Diabetes Exzellenzzentrum DDG

Diabetes Typen & Diagnostik

Typ-1-Diabetes

Der Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die von einer Zerstörung der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die das lebensnotwendige Hormon Insulin herstellen, herrührt und durch einen absoluten Insulinmangel gekennzeichnet ist. Die Erkrankung kann heutzutage nicht geheilt werden und bleibt ein Leben lang. Dank der vielen, guten Therapiemöglichkeiten kann die Erkrankung heutzutage gut behandelt werden und die Kinder und Jugendlichen können ein normales Leben führen, wenn sie die erforderliche Therapie durchführen wird.

Der Typ-1-Diabetes ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankung im Kindesalter und macht in Europa über 90% der Diabetesfälle im jungen Lebensalter (unter 25 Jahren) aus. Wichtig ist dabei, dass der Typ-1-Diabetes ganz anders ist als der Typ-2-Diabetes. Der Typ-1-Diabetes wird nicht durch Ernährung oder die Lebensweisen beeinflusst und warum ein Kind an einem Typ-1-Diabetes erkrankt, ist nach wie vor nicht eindeutig geklärt. Es trifft auf jeden Fall niemanden die Schuld! Die Erkrankung kann nicht verhindert werden.

Weltweit leben schätzungsweise 8,4 Mio. Menschen mit Typ-1-Diabetes. 1,5 Mio. davon (18%) sind unter 20 Jahre alt. Deutschland zählt zu den 10 Ländern mit den meisten Menschen mit Typ-1-Diabetes nach den USA, Indien, Brasilien und China. Im Jahr 2020 lebten in Deutschland schätzungsweise 32.230 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahren mit einem Typ-1-Diabetes [Buchmann 2023 EK IIa; Stahl-Pehe 2022 EK IIa]. Für den Zeitraum 2014– 2019 wurde die Inzidenz für Kindern und Jugendliche bis 17 Jahre mit 25,7/100.000/Jahr geschätzt, was deutschlandweit jährlich etwa 3.500 Neuerkrankungen entspricht [Robert Koch Institut (RKI) 2020 EK IIa].

Während der COVID-19-Pandemie entwickelte sich die Inzidenz des pädiatrischen Typ-1-Diabetes auf internationaler Ebene sehr unterschiedlich. Einen direkten Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Infektionsrate konnte nicht festgestellt werden.

Typ-2-Diabetes

Beim Typ-2-Diabetes produziert der Körper zu viel Insulin und reagiert nicht mehr gut auf das Hormon, da durch eine ungesunde Ernährungsweise und zu wenig Bewegung der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht gerät. Der Typ-2-Diabetes ist durch die Änderung der Lebensweise heilbar, auch wenn dies eine sehr schwere Aufgabe ist, da die Änderung der Lebensgewohnheiten für alle Menschen sehr schwer ist. Gelingt dies nicht muss auch diese Erkrankung mit Medikamenten und oft auch mit Insulin behandelt werden.

Im Jahr 2020 lebten in Deutschland schätzungsweise 819 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren mit einem Typ-2-Diabetes (10,8 pro 100.000 Personen; Mädchen 12,8; Jungen 9,0 pro 100.000 Personen) [Stahl-Pehe 2022]

Diagnostik

Die Diagnose eines Diabetes basiert auf der klinischen Symptomatik und dem erhöhten Blutzucker. Es werden dann weitere Parameter für die Diagnosestellung bzw. die Differenzierung des Typ-1-Diabetes herangezogen.

Besonders wichtig ist es die Typ-1-Diabetes Erkrankung bei Beginn rechtzeitig zu erkennen, da es sonst zu einer lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung kommen kann. Die Beschwerden bei Beginn der Erkrankung sind typisch, wenn auch nicht immer leicht zu erkennen, da sie oft zunächst nicht als bedrohlich wahrgenommen werden.

Werden die Auffälligkeiten bemerkt muss unbedingt sofort eine Vorstellung bei einem Kinderarzt/ärztin erfolgen:

  • ständiger Durst
  • häufiges Wasserlassen
  • stetige Müdigkeit, Kraftlos, Lustlos
  • Gewichtsverlust

Auch andere Beschwerden können zusätzlich auftreten: Reizbarkeit, trockene/juckende Haut, Pilzinfektionen der Haut/Schleimhäute, Sehstörungen, Harnwegsinfektionen. Kommt es zu Erbrechen und einem auffälligen, angestrengten, vertieften Atemmuster ist eine sofortige Vorstellung in der Rettungsstelle erforderlich: ACHTUNG LEBENSGEFAHR! Denn unentdeckt und unbehandelt ist Diabetes lebensbedrohlich.