. Sein Kollege ist gerade was den interventionellen Bereich angehe ein Experte, sagt Sektionsleiter Dr. Heinz-Wilhelm Esser und ergänzt: „So sind wir froh, dass wir ihn für unser Haus gewinnen konnten.“

Schon früh habe sein besonderes Interesse der Onkologie und hierbei im Speziellen den Tumorerkrankungen der Lunge gegolten, erzählt Desouki Abdelatti. Auch hier habe die Medizin gerade in den letzten zehn Jahren entscheidende Fortschritte gemacht. „Die Immuntherapie und die Chemotherapie, die zielgenau den Tumor bekämpft, haben für große Veränderungen hinsichtlich der Behandlungsqualität für die betroffenen Patientinnen und Patienten gesorgt“, erklärt der 39-jährige Mediziner. Moderne Therapien könnten entscheidenden Einfluss auf die Verlängerung der Lebenszeit bei einer verbesserten Lebensqualität und sogar auf die Heilungschancen nehmen. Zudem seien die Nebenwirkungen im Vergleich zu den Behandlungsoptionen der älteren Generation deutlich geringer, da eben nur die Tumorzellen, nicht aber weiteres Gewebe attackiert werde. „Voraussetzung für eine zielgerichtete und damit personalisierte Therapie ist aber eine genaue Bestimmung der Tumorgenese. Das A und O ist, eine gute Probe abzunehmen“, erläutert der Facharzt. Dies gelingt komplikationsarm durch moderne Verfahren, etwa eine durch Ultraschall gesteuerte Probenentnahme während einer Bronchoskopie. Zudem können mit der die sogenannten Kryotherapie durch Vereisung qualitativ gute Tumorbiopsien gewonnen werden. Auch therapeutisch stellt die Kryotherapie einen innovativen Ansatz dar, um den Tumor schonend zu entfernen. Somit erhalten die Patientinnen und Patienten zeitnah eine gesicherte Diagnose, auf deren Grundlage  die passende Therapie eingeleitet werden kann. Genauso wirkungsvoll lassen sich die genannten Verfahren auch für weitere Lungenerkrankungen, bei chronischen Entzündungen und sonstigen Veränderungen des Lungengewebes einsetzen.  

Mit der älter werdenden Bevölkerung nimmt die Zahl der bösartigen Lungenerkrankungen zu. Während noch bis vor einigen Jahren im Vergleich mehr Männer betroffen waren, gibt es aktuell eine zunehmende Zahl von Lungenkrebspatientinnen. Denn beim Rauchen, dem Hauptrisikofaktor für einen Lungentumor, haben die Frauen im Laufe der Jahre nachgezogen, so auch die Einschätzung der Fachärzte im Remscheider Sana-Klinikum. „Deshalb bereitet uns Sorge, dass wir inzwischen wieder mehr jugendliche Raucher verzeichnen“, sagt Dr. Esser. Insofern werten die Mediziner die durch die Bundesregierung angestrebte Cannabis-Freigabe für Erwachsene als ein falsches Signal – nicht zuletzt, weil Tabak immer noch der Trägerstoff für den Cannabis-Konsum sei. „Damit schadet sich der Konsument nicht nur selbst, sondern immer auch denjenigen, die den Schadstoffen passiv ausgesetzt sind“, warnt Dr. Esser.

Info

Einen weiteren Fokus setzt die Sektion Pneumologie im Sana-Klinikum Remscheid auf die Betreuung langzeitbeatmeter Patienten. Ziel ist eine Optimierung der außerklinischen Beatmung oder eine Entwöhnung von der Beatmung – ein großer Benefit für die Betroffenen.