Neue Chefärztin bietet fachkompetente Hilfe bei Inkontinenz

Inkontinenz gilt bei vielen noch immer als Tabu-Thema. Die Sana Kliniken Niederlausitz nutzen den Internationalen Inkontinenztag am 30. Juni 2023, um diese Erkrankung in den Fokus zu rücken. Mit der neuen Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Zainab Moualla baut der Gesundheitsdienstleister sein urogynäkologisches Beratungs- und Behandlungsangebot in Lauchhammer aus und schließt damit eine weitere Versorgungslücke im Süden des Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Frauen mit Senkungen und Inkontinenz finden ab sofort in der Klinik in Lauchhammer eine kompetente Anlaufstelle.

Der Bedarf ist groß, denn die Menschen werden immer älter. Sowohl Senkungen als auch Inkontinenz betreffen überwiegend ältere Patientinnen“, erklärt Dr. Zainab Moualla. Die Chefärztin, die seit April 2023 die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Lauchhammer leitet, ist auf Urogynäkologie spezialisiert. Dieser Fachbereich beschäftigt sich vorrangig mit der Diagnose und Therapie von Senkungserkrankungen der weiblichen Genitale, von Blasen- und Darmfunktionsstörungen sowie von Beschwerden nach Geburtsverletzungen. Die verschiedenen Formen der Harn- und Stuhlkontinenz, bei denen es zu einem unkontrollierten Abgeben von Harn oder Stuhl kommt, sind ein zentraler Schwerpunkt der Urogynäkologie. Offiziellen Angaben zufolge leiden rund 10 Millionen Deutsche an Inkontinenz. Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer.

Ein offenes Ohr für Betroffene

„Ich erlebe häufig in meinen Patientengesprächen, dass die Frauen einen hohen Leidensdruck haben und sich oft nicht trauen, darüber zu sprechen, obwohl es keinen Grund gibt, sich dafür zu schämen. Nach einfühlsamen Gesprächen sind die Patientinnen oft sehr erleichtert, dass sie über ihre  Beschwerden reden konnten, dass ihnen jemand zugehört hat. In vielen Fällen können wir den Betroffenen sehr gut helfen und die Erkrankungen sogar heilen“, betont Zainab Moualla. Mit dem Start ihrer Chefarzt-Tätigkeit an den Sana Kliniken Niederlausitz hat sie damit begonnen, das gynäkologische Leistungsspektrum der Klinik zu erweitern und auch bereits eine Sprechstundenermächtigung bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg beantragt. Bis diese genehmigt ist, haben niedergelassene Gynäkologen die Möglichkeit, Behandlungsfälle bei speziellen Fragestellungen auf dem direkten Weg bei Chefärztin Zainab Moualla vorzustellen. Perspektivisch sollen nach Erteilung der Ermächtigung auch urodynamische Messungen in der Klinik in Lauchhammer durchgeführt werden können, deren Ergebnisse die Basis für die Diagnostik und weitere Behandlung bilden. Am urodynamischen Messplatz können beispielsweise der Druck und die Kapazität der Harnblase sowie der Zustand der Muskulatur des Beckenbodens analysiert und das Zusammenspiel von Harnblase, Harnröhre und Muskulatur in Stresssituationen untersucht werden. „Anhand der Ergebnisse können wir auf die Art der Inkontinenz schließen und diese gezielt therapieren – je nach Bedarf medikamentös oder operativ“, sagt Zainab Moualla. Inkontinenz kann bei Frauen unter anderem nach mehreren vaginalen Entbindungen, bei nachlassender Muskelkraft im Beckenboden, bei erblich bedingten Beckenbodenschäden, bei chronischem
Husten, Adipositas, nach operativen Eingriffen oder nach Bestrahlungstherapien im Bereich der Vagina oder Harnblase auftreten.

Operative und medikamentöse Behandlungsangebote in Lauchhammer

In der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe finden betroffene Frauen ab sofort mit Zainab Moualla nicht nur eine vertrauenswürdige Ansprechpartnerin, um offen über ihr Leiden zu sprechen, sondern bekommen auch medizinische Hilfe. Je nach Form der Inkontinenz bietet die Klinik verschiedene Behandlungsmethoden an. Dazu gehören der operative Einsatz von spannungsfreien Bändern, Operationen nach Burch, Unterspritzungen der Harnröhre, Botox-Injektionen in die Harnblase, der Einsatz eines Blasenschrittmachers oder die Einbringung von Medikamenten in die Blase. Bei Stuhlinkontinenz arbeiten die Klinik Hand in Hand mit dem Proktologen der chirurgischen Abteilung und bietet Betroffenen die Möglichkeit, sich einen Blasen-Darm-Schrittmacher einsetzen zu lassen.