Lauchhammer/Senftenberg

Wie Mitarbeitende Weihnachten für ihre Patienten gestalten

Zwischen Besinnlichkeit und Klinikalltag

Nora Gundermann ist als frisch gebackene Gesundheits- und Krankenpflegerin an allen drei Weihnachtstagen im Dienst

Marion Keller (r.) und Anja Steinert-Bradka sind an Weihnachten im Labor im Einsatz und liefern wichtige Daten für Diagnosen und Behandlungen.

Aline Christen arbeitet seit einem Jahr in der Klinik für Neurologie und Schmerzbehandlung. Hier gibt es für Patientinnen und Patienten auch an Weihnachten und Silvester das volle medizinische Programm.

In luftiger Höhe war der Weihnachtsmann am dritten Adventssonntag in Lauchhammer unterwegs und brachte den kleinen Patienten Geschenke und vor allem ganz viel Freude.

Während die meisten Lausitzer Heiligabend mit ihren Familien zusammensitzen, bei Weihnachtsmusik Plätzchen verputzen und Geschenke verteilen, umsorgt das Pflege- und Ärzte-Team in den Sana Kliniken Niederlausitz hunderte Patienten. So zuverlässig und fürsorglich wie an jedem anderen Tag. Doch an den Feiertagen legen alle noch einmal eine extra Portion Herzblut obendrauf, um den Patienten ihren Aufenthalt im Krankenhaus etwas leichter zu machen. Glücklicherweise sind in diesem Jahr Besuche im Krankenhaus wieder möglich – natürlich mit FFP2-Maske und tagesaktuell auf das Corona Virus getestet. Die Sana Kliniken Niederlausitz haben die regulären Besuchszeiten über die Feiertage auf 13 Uhr bis 17 Uhr erweitert, damit genügend Zeit mit den Angehörigen bleibt. Wir geben einen kleinen Einblick in das, was an Heiligabend im Senftenberger und Lauchhammeraner Krankenhaus los ist.

 

Premiere in der Unfallchirurgie

Für Nora Gundermann wird Weihnachten dieses Jahr eine Premiere. Denn die 22-Jährige ist seit September frisch gebackene Gesundheits- und Krankenpflegerin und wird sich an Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen in der Spätschicht um die Patientinnen und Patienten in der Klinik für Unfallchirurgie der Sana Kliniken Niederlausitz kümmern. „Ich war zwar schon einmal während meiner Ausbildung an den Weihnachtsfeiertagen arbeiten, aber noch nicht auf der Unfallchirurgie“, sagt Nora Gundermann. Mit Überzeugung und Herz hat sie sich für den Pflegeberuf entschieden – trotz Schichtdiensten und Einsätzen an Wochenenden und besonderen Feiertagen. „Ich war als Kind oft bei meiner Oma im Krankenhaus und habe mich dort immer wohl gefühlt. Ich fand es immer interessant auf der Station und habe den Leuten gern bei ihrer Arbeit zugesehen“, erinnert sich die Großräschenerin. Doch nach der Schule begann Nora Gundermann – aus Unsicherheit wegen des Schicht- und Feiertagsdienstes – doch erst einmal ein duales Betriebswirtschafts-Studium. „Das habe ich abgebrochen, weil ich gemerkt habe, dass das einfach nicht das Richtige ist.“ Das „Richtige“ fand sie ruck, zuck an den Sana Kliniken Niederlausitz und parallel bei der theoretischen Ausbildung in der Sana Campusschule in Klettwitz. Heute ist sich Nora Gundermann ganz sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben: „Die Dankbarkeit der Patienten ist etwas Wunderbares. Wir arbeiten auf der Station schließlich für die Patienten, unterstützen und pflegen sie. Da bekommt man ganz viel zurück.“ Nicht nur zu besonderen Anlässen. Ihr Weihnachtsfest hat die Gesundheits- und Krankenpflegerin bereits gut geplant: Bevor sie sich ab 13.45 Uhr liebevoll und fürsorglich um die Patienten der Klinik für Unfallchirurgie kümmert, die vielleicht nach einem Sturz oder einem Unfall die Feiertage im Krankenhaus verbringen müssen, trifft sie sich mit ihrer Familie zum gemeinsamen Essen. Und nach Ende ihres Dienstes bleibt noch genügend Zeit für ihre Freunde. Dazwischen gibt es ganz besonders viel Zuwendung für die Patienten – und vielleicht auch ein paar Minuten mit dem Klinik-Team, um selbstgebackene Kekse und eine Tasse Kaffee zu genießen. „Gesundheits- und Krankenpflegerin zu werden, war für mich die richtige Entscheidung. Ich blühe auf und mache das unheimlich gern – auch wenn es mal stressig ist“, sagt Nora Gundermann.

