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Smartphones können Leben retten

Notfallpass fürs Handy

Dr. Thomas Etti, Chefarzt der Interdisziplinären Notaufnahme an der Sana Klinik Cham, erklärt den digitalen Notfallpass auf dem Handy.
 
„Bei einem medizinischen Notfall ist höchste Eile geboten“, weiß Dr. Etti. Eine schnelle Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten der betroffenen Person kann dann über Leben oder Tod entscheiden. Was viele nicht wissen: Die meisten Smartphones verfügen mit dem Notfallpass über eine Funktion, die Rettungskräften und Notärzten eine erste Übersicht über die eigenen Gesundheitsdaten erlaubt. Vorausgesetzt man hat diese Informationen auf dem eigenen Handy hinterlegt und den Notfallpass so eingestellt, dass der Zugriff auch bei gesperrter Smartphone-Oberfläche möglich ist. Dr. Etti setzt sich vor diesem Hintergrund für den richtigen Einsatz des Notfallpasses auf dem Smartphone ein.

Lebenswichtige Daten im Notfall zur Hand haben

Sind Allergien oder Vorerkrankungen bekannt? Ist der Patient auf bestimmte Medikamente angewiesen? Liegt eine Patientenverfügung oder eine Gesundheitsvollmacht vor? „Der Notfallpass auf dem Handy sorgt dafür, dass diese Informationen im Ernstfall zur Verfügung stehen“, erklärt Dr. Etti. So könnten beispielsweise die folgenden Informationen hinterlegt werden: Vor- und Familienname, Adresse, Geburtstag, Allergien oder andere Notfall-Kontakte. Gerade in Zeiten moderner Smartphones ist es natürlich auch wichtig, dass die – im schlimmsten Fall – lebenswichtigen Daten auch bei gesperrtem Bildschirm zur Verfügung stehen.

Notfallpass bei Apple-Geräten

Unkompliziert und leicht zugänglich lassen sich die Notfalldaten beispielsweise mit Hilfe der Health-App auf dem iPhone speichern. Seit iOS 8 steht diese Funktion allen iPhone-Nutzern standardmäßig zur Verfügung. Unter dem Menüpunkt „Notfallpass“ können Kontaktdaten von zu informierenden Angehörigen und Gesundheitsdaten eingegeben werden, die nach Aktivierung der Option „im Sperrzustand anzeigen“ Ersthelfern unabhängig davon zur Verfügung stehen, ob das iPhone entsperrt werden konnte oder nicht.

Notfallpass für Android-Geräte

Unter Android oder Windows Phone muss diese Funktion – abgesehen vom neuen Betriebssystem Android Pie – durch zusätzliche Apps nachgerüstet werden. Es besteht aber auch ohne Apps die Möglichkeit, den Sperrbildschirm des Smartphones so zu konfigurieren, dass dort eine kurze, vom Inhaber eingegebene Information zu lesen ist, etwa die Nummer eines Notfallkontakts.

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Dr. Thomas Etti

Chefarzt der Interdisziplinären Notaufnahme, Sana Kliniken des Landkreises Cham

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