Brachytherapie

Schonende zusätzliche Therapiealternative bei Prostatakarzinom

Brachytherapie

Das Prostatakarzinom ist eine sehr häufige Tumorerkrankung – mit rund 60.000 Neuerkrankungen jährlich sogar die häufigste Krebsart bei Männern. Wird der Tumor in der Prostata (Vorsteherdrüse) im Frühstadium erkannt, bestehen gute Heilungschancen.

„Deshalb ist die regelmäßige Vorsorge enorm wichtig. Jeder Mann sollte in einem vertraulichen Gespräch mit seinem Arzt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Vorsorgeuntersuchung klären. Denn es gibt verschiedene Untersuchungsformen, deren Kosten zum Teil auch von den Krankenkassen übernommen werden“, betont Prof. Dr. Michael Lein, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Sana Klinikum Offenbach.

Vorteile der individualisierten Brachytherapie

„Sollte sich eine Diagnose Prostatakarzinom ergeben, muss das für den Patienten nicht unbedingt die radikale Entfernung der Vorsteherdrüse bedeuten“, erklärt Prof. Dr. Peter Niehoff. Er ist als Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie bei vielen Therapien eingebunden. Häufig komme auch eine individualisierte und schonende Strahlentherapie in Frage, die sogenannte Brachytherapie. ‚Brachy‘ kommt aus dem Griechischen und bedeutet ‚kurz‘ beziehungsweise ‚sehr nah‘. Die Bestrahlung findet bei dieser Methode im Tumor oder Tumorbett statt. Dafür werden spezielle Hohlnadeln unter Ultraschallsicht durch die Dammregion direkt in die Prostata eingebracht. „Sind die Hohlnadeln gelegt, erstellen wir einen dreidimensionalen Bestrahlungsplan, welcher dann eine millimetergenaue Verteilung der Strahlendosis in der Prostata unter Schonung der umliegenden Organe ermöglicht“, erklärt Niehoff das Verfahren.

Die Vorteile sind deutlich: „Durch die direkte Bestrahlung und den steilen Dosisabfall zur Seite können die Prostatakarzinomzellen von innen hoch dosiert bestrahlt werden. Im Vergleich zu einer alleinigen Bestrahlung von außen oder zu einer Operation in Kombination mit einer äußeren Bestrahlung stellt die Brachytherapie eine zusätzliche Alternative dar“, fasst Niehoff zusammen. In jeden Fall muss aber immer die individuell optimale Therapieform gefunden werden.

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Michael Lein

Prof. Dr. Michael Lein

Chefarzt der Urologie und Kinderurologie, Sana Klinikum Offenbach

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Prof. Dr. med. Peter Niehoff

Prof. Dr. Peter Niehoff

Chefarzt der Strahlenklinik, Radioonkologie und Medizinische Physik, Sana Klinikum Offenbach

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