Pflege bedeutet Würde und Selbstbestimmung

Im Mittelpunkt unseres pflegerischen Handelns steht der Mensch in seiner Einzigartigkeit. Der Erhalt der Menschenwürde, die Selbstbestimmung sowie die Förderung der Selbstständigkeit bilden das Fundament unseres pflegerischen Verständnisses. Wir sehen pflegebedürftige Menschen als aktive Partner*innen in ihrem Genesungsprozess und setzen uns dafür ein, ihnen ein möglichst selbstbestimmtes Leben – auch im häuslichen Umfeld – zu ermöglichen.

Pflege ist eine eigenständige Profession, die auf pflegewissenschaftlichen Grundlagen, ethischen Leitlinien und evidenzbasierten Standards beruht. Wir handeln auf Basis der:

• nationalen Expertenstandards,
• Berufsordnung der Pflegekammer NRW,
• Grundlagen der Ausbildungsgesetze der Gesundheitsfachberufe sowie der entsprechenden Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen,
• aktuellen gesetzlichen Entwicklungen,
• ethischen Grundsätze des ICN-Ethikkodex.

Unsere Struktur orientiert sich am ATL-Modell nach Liliane Juchli, um eine ganzheitliche und umfassende Betrachtung der Lebensaktivitäten sicherzustellen. Die Förderung von Selbstpflege steht im Einklang mit dem Selbstpflegedefizitmodell nach Dorothea Orem.

Unser Menschenbild und die Bedeutung der Menschenrechte

Unser pflegerisches Handeln basiert auf dem uneingeschränkten Respekt vor den Menschenrechten, den Grundrechten der Bundesrepublik Deutschland sowie den Prinzipien der Menschenwürde, wie sie im Grundgesetz verankert sind. Diese Rechte bilden die Grundlage für unser professionelles Selbstverständnis.

Wir orientieren uns an internationalen und nationalen rechtlichen Rahmenwerken, darunter:

• Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR)
• UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK)
• Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK)
• Grundrechte des Grundgesetzes
• UN-Prinzipien für ältere Menschen
• Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen

Diese Dokumente verpflichten uns, jede pflegerische Handlung auf Respekt, Schutz und Förderung der Rechte und Freiheiten der uns anvertrauten Menschen auszurichten.

Würde und Selbstbestimmung als Leitprinzipien

Wir achten und schützen die Würde jedes Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Religion, Geschlecht, körperlichen oder geistigen Fähigkeiten sowie sozialem oder ökonomischem Hintergrund.
Die Selbstbestimmung – ein zentraler Bestandteil der Grund- und Menschenrechte – leitet unser pflegerisches Handeln. Wir unterstützen Patientinnen und Patienten darin, informierte Entscheidungen zu treffen, und ermöglichen ihnen größtmögliche Kontrolle über ihr eigenes Leben.

Rechte von Menschen mit Behinderungen

In Übereinstimmung mit der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichten wir uns zu:

• Barrierefreiheit in Kommunikation, Information und pflegerischer Versorgung
• der Anerkennung der Autonomie von Menschen mit Behinderungen
• der Förderung der Teilhabe an allen Belangen des Behandlungs- und Pflegeprozesses
• der Vermeidung von Diskriminierung und der Stärkung des Rechts auf gleichberechtigte Gesundheitsversorgung

Wir sehen Behinderung nicht als Defizit, sondern als Teil menschlicher Vielfalt.

Schutzrechte und Sicherheitsbedürfnisse

Als Gesundheitseinrichtung tragen wir Verantwortung für den Schutz der Patientinnen und Patienten vor:

• Vernachlässigung
• Gewalt
• Freiheitsentziehenden Maßnahmen (FEM) – diese erfolgen nur nach gesetzlichen Vorgaben, therapeutischer Indikation und unter strenger ethischer Abwägung
• Datenschutzverletzungen

Die Wahrung der Privatsphäre sowie der vertrauliche Umgang mit Gesundheitsdaten sind für uns unverzichtbar.

1. Pflegefachpersonen und Menschen mit Pflegebedarf

Durch die Einbindung der Menschenrechte schaffen wir eine pflegerische Beziehung, die Gleichheit, Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Nicht-Diskriminierung als Grundwerte verankert. Unterschiede und individuelle Bedürfnisse werden nicht nur akzeptiert, sondern aktiv berücksichtigt.

2. Pflegefachpersonen und die Pflegepraxis

Die Beachtung der menschenrechtlichen und gesetzlichen Rahmenrichtlinien stärkt unsere Verpflichtung zu:

• fachlich kompetentem Handeln
• sicherer und würdevoller Pflege
• rechtlicher Sorgfaltspflicht
• ethischer Verantwortung

Wir reflektieren unser Handeln regelmäßig und passen es an gesetzliche und wissenschaftliche Entwicklungen an.

3. Pflegefachpersonen und der Beruf

Wir unterstützen die Weiterentwicklung des Berufs im Sinne von Menschenrechten, Gleichbehandlung, Diversität und Teilhabe. Pflegefachpersonen sollen befähigt werden, Menschenrechtsverletzungen zu erkennen, zu melden und aktiv entgegenzuwirken.

4. Pflegefachpersonen und die globale Gesundheit

Die Beachtung internationaler Menschenrechtsstandards ist Teil unseres globalen Verantwortungsbewusstseins. Wir sehen Gesundheitsversorgung als Menschenrecht und fördern eine faire Verteilung von Ressourcen im eigenen Haus und darüber hinaus.

Pflege im Sana Krankenhaus Radevormwald basiert auf einem umfassenden Verständnis der Menschenrechte. Wir schaffen eine Atmosphäre, in der Patientinnen und Patienten sicher sein können, respektiert, gehört und geschützt zu werden. Wir verpflichten uns zu einer Pflege, die:

• rechtlich fundiert,
• ethisch verantwortungsvoll,
• wissenschaftlich begründet,
• kulturell sensibel,
• teilhabeorientiert

ist.

Menschenrechte sind für uns kein theoretisches Konstrukt – sie sind Alltag, Haltung und Handlungsauftrag.

Wir gestalten Pflege mit Empathie, Verantwortungsbewusstsein und fachlicher Exzellenz. Wir schaffen eine Atmosphäre der Sicherheit, Transparenz und Wertschätzung – für Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie für alle Mitarbeitenden. Unser Ziel ist es, durch professionelle Pflege die Lebensqualität der uns anvertrauten Menschen zu verbessern und ihre Selbstbestimmung zu fördern.