Tumorarten

Speiseröhre

Die bösartigen Erkrankungen in der Speiseröhre gehören insgesamt zu den seltenen Krebserkrankungen. Unterteilt werden die Erkrankungen nach der Art der Zellen aus denen sie entstammen, entweder aus dem sogenannten Plattenepithel, der Zellart in der Schleimhaut der eigentlichen Speiseröhre oder den Adenokarzinomen, die aus Zellen im Übergangsbereich von der Speiseröhre zum Magen entstehen.

Eine andere Unterscheidung erfolgt nach dem genauen Ort der Erkrankung, hier wird vor allem der Abstand zur vorderen Zahnreihe berücksichtigt. Befindet sich der Tumor am Übergang zum Magen so spricht man von einem AEG-Tumor.

Ebenfalls wichtig zur Beurteilung der Behandlungsoptionen ist die Eindringtiefe einer Veränderung vom Inneren der Speiseröhre aus betrachtet, man spricht beispielsweise von einem Stadium T1, T2 oder T3. Auch das Vorhandensein auffälliger Lymphknoten in der Umgebung der Speiseröhre spielt eine Rolle bei der Auswahl einer optimalen Therapieempfehlung für den einzelnen Patienten. So können einige T1 Stadien als sogenannte Frühkarzinome (àLink auf Unterseite Frühkarzinome) im Rahmen einer Endoskopie geheilt werden. In anderen Fällen werden Chemotherapien einer folgenden Operation vorangestellt oder die Behandlung besteht aus einer Kombination von Bestrahlung und Chemotherapie. Nach ausführlichen Untersuchungen wird in der Tumorkonferenz jeder Einzelfall diskutiert und eine Therapieempfehlung für den Patienten erarbeitet.

Magen

Die bösartigen Erkrankungen des Magens gehören insgesamt zu den eher seltenen Tumoren in Deutschland, im Gegensatz beispielsweise zum asiatischen Raum. Die meisten sind dabei sogenannte Adenokarzinome. Sehr selten sind Lymphome im Magen und sogenannte gastrointestinale Stromatumore (GIST) die aus tieferen Wandschichten hervorgehen. Vor Beginn einer Behandlung muss zunächst eine sorgfältige Diagnostik stehen. So kann es erforderlich sein eine bereits ambulant erfolgte Magenspiegelung zu wiederholen, häufig auch in Kombination mit einer sogenannten Endosonographie, einer Ultraschalluntersuchung von Innen mit Hilfe eines Endoskops. Normale Ultraschalluntersuchungen sind genauso erforderlich wie Computertomographien. Manchmal müssen auch bereits erfolgte feingewebliche Untersuchungen noch durch spezielle Zusatzuntersuchungen ergänzt werden, darum kümmern wir uns oft ohne, dass Sie das mitbekommen.

Stadieneinteilung bei Magentumoren

Ziel dieses Aufwandes ist ein für Ihren Befund maßgeschneiderter Behandlungsvorschlag, so kann manchmal ein Befund mit einem endoskopischen Verfahren entfernt werden. Oftmals ist eine Vorbehandlung mit Chemotherapie vor einer Operation ein sinnvolles Vorgehen. Auch die Wahl des Operationsverfahrens hängt von einer vorausgehenden exakten Diagnostik ab. Die endgültige Behandlungsstrategie wird dann zunächst in der Tumorkonferenz diskutiert und dann gemeinsam mit Ihnen festgelegt.

Darm

Unter der Bezeichnung Darmkrebs werden im Allgemeinen bösartige Erkrankungen am Dickdarm zusammengefasst. Hierbei werden die Erkrankungen im Enddarm (Rektum) gesondert betrachtet, da sich hier die Behandlung oft deutlich vom sonstigen Dickdarm unterscheidet. Allen Darmkrebserkrankungen ist gemein, dass sie in vielen Fällen gut und langfristig zu heilen sind, Voraussetzung sind eine exakte Diagnosestellung und dann die Wahl der geeigneten Therapie, die oft aus einer Kombination von Operation und Chemotherapie, beim Enddarmkrebs auch noch von Bestrahlungen besteht. Viele Vorstufen und manche frühe Formen können auch mit endoskopischen Eingriffen behandelt werden (siehe Bild).

Aufgrund der besonderen Bedeutung der Zusammenarbeit von Gastroenterologen, Chirurgen, Onkologen und Strahlentherapeuten bei diesen Erkrankungen erfolgt die Zusammenarbeit in einem sogenannten Darmkrebszentrum, das Sana Klinikum Offenbach ist zertifiziertes Darmkrebszentrum (Link nach www.sana.de/offenbach/medizin-pflege/darmzentrum) der Deutschen Krebsgesellschaft. Die Qualität unserer Arbeit wird hierbei bei jährlichen Überprüfungen gemessen und muss innerhalb vorgegebener Grenzen liegen. Bei jedem Patienten werden die erhobenen Befunde in einer Tumorkonferenz besprochen und ein Vorschlag für das auf diesen Patienten abgestimmte Vorgehen festgelegt. Auch die Möglichkeiten zur Aufnahme in Studien werden hier erläutert.

