Illustration des Halses mit lilafarben hervorgehobener Schilddrüse vor der Luftröhre

Sana Krankenhaus Radevormwald

Schilddrüsenzentrum

Das Sana Krankenhaus Radevormwald hat sich auf die Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert und ein Schilddrüsenzentrum gegründet. Unsere Klinik erfüllt die vielfältigen Anforderungen für die Beteiligung im Deutschen Schilddrüsenzentrum, einem deutschlandweiten Experten-Netzwerk verschiedener medizinischer Fachrichtungen.

    Welche Aufgabe hat die Schilddrüse

    Die Schilddrüse ist ein kleines, sehr vielseitiges Organ. Sie liegt unterhalb des Kehlkopfes und ähnelt in ihrer Form einem Schmetterling. Das Volumen der Schilddrüse beträgt bei Frauen ca. 18ml und beim Mann ca. 25ml. Die Schilddrüse produziert die lebensnotwendigen Hormone Thyroxin und Trijodthyronin (T4 und T3). Diese Hormone haben eine entscheidende Bedeutung für die Entwicklung des Organismus und für viele Funktionen des Körpers.

    Im Gehirn wird die vorhandene Hormonmenge bestimmt und in Abhängigkeit davon das Hormon TSH ins Blut abgegeben. Das TSH reguliert wiederum die Produktion und Abgabe der Schilddrüsenhormone ins Blut. Bildet sie zu wenig Hormon (Unterfunktion), sind die Betroffenen häufig müde und antriebslos. Bildet die Schilddrüse zu viel Hormon (Überfunktion), kommt es zu Übererregbarkeit, Nervosität, Hitzegefühl, Heißhunger, Zittern der Hände, Hervortreten der Augen und Herzklopfen.

    Ursachen von Schilddrüsenerkrankungen

    Unter- und Überfunktionen werden meistens durch Entzündungen, gutartige Tumore oder Autoimmunkrankheiten verursacht. Bei bösartigen Tumoren gilt: Je früher der Tumor erkannt wird, umso besser. Die gutartige Vergrößerung der Schilddrüse ohne Über- oder Unterfunktion bedarf meistens keiner operativen Behandlung. Hier reicht es häufig, die Erkrankung mit Tabletten zu behandeln.

    Welche Untersuchungsmethoden gibt es?

    Wichtig ist zunächst die Erfassung der Krankengeschichte und der Symptome. Durch Blutuntersuchungen kann man die Menge der Hormone bestimmen und Rückschlüsse auf Über- und Unterfunktionen schließen. Auch gibt es Werte, die auf Entzündungen hinweisen. Zur Größenerfassung und Erkennung von Knoten wird Ultraschall durchgeführt. Auch sollte vor einer Behandlung immer eine Szintigrafie gemacht werden. Sie sagt aus, wo in der Schilddrüse vermehrt oder vermindert Hormone hergestellt werden.

    Wann muss operiert werden?

    Schilddrüsenoperationen werden vor allem zum Ausschluss und zur Behandlung von Schilddrüsenkrebs durchgeführt. Aber auch gutartige Tumore bedürfen bei einer Überfunktion der Schilddrüse möglicherweise einer Operation. Eine Überfunktion der Schilddrüse ohne Knoten (z. B. Morbus Basedow) kann vorübergehend mit Medikamenten behandelt werden, bedarf aber häufig längerfristig einer Operation oder Bestrahlung mit radioaktivem Jod. Ist die Schilddrüse so groß gewachsen, dass sie deutlich sichtbar ist, kann sie ein Hindernis für Speiseröhre, Luftröhre oder Blutgefäße werden. In diesem Fall sollte man die Schilddrüse operativ verkleinern oder ganz entfernen

    Eine sehr gute Ergänzung in der Behandlung der Schilddrüse ist die Nuklearmedizin. Radiojodtherapie und Operation ergänzen sich sehr gut - je nach Indikationsstellung. So werden multifokale Autonomien meist klar nuklearmedizinisch behandelt, während zum Beispiel verdächtige Knoten oder auch der Morbus Basedow mit Orbitopathie klare Indikationen zur Operation sind.

    Welche Risiken birgt eine Operation?

    Patienten, die sich einer Schilddrüsen- oder Nebenschilddrüsenoperation unterziehen müssen, werden immer mit Ultraschall untersucht (Knoten, Ausmaß der Schilddrüse), und es wird eine Kontrolle der Stimmbänder vor und nach der geplanten Operation vorgenommen. Wenn möglich und sinnvoll erfolgt der Eingriff im minimal-invasiven Verfahren. Eine feingewebliche Untersuchung (Histologie) wird noch am OP-Tag oder spätestens am Folgetag veranlasst. Sollte sich ein bösartiger Befund herausstellen, wird nach der entsprechenden Operation zusammen mit Nuklearmedizinern ein individuelles Konzept der weiteren Therapie nach neuestem wissenschaftlichen Stand ermöglicht.

    In Vollnarkose wird die Schilddrüse über eine Öffnung im unteren Drittel des Halses freigelegt und von den Nachbarorganen, wie Stimmbandnerven oder Nebenschilddrüsen, isoliert. Alle erkrankten Bezirke der Schilddrüse werden entfernt. Bei der Lösung der Schilddrüse kann es zu Verletzungen der Nachbarorgane, wie der Nebenschilddrüsen oder der oberen und unteren Stimmbandnerven, kommen. Dies kann zu Heiserkeit führen. Nachblutungen sind eine seltene Komplikation, die ein rasches Handeln erfordert.

    Wie sieht der Ablauf aus?

    Vor der Operation werden Szintigrafie, Ultraschall und die Hormonbestimmung durchgeführt. Am Tag der Operation werden die Patienten morgens im Sana Krankenhaus Radevormwald stationär aufgenommen. Die Operation erfolgt am Vormittag, so dass die Patienten in der Regel um die Mittagszeit wieder auf ihrem Zimmer sind und ein leichtes Mittagessen bekommen. Meist bleiben die Patienten zwei Tage im Krankenhaus.

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