Woche der Wiederbelebung: So wird Leben retten kinderleicht

Woche der Wiederbelebung 19. September 2022

Von 60.000 Betroffenen überleben nur 10 Prozent

„Wir sind bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand auf Laienhelfer angewiesen. Denn wenn in den ersten Minuten nicht geholfen wird, können auch Profis häufig nicht mehr viel tun“, appelliert Dr. Matthias Hecker, Oberarzt im Zentrum für Intensiv- und Notfallmedizin der Sana Kliniken Niederlausitz und verweist auf dramatische Zahlen: „Es kommt pro Jahr zu rund 60.000 Reanimationen in Deutschland. Mehr als die Hälfte davon im häuslichen Umfeld. Leider überleben nur 10 Prozent.“

Prüfen. Rufen. Drücken

Die Quote könnte deutlich höher sein, wenn mehr Menschen als Ersthelfer Verantwortung übernehmen. „Wer helfen will, muss nur drei Schritte machen: 1. Prüfen – handelt es sich um einen Herz-Kreislauf-Stillstand? In diesem Falle sind die Patienten bewusstlos und haben häufig keine oder eine stark abnormale Atmung. Beispielsweise Schnappatmung. 2. Rufen – Entweder selbst die 112 wählen oder jemanden im direkten Umfeld bitten, dies zu tun. 3. Drücken – also direkt mit der Herzdruckmassage beginnen“, erklärt der Oberarzt.

"Wer hilft braucht keine Angst haben!"

Wer die 112 gewählt hat, bekommt mit dem Disponenten in der Rettungsleitstelle einen Partner ans Ohr, der erklärt, was zu tun ist und solange an der Seite des Ersthelfers bleibt, bis die Einsatzkräfte vor Ort sind. Die Zeit bis zum Eintreffen der Sanitäter und Ärzte ist kostbar. Mit der Herzdruckmassage bleibt das Blut in Bewegung und Organe werden weiterhin mit Sauerstoff versorgt. „Wer hilft, braucht keine Angst haben, etwas falsch zu machen. Ein Patient, dem es gut geht, wehrt sich verständlicherweise. Das A und O ist die Herzdruckmassage. Das hält die Leute am Leben“, betont der Mediziner. Und so funktionierts: Den Brustkorb in der Mitte des Brustbeins zirka fünf bis maximal sechs Zentimeter tief eindrücken – 30-mal hintereinander mit einer Frequenz von 100 bis 120 Malpro Minute. „Den richtigen Rhythmus kann man sich merken, wenn man im Kopf zum Beispiel Songs wie „Staying alive“ oder „Atemlos“ mitsingt“, sagt Dr. Matthias Hecker. Um sicherer zu werden und im Ernstfall helfen zu können, empfiehlt er, regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse zu besuchen.

Woche der Wiederbelebung online verfolgen

Viele weitere Anregungen gibt es bei der Aktionswoche zur Wiederbelebung an den Sana Kliniken Niederlausitz – live zu verfolgen auf der Website und auch auf dem Facebook- und Instagram-Kanal. 

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