 

Wenn Kinderaugen leuchten

Weihnachten zu Hause unterm Tannenbaum sitzen, mit der Familie Lieder singen und Geschenke auspacken: Das ist leider nicht jedem Kind gegönnt. Manchmal sind die Kleinen so schwer krank, dass sie Weihnachten im Krankenhaus verbringen müssen. Da tut es gut, dass das Pflege und Ärzteteam der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Lauchhammer ein großes Herz für junge Patientinnen und Patienten hat. Sylvia Hain ist Kinderkrankenschwester mit Leib und Seele. Nach 20 Jahren auf der Neugeborenen-Station ist sie im Jahr 2001 auf die Kinderstation der Sana Kliniken Niederlausitz gewechselt – und hat seither mit dafür gesorgt, dass den kleinen und großen Patienten die Weihnachtstage im Krankenhaus nicht gar so schwerfallen. „Wir versuchen kurz vor Weihnachten so viele Kinder wie möglich zu entlassen, wenn es medizinisch vertretbar ist, damit sie Weihnachten zu Hause feiern können. Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem wir eine schlimme Krankheitswelle hatten. Da standen die Familien mit kranken Kindern bis zum späten Nachmittag an Heiligabend Schlange und wollten ihren Nachwuchs durchchecken lassen. Parallel haben ganz viele Kinder auf Station darauf gewartet, dass sie nach Hause dürfen. Also haben wir im Wechsel ein krankes Kind untersucht und dann ein Kind zur Abschlussuntersuchung drangenommen. Als Team haben wir es geschafft, bis zur Bescherzeit alle kleinen Patienten so zu versorgen, wie es nötig war“, erinnert sich Sylvia Hain. Ein anderes Mal, als zum Glück nur wenige Kinder an Weihnachten auf der Station waren, haben sich Sylvia Hain und ihre Kolleginnen sich als Engel und Weihnachtsmann verkleidet und die von den Eltern mitgebrachten Geschenke verteilt. Oder es gab gemeinsame Essen, Lieder und Spieleabende mit den Kindern und ihren Familien. Wie viel Zeit für Weihnachtsextras bleibt, können Sylvia Hain und ihre Kolleginnen vorher leider nie genau planen. „Oft haben wir auch an den Feiertagen einen akuten Fall – ein Frühchen oder ein Kind mit Meningitis oder einem entzündeten Blinddarm. Dann geht das natürlich vor.“ Und auch in diesem Jahr wird die akute Erkrankungswelle mit RS-Virus und Virusgrippe die Kinderkrankenschwestern in der Niederlausitz vor eine echte Herausforderung stellen. Sylvia Hain hat im Laufe der Jahre als Kinderkrankenschwester oft kreative Lösungen finden müssen, um an den Feiertagen Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen: „Wir arbeiten in der Regel ein Jahr an Weihnachten und ein Jahr an Silvester. Einmal hatte ich an Heiligabend Spätdienst. Da haben wir zu Hause einfach morgens Bescherung gemacht, als es noch dunkel war.“ In diesem Jahr wird Weihnachten für die Lausitzerin wieder ganz besonders: Denn ihre eigenen Kinder sind inzwischen erwachsen und Sylvia Hain ist in diesem Jahr Oma geworden und freut sich sehr auf das erste Weihnachtsfest mit ihrem Enkelkind.

 

