Magen-/Darmerkrankungen

Gastroösophageale Refluxkrankheit

Als gemeinsamer Schwerpunkt von Medizinischer Klinik und der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie wird die Diagnostik sowie die Therapie von chronischem Reflux im Klinikum angeboten. Beide Fachbereiche arbeiten dabei Hand in Hand und decken von der ambulanten oder stationären Diagnostik über die medikamentöse Therapie bis zu chirurgischen Eingriffen alles am Standort Biberach ab.

Chronischer Reflux: Ursachen und Symptome

Die Ursache für den chronischen Reflux ist eine Schwäche am unteren Schließmuskel der Speiseröhre, welche unter anderem begünstigt wird durch Übergewicht, Schwangerschaften und/oder Rauchen. Meist handelt es sich bei den Beschwerden um einen Reflux von Magensäure, doch auch Galle kann aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum) in den Magen und von dort in die Speiseröhre zurückfließen. Dies gilt insbesondere für Patienten, denen die Gallenblase entfernt wurde, da hier permanent Gallenflüssigkeit in den Darm abgegeben wird. Sodbrennen ist somit das häufigste, aber nicht das einzige Symptom von chronischem Reflux. Einige Patienten leiden auch an Heiserkeit oder chronischem Reizhusten.

Diagnostik

Häufig entstehen bei chronischem Reflux entzündliche Veränderungen an der Speiseröhre. Bei allerdings etwa der Hälfte der Patienten mit entsprechenden Beschwerden finden sich bei einer Magenspiegelung (Gastroskopie) keine Auffälligkeiten; hier kann die Messung des pH-Wertes in der Speiseröhre im Rahmen einer sogenannten 24-Stunden-pH-Metrie durchgeführt werden. Diese Untersuchung wird, genauso wie weitere Funktionsuntersuchungen der Speiseröhre, mit den modernsten technischen Geräte am Biberacher Klinikum durchgeführt.

Therapie

Bein sporadisch auftretendem Sodbrennen ist eine Therapie nicht zwingend erforderlich; bei Bedarf kann gegebenenfalls mit Antazida (z.B. Riopan ®) behandelt werden. Bei regelmäßigen Beschwerden ist eine derartige Therapie jedoch nicht ausreichend. Hier wird nach vorausgegangener Magenspiegelung zumeist eine Therapie mit Protonenpumpen-Hemmern (z.B. Pantoprazol) empfohlen; alternativ werden sogenannte Histamin-Rezeptorenblocker eingesetzt. Wenn sich die Beschwerden medikamentös nicht deutlich verbessern lassen, oder aber eine andere Grunderkrankung wie ein Zwerchfellbruch ursächlich für den Reflux ist, kann eineoperative Behandlung sinnvoll sein. Diese OP wird durch die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im hauseigenen Zentrum für Minimalinvasive Chirurgie standardmäßig minimalinvasiv durchgeführt.