Behandlung

Operation

Die operative Entfernung des Tumors ist bei einer Darmkrebsbehandlung entscheidend. Im Anschluss ist in Abhängigkeit von der Tumorausdehnung und vom Ergebnis der Gewebeuntersuchung eine Chemotherapie und eventuell auch eine Bestrahlung erforderlich, die wir ebenfalls in unserem Klinikum anbieten. Wir arbeiten in unserem zertifizierten Darmzentrum mit sämtlichen modernen Operationsmethoden und setzen dabei auf möglichst schonende Verfahren. Unsere erfahrenen Chirurgen finden dabei das für den Patienten und seine Diagnose jeweils beste operative Vorgehen:

  • Laparoskopische Operation: Je nach Erkrankung können gutartige Tumore oder Tumore in einem frühen Stadium laparoskopisch operiert werden. Dabei werden durch kleine Schnitte Instrumente in den Bauch eingeführt. Die laparoskopische Operation ist sehr schonend, Patienten erholen sich in der Regel schneller von einem solchen Eingriff, was auch einen kürzeren Klinikaufenthalt bedeutet. Weitere Vorteile sind kleinere Narben, geringerer Blutverlust während der Operation und weniger Verwachsungen.
  • Offene Operation: Meistens jedoch wird der Tumor sowie ein Stück des gesunden Darms und das umliegende Fett- und Bindegewebe bei einer offenen Operation entfernt. Heute gilt „totale mesorektale Exzision“ als optimales Operationsverfahren, da bei dieser Technik die Rückfallgefahr deutlich gesenkt wird. Am Ende der Operation werden die beiden Darmenden meist zusammengenäht. In der Regel pendeln sich die Stuhlgewohnheiten innerhalb eines Jahres wieder ein. Bei größeren Operationen oder der Entfernung des gesamten Dickdarms kann es allerdings zu dauerhaftem flüssigem Stuhlgang kommen.
  • TaTME-Operation: Ein neuartiges, proktologisches OP-Verfahren wird in Biberach mit der sogenannten "TaTME"-Methode angeboten (transanale totale mesorektale Exzision). Während ein Chirurg in Schlüssellochtechnik vom Bauchraum aus operiert, führt ein zweiter Operateur den Eingriff endoskopisch durch den Anus (transanal) durch. Durch die Verschmelzung von endoskopischen und laparoskopischen Ansätzen und die damit verbundene direkte Sicht auf den tumorösen Darm verspricht eine Operation mittels TaTME eine deutlich schonendere und präzisere Entfernung von Rektumkarzinomen. Durch TaTME können auch Nebenwirkungen, die die Lebensqualität der Betroffenen massiv einschränken, wie Inkontinenz, Potenzstörungen oder ein Stoma (künstlicher Ausgang) oftmals gänzlich vermieden werden.
  • TaMIS-Operation: Dieses Verfahren wird ebenso wie TaTME über zwei Zugänge durchgeführt, jedoch wird bei "TaMIS" (transanal minimal invasive surgery) das betroffene Teilstück des Darms nicht entfernt, sondern die behandlungsbedürftige Gewebeveränderung wird gewebeschonend aus der Darmwand herausgelöst. Diese Operationsmethode findet Anwendung bei Frühkarzinomen oder Vorstadien der Erkrankung, die damit nicht mehr radikal operiert werden müssen. Da das Risiko einer Lymphknotenmetastasierung lokal am Rektum bei Frühkarzinomen relativ gering ist, kann hier mit dem Know-How der erfahrenen Operateure maximal gewebeschonend operiert werden.
  • Künstlicher Darmausgang (Stoma): Ein künstlicher Darmausgang ist in den meisten Fällen nur vorübergehend erforderlich, in der Regel, bis die Narben verheilt sind. Liegt der Tumor aber so nah am Darmausgang, dass der Schließmuskel auch entfernt werden muss, so ist ein dauerhafter künstlicher Darmausgang (Stoma) notwendig. Unsere Stomatherapeuten unterstützen Sie bei der zuerst oft belastenden Situation und geben Ihnen viele Tipps im Umgang mit dem Stoma. Mehr zum Thema finden Sie unter Stomatherapie.
  • Fast-Track-Konzept: In unserer Klinik kommen sogenannte Fast-Track-Konzepte zur Anwendung. Das heißt, dass wir besonderen Wert auf Schmerzfreiheit, rasche Mobilisierung und einen zügigen und reibungslosen Heilungsverlauf nach der Operation legen. Außerdem unterstützen Sie unsere Ernährungsberater mit einem raschen Kostaufbau und einer ausführlichen Ernährungsberatung. Eine Entlassung nach Hause ist oft schon nach einigen Tagen möglich.
  • Metastasen-Entfernung: Bei Darmkrebs können auch Tochtergeschwülste (Metastasen) in Leber und/oder Lunge auftreten. Je nach Ausdehnung und Lage der Metastasen ist eine operative Entfernung in Kombination mit einer Chemotherapie sinnvoll.