Dresden,
28
April
2023
|
14:17
Europe/Amsterdam

Narkoseaufklärung - per App

Vor der Herz-OP: Kleine Videos - große Wirkung

Das Herzzentrum Dresden Universitätsklinik stellt das Aufklärungsgespräch im Bereich Anästhesie im Vorfeld einer geplanten Herzoperation auf neue, moderne Beine. Alle Patientinnen und Patienten haben ab sofort die Möglichkeit, auf eine speziell für das Herzzentrum programmierte App zuzugreifen. In dieser gibt es insgesamt acht animierte Videos mit einer Länge von 30 Sekunden bis drei Minuten zu sehen, in denen die wichtigsten Fragen rund um das Thema Narkose beantwortet werden. Die Videos sind leicht verständlich und anschaulich gestaltet, sodass keine medizinischen Vorkenntnisse notwendig sind, die Informationen leicht aufgenommen können und alles Wichtige vermittelt wird.

„In Deutschland hat jeder Mediziner die Pflicht, seine Patientinnen und Patienten umfassend aufzuklären. Im Bereich Anästhesie betrifft das zum einen die Narkose selbst, zum anderen die Überwachungsmöglichkeiten, die wir während der OP einsetzen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. med. Jens Faßl, Direktor des Instituts für Kardioanästhesiologie des Herzzentrums Dresden. Er hat in seiner Laufbahn schon zahlreiche solcher Gespräche erlebt und weiß: „Die Betroffenen sind gerade bei einer bevorstehenden Herz-OP oft sehr aufgeregt. Da kann es vorkommen, dass sie eine Frage vergessen oder die Antwort nicht gleich verstehen. Wir möchten, dass unsere Patientinnen und Patienten gut informiert und beruhigt in die Operation gehen.“ Aus diesem Grund hatte er es sich zum Ziel gesetzt, die Aufklärungsgespräche qualitativ zu verbessern und weiter zu standardisieren.

Acht Videos für besseres Verständnis

Wie die Lösung dafür aussehen könnte, lernte Prof. Faßl im vergangenen Jahr bei einem Besuch des Universitätsklinikums Aarhus in Dänemark, mit dem das Herzzentrum Dresden in engem Austausch steht. Dort traf er Anders Nejsum, Geschäftsführer der Firma Visikon. Diese ist auf die Entwicklung digitaler Lösungen im Gesundheitsbereich spezialisiert. Bei einem Gedankenaustausch entstand die Idee, gemeinsam eine App zur Anästhesie-Aufklärung zu entwickeln, die ganz speziell auf die im Herzzentrum durchgeführten Eingriffe zugeschnitten ist.

In den acht Videos wird nicht nur über die Allgemeinanästhesie aufgeklärt, sondern auch über mögliche Komplikationen, die optimale Vorbereitung und sogar über Besonderheiten beim Essen bis hin zur Lebensführung vor einer Narkose. Die Patientinnen und Patienten haben mehrere Möglichkeiten, sich die Filme im Vorfeld des Arzt-Patienten-Gesprächs anzuschauen. Dies kann nach Zusendung der Einbestellungsunterlagen bereits zu Hause am Computer oder mobilen Endgerät erfolgen oder in der Klinik an zur Verfügung gestellten Tablets.

„Wir haben versucht, in der App wirklich alle Fragen zu beantworten, die im Vorfeld einer Narkose auftreten können. Nach den Videos können die Patientinnen und Patienten umfangreich informiert und vorbereitet in das Gespräch mit dem Narkosearzt gehen und noch einmal gezielt nachfragen, falls ihnen noch Infos fehlen sollten“, sagt Prof. Jens Faßl. In diesem Aufklärungsgespräch gibt die Patientin oder der Patient mit seiner Unterschrift schließlich seine Einwilligung für die Anästhesie. „Ich bin davon überzeugt, dass die Videos eine optimale Vorbereitung für die Betroffenen auf einen Eingriff sind, die Ängste nehmen und Unsicherheiten reduzieren können“, so Prof. Faßl weiter.

Auch Jörg Scharfenberg, Geschäftsführer des Herzzentrums Dresden, zeigt sich begeistert: „Unsere neue Visikon-App für die Patientenaufklärung in der Anästhesie ist mehr als nur eine technologische Innovation im Gesundheitswesen. Sie ist ein Instrument, das es uns ermöglicht, das Vertrauen zwischen Patienten und Ärzten zu stärken und eine bessere Qualität der Patientenversorgung zu gewährleisten. Das ist in dieser Art in der Herz-Anästhesie in Deutschland bisher einzigartig.“

 

 

Anders Nejsum, Geschäftsführer der dänischen Firma Visikon, Prof. Dr. Jens Faßl, Direktor des Instituts für Kardioanästhesiologie am Herzzentrum Dresden, Jörg Scharfenberg, Geschäftsführer des Herzzentrum Dresden

Freuen sich über die neue Narkose-Aufklärungs-App (v.li.): Anders Nejsum, Geschäftsführer der dänischen Firma Visikon, Prof. Dr. Jens Faßl, Direktor des Instituts für Kardioanästhesiologie am Herzzentrum Dresden und Jörg Scharfenberg, Geschäftsführer des Herzzentrum Dresden. Foto: Robert Reuther

 

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Über die Sana Kliniken AG

Die Sana Kliniken AG ist führender integrierter Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum. Die ganzheitliche Gesundheitsversorgung erstreckt sich von Präventionsangeboten über die ambulante und stationäre Versorgung bis hin zu Nachsorge, Rehabilitation und Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln. Neben B2B-Services in Einkauf und Logistik bietet Sana Beratung, Implementierung und Instandhaltung in den Bereichen Medizintechnik und Medizinprodukte sowie Managementleistungen für externe Kliniken an. 2022 erwirtschafteten die rund 34.500 Beschäftigten einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Zur Sana Kliniken AG zählen mehr als 120 Gesundheitseinrichtungen, darunter Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und 44 Krankenhäuser, in denen jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten behandelt werden, sowie mehr als 50 Sanitätshäuser. Eigentümer der 1976 gegründeten Sana Kliniken AG sind 24 private Krankenversicherungen. Sitz der Unternehmenszentrale ist Ismaning bei München.