Leber

In der Leber können verschiedenste Geschwülste auftreten, dabei sind diese sogenannten Tumoren der Leber nicht immer bösartige Erkrankungen. Eine sorgfältige Diagnostik ist erforderlich, um dies abzuklären, am häufigsten kommen Ultraschalluntersuchungen, manchmal auch mit einem speziellen Ultraschallkontrastmittel zum Einsatz. Können damit noch nicht alle Fragen beantwortet werden, so können mittels Computertomographie oder Kernspintomographie weitere Informationen gewonnen werden. Besteht der Verdacht auf eine bösartige Veränderung in der Leber sind im Allgemeinen eine Reihe von Untersuchungen erforderlich um den ganzen Körper auf Erkrankungen hin zu untersuchen, die damit im Zusammenhang stehen könnten. Häufig sind das beispielsweise eine Magen- und/oder eine Darmspiegelung. In manchen Fällen ist es dann auch erforderlich eine Probe aus dem auffälligen Bereich der Leber zu entnehmen, um das Gewebe durch Pathologen unter dem Mikroskop zu untersuchen. Eine solche Leberbiopsie erfolgt unter Ultraschallkontrolle und kann meist unter lokaler Betäubung durchgeführt werden.

Im Falle einer bösartigen Ursache einer Leberveränderung ist die Behandlung letztlich abhängig von den Ergebnissen der oben aufgeführten Untersuchungen. In der Tumorkonferenz werden die sinnvollsten Therapiemöglichkeiten diskutiert und eine Behandlungsempfehlung erarbeitet, dabei kann es sich um operative Verfahren ebenso handeln wie Chemotherapien. In manchen Fällen sind auch sogenannte lokal ablative Verfahren erfolgsversprechend, dabei handelt es sich beispielsweise um Eingriffe bei denen Tumore mittels einer Sonde mit Hitze zerstört werden (z.B. Radiofrequenzablation) oder die Gefäßversorgung eines Tumors über einen über Blutgefäße eingeführten Katheter mit einer Mischung aus einer öligen Substanz und einem Chemotherapeutikum verstopft werden (z.B. TACE).

Bauchspeicheldrüse

Unter den bösartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) fasst man eine Gruppe von Krebserkrankungen zusammen die aus unterschiedlichen Zellen des Organs entstehen.

80% der Erkrankungen gehen von den Drüsen-bildenden Zellen des Verdauungssaft produzierenden Teils der Bauchspeicheldrüse aus (sogenanntes duktales Adenokarzinom). Seltener sind Tumore die aus der Mündung des Bauchspeicheldrüsenganges in den Zwölffingerdarm entstehen (Papillenkarzinome) oder aus Zellen die Botenstoffe für den Körper herstellen (neuroendokrine Tumore).

In der frühen Phase der Erkrankung hat der Patient oft wenig Beschwerden oder die ersten Symptome sind sehr wenig wegweisend, dadurch wird eine Diagnose oft erst recht spät gestellt. Zudem können zusätzliche Veränderungen wie Zysten oder Entzündungen eine Diagnose erschweren. Im Zentrum der Untersuchungen steht daher zunächst eine möglichst exakte Untersuchung des Ist-Zustandes der Erkrankung, dann wird meist im Dialog mit anderen Fachdisziplinen die Möglichkeit einer Operation geprüft. Ist dies die erste Wahl wird ein erfahrender Kollege aus der Bauchchirurgie mit Ihnen das beste OP-Verfahren mit allen Risiken besprechen. Stellt eine Operation nicht die beste Option dar, so ist meist die Gewinnung einer Gewebeprobe erforderlich, wir erläutern Ihnen das von uns geplante Verfahren ausführlich, sodass Sie genau vorbereitet sind was auf Sie zukommt.

Chemotherapien kommen bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse häufig zum Einsatz. Nach einer Operation ist eine Behandlung heute in vielen Fällen Standard, da so die Häufigkeit von Rückfällen gesenkt werden kann. Manchmal kann mit einer Chemotherapie versucht werden einen Tumor soweit zu verkleinern, dass eine Operation überhaupt erst möglich ist. Bei sehr fortgeschrittenen Erkrankungen ist die wesentlichste Behandlungsmöglichkeit eine Chemotherapie, die Art ist von der Zellart bei der feingeweblichen Untersuchung anhängig, aber auch von den persönlichen Voraussetzungen und Wünschen des Patienten. Die Strahlenbehandlung kommt insgesamt nur sehr selten zur Anwendung.

Gallenwege

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