Wir nehmen uns Zeit und hören zu

Krankheiten nehmen weder auf Feiertage noch auf Urlaubspläne Rücksicht. Das gilt ganz besonders für Schlaganfälle, aber auch für die anderen Erkrankungen, die in der Klinik für Neurologie und Schmerzbehandlung der Sana Kliniken Niederlausitz in Senftenberg behandelt werden. Hier werden neben Patienten mit akuten Schlaganfällen unter anderem auch Menschen betreut, die an Polyneuropathie, Epilepsie oder neurologischen Schmerzsymptomen leiden. „Jeder verbringt Weihnachten gern zu Hause. Deshalb versuchen auch wir, vor Weihnachten und Silvester so viele Patienten wie möglich zu entlassen. Manchmal führen wir dafür sogar noch bis in den Abend hinein Untersuchungen durch, damit sie nach Hause können“, sagt Aline Christen. Die Medizinerin arbeitet seit rund einem Jahr als Leitende Oberärztin auf der Neurologie und weiß, dass viele Patienten gerade zu Weihnachten besonders viel Zuwendung brauchen. „Das gesamte Team versucht daher, sich besonders viel Zeit zu nehmen und den Menschen zuzuhören, wenn sie reden möchten, damit die Tage im Krankenhaus so angenehm wie möglich sind“, sagt die Ärztin. Während der Weihnachtsfeiertage und über den Jahreswechsel ist die Station wie an gewöhnlichen Wochenende besetzt. „Wir arbeiten ganz normal, führen auch alle nötigen Untersuchungen durch und setzen begonnene Therapien fort“, erklärt Aline Christen. Damit aber auch in dieser Klinik ein bisschen Weihnachtszauber einzieht, wird die Station geschmückt – natürlich brandschutz- und hygienekonform. Und auch Familienangehörige sind an den Festtagen besonders herzlich willkommen – „so weit das mit den Corona-Beschränkungen geht“, schränkt die Medizinerin ein. Die aktuellen Corona-Regeln können rund um die Uhr auf sana.de/niederlausitz/ abgerufen werden. Aline Christen hat dieses Jahr zu Weihnachten frei und ist dafür Silvester im Einsatz. „Ich werde tagsüber ganz normal im Krankenhaus sein und nach Feierabend bleibe ich in Rufbereitschaft“, erklärt sie. Damit sie jederzeit zur Stelle ist, wenn sie in der Klinik gebraucht wird, gibt es zum Jahreswechsel auch nur alkoholfreien Sekt zum Anstoßen. Denn ihre Patienten gehen immer vor – auch in der Silvesternacht.

 

Allein im Untergeschoss

Wenn andere im Kreis ihrer Familien bei Kartoffelsalat und Würstchen zusammensitzen oder gemeinsam in der Kirche Lieder singen, wenn Weihnachtsbäume leuchten und Geschenke ausgepackt werden, dann gibt es einen Ort in der Lausitz, der nahezu menschenleer ist: das Institut für Klinische Chemie und Labordiagnostik/ Mikrobiologie der Sana Kliniken Niederlausitz. Im Untergeschoss des Krankenhauses in Senftenberg hat an den Weihnachtstagen und zum Jahreswechsel jeweils pro Schicht nur eine medizinisch-technische Laborassistentin Dienst. „Die nächsten Kollegen sitzen am Empfang und in der Notaufnahme. Ansonsten ist es hier unten menschenleer. Auch die Bettenaufbereitung ist während der Feiertage nicht besetzt“, sagt Marion Keller, die am ersten und zweiten Feiertag in diesem Jahr arbeitet. „Es gibt hier jede Menge Platz – und jede Menge zu tun“, weiß die Laborassistentin, die seit mehr als 40 Jahren im Einsatz ist und viele Weihnachtsfeste im Labor verbracht hat. Das permanente Rattern und Dröhnen, Surren und Piepen der Großgeräte, die am Institut rund um die Uhr laufen, lässt wenig Raum für Ruhe und Besinnlichkeit. Dafür ist der Aufenthaltsraum weihnachtlich geschmückt – und nahezu geräuschlos. Hier bleibt Zeit für ein paar Minuten der Entspannung. „Feste Pausen gibt es nicht. Aber wenn ausnahmsweise nicht ganz so viel zu tun ist, dann kommen wir hierher, setzen uns ein paar Minuten und nehmen uns Zeit für eine Tasse Kaffee oder Tee,“ erklärt Anja Steinert-Bradka, die als neue leitende Laborassistentin ebenfalls einige Dienste an den Feiertagen übernimmt. Viel Zeit zum Innehalten bleibt den Mitarbeiterinnen, die während der Festtage Dienst haben, allerdings nicht. Denn für Patienten aus der Notaufnahme, bei dringenden Untersuchungen von stationären Patienten oder Not-Operationen und wenn Blutkonserven gebraucht werden, ist die Unterstützung durch das Labor nicht zu ersetzen. Schließlich liefert das Team mit der Analyse von Blut und anderen Proben wichtige Daten, die bei der Diagnosestellung und der Behandlung von Patienten unerlässlich sind. Dann zählt häufig jede Minute, denn das Ärzte- und Pflegeteam wartet auf die Befunde, um die richtige Behandlung einleiten zu können. Die Mitarbeiterinnen des Labors wissen, wie wichtig ihre Arbeit ist. „Und bei so vielen Aufgaben geht die Zeit ruck, zuck vorbei“, erzählt Marion Keller.

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