Medizinische Schwerpunkte

Gefäßchirurgie

Eine Arteriosklerose (auch Atherosklerose) ist eine Systemerkrankung und bezeichnet die krankhaften Ablagerungen an den Wänden der Arterien. In Folge ist der Blutfluss eingeschränkt oder schlimmstenfalls ganz unterbrochen - es droht ein Infarkt. Durch ihre Häufigkeit und Bedeutung stehen besonders das Herz mit der koronaren Herzerkrankung bis zum Herzinfarkt, das Gehirn mit Durchblutungsstörungen bis zum Schlaganfall sowie die Durchblutungsstörungen der Becken-Beinachse im Mittelpunkt der Gefäßchirurgie. Schwere Durchblutungsstörungen der Nierengefäße können zur Nierenschwäche mit Dialysepflichtigkeit und zum Bluthochdruck führen.

Wir bieten die gefäßchirurgische Behandlung aller Erkrankungen der arteriellen Strombahn mittels etablierter OP-Verfahren wie Ausschälplastiken und Bypassverfahren. Das beeinhaltet im Wesentlichen folgende Krankheitsbilder:

Halsschlagaderverengung (Karotisstenose)

Als Karotisstenose bezeichnet man die Verengung durch Ablagerungen der hirnversorgenden Gefäße Arteria carotis communis (ACC) oder Arteria carotis interna (ACI). Durch die Verengung können sich Blutgerinnsel bilden und die Adern vollständig verstopfen. Jährlich erleiden etwa 25.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall durch eine ACI-Stenose, d. h. durch Ablagerungen in den Halsschlagadern. 
Dabei ist das Risiko besonders groß, einen weiteren Schlaganfall zu bekommen. Eine OP kann dabei das Risiko für weitere Schlaganfälle deutlich reduzieren. An unserer Klinik wird der Eingriff besonders schonend unter einem entsprechenden Neuromonitoring durchgeführt. 

Schaufensterkrankheit (Arterielle Verschlusskrankheit oder pAVK)

Wenn sich durch Kalkablagerungen die Arterien der Beine verschließen, spricht man von einer arterielle Verschlusskrankheit oder umgangssprachlich Schaufensterkrankheit. Denn manchmal sind es nicht die ansprechend dekorierten Schaufenster, wegen denen Menschen stehen bleiben - es ist der Schmerz in den Beinen. Bei einem akuten Verschluß der Beinschlagader droht ein Beininfarkt und damit im schlimmsten Fall der Verlust des Beines. Mit etablierten Bypassverfahren oder auch einem endovaskulären Eingriff kann dies verhindert werden. Die OP-Planung erfolgt nach vorheriger Diagnostik mittels Duplexsonografie und Kernspin- bzw. MR-Angiografie. Die Behandlung der Verschlusskrankheit gehört zu den Schwerpunkten der Gefäßchirurgie.

Aneurysmakrankheit (AAA/TAA/Popliteaaneurysma)

Die Risikofaktoren der Arteriosklerose, die zu Gefäßverengungen führen, können auch zur Aussackung der Gefäße, v. a. der Hauptschlagader führen. Diese Aussackung der Hauptschlagader wird als Aneurysma bezeichnet. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit nimmt mit dem Alter zu und betrifft ca. 7% bis 8% der Männer über 65 Jahre, wobei Rauchen das Risiko deutlich erhöht. Das Aneurysma kann leicht im Rahmen einer Routineuntersuchung durch Ultraschall entdeckt werden. Risikopatienten können zum Aneurysma-Screening an unsere Klinik überwiesen werden, die zur vollumfänglichen Durchführung von Doppler- und Duplexsonographien ermächtigt ist. In ca. 20% der Fälle kann dabei auch eine Aufweitung der Kniekehlenschlagader (Popliteaaneurysma) diagnostiziert werden. Ab einer Aneurysmagröße über 5 cm besteht die Gefahr des Einreißens (Ruptur), was ein hohes Risiko zu verbluten bedeutet. In einem solchen Fall ist daher eine OP unumgänglich. Die OP wird, soweit möglich, endovaskulär mittels Stentgraft durchgeführt. Welches OP-Verfahren für Sie in Frage kommt, kann in Abhängigkeit vom Risiko anhand einer entsprechenden Computertomografie entschieden werden.

Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris)

Die Ursache für ein Ulcus cruris ist in den meisten Fällen eine chronische venöse Insuffizienz, also eine Erkrankung der Beinvenen. Nach eingehender Untersuchung der artiellen und venösen Gefäße können verschiedene Behandlungsverfahren wie eine Crossektomie oder ein Stripping-Verfahren zum Einsatz kommen. Nach der Behandlung des Grundleidens heilen die Geschwüre meist ab.

Dialysepflichtige Niereninsuffizienz

Bei fortgeschrittener Nierenschwäche besteht die Indikation zur Dialyse (Blutwäsche), die dazu erforderlichen Gefäßzugänge werden chirurgisch angelegt.

Tumorerkrankungen

Wir bieten unseren Patienten mit Tumorerkrankungen ambulante Implantationen von Port-Katheter-Systemen an.