Harninkontinenz und Beckenbodenschwäche

Beckenbodenschwäche

Abhängig von der Ausprägung der Beckenbodenschwäche gibt es folgende Behandlungsmöglichkeiten:

  • Hormonbehandlung: Eine Hormonbehandlung kann helfen, das Bindegewebe rund um Scheide, Blase und Harnröhre zu stärken. Eine Pessartherapie oder regelmäßiges Beckenbodentraining, das auch mit Elektrostimulation und Biofeedback unterstützt werden kann, sind ebenfalls Behandlungsalternativen.
  • Operative Behandlung der Beckenbodenschwäche: Die Senkung der vorderen Scheidenwand (Zystozele) wird meist durch eine Schwächung des Bindegewebspolsters zwischen der Scheide und der Blase hervorgerufen. In solchen Fällen wird das defekte Gewebspolster unter der Blasenaussackung gerafft. Seit einigen Jahren werden zunehmend Implantate verwendet, um das geschwächte Gewebe zu unterstützen. Bei einer Senkung des Enddarms kann man das Gewebe ebenso zusammen mit der Beckenbodenmuskulatur raffen, um ein Polster zu erzeugen. Auch in diesem Fall werden häufig Implantate eingesetzt, um das geschwächte Gewebe zu verstärken. Senkt sich die Gebärmutter oder der Scheidenstumpf, so wird das Ende der Scheide neu befestigt. Es hat sich bewährt, die Entfernung zum Befestigungspunkt spannungsfrei durch ein Implantat zu überbrücken, um eine möglichst natürliche Lage der Scheide zu erhalten. Je nach Ausprägung der Senkung, oder falls zusätzlich eine Inkontinenz vorliegt, ist es auch möglich, zwei Eingriffe in Kombination oder nacheinander durchzuführen. Die meisten Eingriffe werden von der Scheide ausgehend operiert.