image

Wenn schnelle Hilfe Leben rettet

Chest-Pain-Unit

Wenn plötzlich Brustschmerzen auftreten, zählt jede Minute. In solchen Fällen ist die Chest Pain Unit – kurz CPU – die richtige Anlaufstelle. Dabei handelt es sich um eine spezialisierte Notaufnahme, die speziell für Patientinnen und Patienten mit Brustschmerzen eingerichtet wurde.

Das Wichtigste zuerst: Brustschmerzen können ein Anzeichen für einen Herzinfarkt sein – oft bleibt dieser zunächst unbemerkt, da die Beschwerden unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Achten Sie daher auf mögliche Warnzeichen:

  1. Ein starkes Engegefühl in der Brust

  2. Übelkeit oder Erbrechen

  3. Atemnot

  4. Plötzliche starke Angst oder Panikgefühl

  5. Blasse oder fahle Haut

  6. Kalter Schweiß

Ein Brustschmerz oder Druckgefühl in der Brust kann aber auch andere Ursachen haben – zum Beispiel Muskelverspannungen, Wirbelsäulenprobleme oder eine Lungenentzündung. Deshalb ist eine rasche und gezielte Abklärung wichtig.

In der CPU steht genau das im Mittelpunkt: eine schnelle und sichere Diagnose. Mit Hilfe von EKG, Blutuntersuchungen und bildgebenden Verfahren wird abgeklärt, ob das Herz betroffen ist. In dieser spezialisierten Einheit arbeiten Kardiologen und Notfallmediziner eng zusammen – für eine bestmögliche und frühzeitige Versorgung.

 

Das könnte hinter Ihren Symptomen stecken

SYMPTOM-CHECKER

  • Warum eine spezialisierte Notaufnahme für das Herz wichtig ist 

    Früher wurden alle Notfälle in einer gemeinsamen Notaufnahme behandelt – egal ob es sich um eine Verletzung, einen Infekt oder Herzprobleme handelte. Dort waren oft Ärzte aus der Allgemeinmedizin oder der Anästhesie zuständig, aber nicht unbedingt Fachärzte für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

    Gerade bei Herzbeschwerden – wie etwa einem Herzinfarkt – ist jedoch schnelle Hilfe von spezialisierten Fachärzten besonders wichtig, denn jede Minute zählt. Die Kardiologie hat sich in den letzten Jahrzehnten stark weiterentwickelt und umfasst heute viele verschiedene Teilbereiche.

    Deshalb entstand die Idee, eigene Notaufnahmen speziell für Herzpatienten einzurichten. In den 1990er Jahren wurde diese Idee erstmals umgesetzt – mit dem Aufbau einer spezialisierten kardiologischen Notaufnahme. Am Universitätsklinikum Heidelberg ergab sich schließlich die Chance, im Rahmen eines Neubaus eine moderne und auf Herzerkrankungen ausgerichtete Notaufnahme zu schaffen: die erste Chest Pain Unit in Deutschland.

  • Gut versorgt – bei verschiedensten Herzerkrankungen 

    In einer Chest Pain Unit werden viele verschiedene Herzbeschwerden behandelt – vom Verdacht auf Herzinfarkt bis hin zur Kontrolle bei Patienten mit Herzschrittmacher. Insgesamt gibt es rund ein Dutzend klar definierte Krankheitsbilder, für die diese spezialisierte Einheit ausgelegt ist.

    Für eine schnelle Diagnose ist in der CPU alles direkt vor Ort: EKG, Ultraschall, Blutuntersuchungen oder Gefäßdarstellungen wie der Venendoppler gehören zur Standardausstattung. Bei Bedarf können auch weiterführende bildgebende Verfahren schnell angeschlossen werden – dazu zählt zum Beispiel die Herzkatheteruntersuchung, mit der sich Gefäßverengungen genau beurteilen und oft auch gleich behandeln lassen. Auch andere Verfahren wie Röntgen oder CT sind meist nur wenige Schritte entfernt.

    Das hat viele Vorteile: Die Abläufe sind gut organisiert, es gibt keine langen Wege, und auch die allgemeine Notaufnahme wird entlastet. Wer keine akute Herzerkrankung hat, kann nach der Untersuchung oft schon bald wieder nach Hause – schnell, sicher und ohne unnötige Wartezeiten.