Knie

Navigierte Knie-Operation

Modernste Computertechnologie im Rummelsberger OP

Was in der UEFA-Champions-League noch diskutiert wird, ist im Krankenhaus Rummelsberg schon Realität: der Videobeweis. Anfang 2017 hat die Klinik für 200.000 Euro in die neueste Navigationssoftware und Kameras investiert, die Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher beim hochpräzisen Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks im OP unterstützen. Von dieser Neuerung profitieren die Patienten, da die Implantate optimal sitzen, so dass der Bandapparat auf beiden Seiten gleichmäßig belastet wird.

„Zwar dauert die Operation insgesamt 20 Minuten länger, aber diese Zeit nehmen wir uns auch für die Patienten", betont Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher, Chefarzt der Klinik für orthopädische Chirurgie der unteren Extremitäten und Endoprothetik am Krankenhaus Rummelsberg. Bisher wurden die Eingriffe am Kniegelenk – wie in anderen Kliniken auch – ohne Software vollzogen. Dies ist seit 2017 Geschichte. In Zukunft ist es mit der neuen Software aus dem Hause Brainlab und den Hightech-Kameras möglich, die Positionierung des Implantats exakt zu bestimmen und bereits im OP zu überprüfen. So kann während des Eingriffs auf die individuelle Anatomie des Patienten eingegangen werden. „Eine Schlauchgrafik zeigt dem Operateur die ideale Implantatposition millimetergenau an, damit beide Bänder gleich belastet werden. Die Position wird mittels Hightech-Kameras exakt vermessen. Erst dann werden die Schnittblöcke angebracht", erklärt der Chefarzt. Von dieser Neuerung profitieren aber nicht nur die Operateure. Bessere Beweglichkeit, eine hohe Zufriedenheit und optimale Ergebnisse: Das ist das Fazit nach 100 Patienten, die mittels modernster Computertechnologie in Rummelsberg operiert wurden.

Investition unterstreicht die medizinische Expertise

Mit der Investition unterstreicht das Krankenhaus Rummelsberg auch nach außen seine Expertise auf dem Gebiet der Knie-Endoprothetik. Zudem zeigt eine Studie von Baumbach et al. aus der Fachzeitschrift Orthopedics 2016, dass durch den Einsatz der Navigation 20 Prozent der Implantate besser sitzen. Diese schon sehr guten Ergebnisse wurden allerdings mit einem 20 Jahre älteren Navigationssystem erzielt, das wesentliche Funktionen noch nicht bot. Insofern musste bei der Sana-Klinik in Rummelsberg nicht lange über den Videobeweis nachgedacht werden.

Experteninterview mit Prof. Dr. Dr. Drescher zum Thema "Mit dem Navi durch das Kniegelenk" - erschienen im Magazin "Zur Gesundheit" (Ausgabe 1/2018).