Hameln

Alarmstufe Rot: Sana beteiligt sich an Protestaktionen der DKG und BDPK

Das Sana Klinikum Hameln-Pyrmont beteiligt sich an den Protestaktionen der DKG und des BDPK zur geplanten Krankenhausreform. Zum Aktionstag „Alarmstufe-Rot“ am 20. September wird als spürbares Zeichen der Betrieb in der Notaufnahme eingeschränkt. Patientinnen und Patienten, die gemäß Manchester-Triage-System nicht als akuter Notfall gelten und somit in die grüne (behandlungsbedarf, aber kein Notfall) oder blaue (hier kann die Behandlung beim Hausarzt oder niedergelassenen Facharzt in Betracht gezogen werden) Triage-Stufe fallen, werden an diesem Tag an die niedergelassenen Arztpraxen sowie die KV-Notfallpraxis verwiesen. Es werden aber alle Patientinnen und Patienten angesehen und alle akut vitalbedrohten Notfälle entsprechend behandelt.  Das Sana Klinikum Hameln-Pyrmont möchte damit die Lokalpolitik alarmieren und auf die finanzielle Situation der Kliniken und deren gravierenden Folgen aufmerksam machen. Zudem erklärt sich das Klinikum damit solidarisch mit allen Kliniken Deutschlands, macht sich stark für eine Anpassung der Reformpläne und spricht sich gegen den kalten Strukturwandel mit drohenden Klinikschließungen aus.

„Dass die Gesundheitsversorgung in Deutschland reformiert werden muss, ist unstrittig. Die Betonung liegt dabei aber auf einer ganzheitlichen Versorgung, was neben den Krankenhäusern auch die ambulanten Leistungen einschließt. Auch in diesem Bereich braucht es einen Umbau der Strukturen und eine Auflösung der Silos“, so Dürkop, Geschäftsführer des Sana Klinikums.

Die Reformpläne sehen vor, die Versorgung auf große Zentren in den Städten zu konzentrieren. In zahlreichen Regionen hätten Patientinnen und Patienten dann kein Krankenhaus mehr in ihrer Nähe und wären medizinisch schlechter versorgt als heute. Auch der Fachkräftemangel würde verschärft, da Ausbildungsplätze für angehende Ärzte und Pflegekräfte verloren gingen und viele Krankenhausmitarbeiter längere Arbeitswege in Kauf nehmen müssten, was den Job noch unattraktiver machen dürfte. Zudem würde die Wahlfreiheit zwischen den Kliniken drastisch eingeschränkt: Während sich Patienten bisher noch aussuchen können, in welchem Krankenhaus sie sich behandeln lassen, dürfte diese Möglichkeit künftig wegfallen. Insgesamt nehmen die Reformpläne mit schablonenhaften Instrumenten zu wenig Rücksicht auf regionale Versorgungserfordernisse.

Zur Gesundheitsversorgung der Zukunft:

Die Sana Kliniken sprechen sich gegen eine Planwirtschaft mit zentralen Vorgaben und starren bürokratischen Regeln aus. Stattdessen setzen sie sich für eine stärkere Orientierung an regionalen Besonderheiten mit entsprechenden Freiräumen für Ärzte und Pflegekräfte aus. Denn diese Menschen stellen die Versorgung am und mit dem Patienten sicher. Gefragt sind stärkere positive Anreize für Krankenhausträger seitens der Politik. Solche Anreize könnten beim Umbau des Gesundheitssystems zum Beispiel die Ambulantisierung aktiv vorantreiben. Die Höhe der Krankenhausfinanzierung soll sich stärker daran zu orientieren, welche Leistungen die Häuser für ihre Region sicherstellen. Wenn in ländlichen Gebieten niedergelassene Haus- und Fachärzte fehlen, sollte die Versorgung von einem Krankenhaus übernommen werden können, das entsprechend finanziell unterstützt wird.

Die Reformidee, die Themen Qualität und Transparenz in den Fokus zu rücken, begrüßen wir generell. Denn die Qualität in deutschen Krankenhäusern ist nachgewiesener Maßen gut. Ein neues Patientenportal oder Gesetz braucht es dafür aber nicht – schon lange gibt es entsprechende Seiten, zum Beispiel von der IQM (Initiative Qualitätsmedizin). Dieser größten freiwilligen Qualitätsinitiative im deutschen Gesundheitswesen gehören die Sana Kliniken sowie insgesamt rund 500 Krankenhäuser an und engagieren sich dort kontinuierlich mit Vertretern aus dem gesamten Gesundheitsbereich, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren und anschließend in den Häusern umzusetzen. Die Ergebnisse werden regelmäßig veröffentlicht und dienen sowohl Patienten als auch einweisenden Ärzten als Orientierung.

Pressekontakt:

Natalie Arnold
Sana Klinikum Hameln-Pyrmont | Saint-Maur-Platz 1
natalie.arnold@sana.de
Tel.: 05151 97-2345