Radevormwald

Darmkrebsvorsorge kann Leben retten

Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten. Allein in Deutschland erkranken über 60.000 Menschen jedes Jahr neu. Und 25.000 Menschen sterben daran. Damit zählt dieser Tumor zu den häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen überhaupt. Da er sich langsam und unbemerkt entwickelt, wird er in vielen Fällen (zu) spät entdeckt.

Heilungschancen hängen aber entscheidend von Krankheitsstadium ab. Denn Darmkrebs, der fast immer aus gutartigen Darmpolypen entsteht, verursacht im frühen Stadium kaum Symptome. Beschwerden, wie Müdigkeit, krampfartige Leibschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten und Gewichtsverlust oder gar sichtbares Blut im Stuhl können Alarmsignale sein. 

Die größte Sicherheit, Darmkrebs zu erkennen, ist bei der Vorsorge-Darmspiegelung (Koloskopie) gegeben. Bereits seit 2002 gibt es in Deutschland die Darmspiegelung als Teil des gesetzlichen Krebsvorsorgeprogramms für Männer und Frauen ab dem 55. Lebensjahr. Ab dem 51. Lebensjahr besteht Anspruch auf einen immunologischen Test zum Nachweis von Blut im Stuhl.

„Insgesamt nehmen immer noch viel zu wenige Menschen die Früherkennungsangebote wahr. Durch die Zunahme der vorsorglichen Darmspiegelungen, Verbesserungen in der chirurgischen Therapie sowie der onkologischen Vor- und Nachbehandlung (Chemo- und Strahlentherapie) können immer häufiger bösartige Tumore geheilt werden“, sagt Dr. Mathias Bebobru, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Sana Krankenhaus Radevormwald.

Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter. Ab 50 Jahren tritt Darmkrebs deutlich häufiger auf, wobei auch jüngere Menschen erkranken können - insbesondere, wenn sie ein erhöhtes familiäres Risiko haben. Eine erbliche Veranlagung macht rund 30 Prozent der Darmkrebsfälle aus. Wer eine familiäre Vorbelastung hat, sollte sich regelmäßig untersuchen lassen, um Darmkrebs und dessen Vorstufen möglichst früh zu erkennen. Eine weitere Risikogruppe sind Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn). Patienten mit Typ 2-Diabetes haben ein dreifach erhöhtes Risiko für Darmkrebs.

Auch die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten können ein Risiko für Darmkrebs sein. Wer zu viel Fett und rotes Fleisch, zu wenig Ballaststoffe, Obst und Gemüse zu sich nimmt, der erhöht sein Darmkrebsrisiko. Darüber hinaus zählen Bewegungsmangel, Rauchen und Alkoholkonsum zu den Faktoren, die das Darmkrebsrisiko erhöhen. Vorsorge kann lebensrettend sein: Wird Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt, ist er zu über 90 Prozent heilbar.