Seit September 2011 hat Botox die Zulassung zur prophylaktischen Migränebehandlung in 14 europäischen Ländern erhalten. Voraussetzung zur Therapie mit Botulinumtoxin ist, dass andere prophylaktische Medikamente nur unzureichend wirken oder nicht vertragen werden. Angewandt werden darf Botox nur bei der chronischen Migräne. Chronische Migräne wird über die durchschnittlichen Schmerztage definiert: Betroffene leiden in diesem Fall an mindestens 15 Kopfschmerztagen im Monat, davon handelt es sich bei mindestens acht Tagen um Migräne. Ziel der Prophylaxetherapie ist es, die Migränetage bzw. Kopfschmerztage pro Monat zu reduzieren, erklärt Jessica Almeida, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln-Pyrmont.
Migränetherapie mit Botox
Nach Diagnosestellung einer chronischen Migräne durch den Neurologen und entsprechender Behandlung ohne wesentlichen Erfolg erfolgt die Überweisung zum Plastischen Chirurgen. Sind alle Voraussetzungen für die Behandlung gegeben, erfolgt vor Beginn der Therapie die Einholung einer Kostenübernahmebestätigung durch die Krankenkasse. Sind nicht alle Voraussetzungen für Migränetherapie mit Botox erfüllt, aber dennoch eine Therapie gewünscht, kann der Patient die Kosten eigenständig tragen.
Therapieablauf
Die Therapie mit Botox erfolgt in regelmäßigen Abständen von vier Monaten. Dabei erhält der Patient Injektionen einer individuell definierten Menge an Botulinumtoxin in ebenfalls individuell definierten Bereichen des Kopfes, des Nackens und der Schulter. Die meisten Patienten bemerken bereits nach wenigen Monaten die ersten positiven Wirkungen der Behandlung. In seltenen Fällen muss das Ansprechen der Therapie für mindestens 12 Monate abgewartet werden.
Mögliche Nebenwirkungen durch Botox
Nebenwirkungen der Behandlung mit Botox können kleine insektenstichähnliche Schwellungen der Haut, kleine Blutergüsse und Einstichschmerzen sein. Unerwünschte Nebenwirkungen wie Nackenschmerzen, Muskelschwäche oder Entzündung der Nasennebenhöhlen treten in Studien bei fünf bis neun Prozent der behandelten Patienten auf.


