Therapie der Krebsvorstufe CIN I, II und III

In der Regel bedarf die CIN I weder einer Probenentnahme noch einer operativen Therapie. Es ist für den diplomierten und erfahrenen Untersucher eine kolposkopische Blickdiagnose. Meist heilt sie nach etwa 6 Monaten aus. Gern wird sie als Zellschnupfen des Gebärmutterhalses betrachtet.

Sie wird durch Ihren Frauenarzt durch den Ko-Test nach 6 Monaten kontrolliert (HPV Test und Zellabstrich).

Die CIN II wird engmaschig kontrolliert und selten lokal operativ ambulant entfernt.

Die CIN III muss immer zeitnah operativ entfernt werden. Sie birgt das größte Risiko der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs.

Hierzu wurde früher die Messerkonisation durchgeführt. Diese Methode ist heute unüblich.

Heute verwenden wir dazu eine elektrische Schlinge und einen Argon-Plasma-Beamer gegebenenfalls einen Laser, um unter kolposkopischer („Lupenbrille“) Kontrolle den erkrankten Bereich am Muttermund ausreichend aber gewebesparend zu entfernen (LEEP - Loop Electrical Excision Procedure, L(large)LEEP).

Der erkrankte Bereich wird dazu mit 5% Essigsäure und Lugol´sche Lösung sichtbar gemacht. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt, ist blutarm, schmerzlos (auch postoperativ) und dauert etwa 5 bis 7 Minuten.

Die Operation wird auch Texashut-Konisation genannt – Gewebeverlust am Gebärmutterhals maximal 1,5 ml (- 2 ml), so dass eine schnelle Regeneration des Gewebes erfolgt und eine mögliche Insuffizienz des Gebärmutterhalses vermieden wird.

Nach kurzer Überwachungsphase (3 bis 4 Stunden) werden Sie nach Hause entlassen, sind aber 14 Tage unter Auflage der körperlichen Schonung krankgeschrieben. Duschen und Spazieren ist möglich, Delegieren sämtlicher üblicher Tätigkeiten wünschenswert. Sex, Tampons sowie Schwimmen und Baden ist in dieser Zeit untersagt. Schmerzen sind auch in der Erholungsphase zu Hause nicht zu erwarten.

Am (7.) 8. bis 10. Tag nach der Operation kann es im Normalfall zu einer Wundschorflösung gegebenenfalls mit Schmierblutung kommen.

Nach dem 14. Tag sind sie wieder voll einsatzfähig und können sofort häuslich und beruflich 100% durchstarten.

Es erfolgt die Nachbetreuung durch Ihren Frauenarzt in 6 – 12 – 24 Monaten zusätzlich zur regelmäßigen Vorsorge. Sie sollten sich bereits bei Diagnosestellung gegen HPV durch Ihren Frauenarzt impfen lassen. Dies senkt die Wiedererkrankungsrate und wird durch die Krankenkasse i.d.R. übernommen.

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Für weitere Informationen zu diesem Thema sowie Zweitmeinungen und Rückfragen steht Ihnen

Chefarzt Dr. Sebastian Kopshoff in der Dysplasie-Sprechstunde gern zur Verfügung.