Kardiologische Krankheitsbilder

Koronare Herzkrankheit (»KHK«)

Die Koronare Herzkrankheit (»KHK«) ist eine der häufigsten Herzerkrankungen weltweit. Sie geht mit einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels einher – bis hin zum Herzinfarkt. Leitsymptom der Koronaren Herzkrankheit sind anfallsartige Schmerzen in der Brust (»Angina pectoris«). Mit zunehmendem Fortschreiten der Erkrankung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für  das Auftreten von Begleiterscheinungen, wie Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz sowie akuten lebensbedrohlichen Komplikationen wie Herzinfarkt und plötzlicher Herztod.

Koronare Herzkrankheit – Was ist das?

Die Koronare Herzkrankheit ist eine Erkrankung der Herzkranzgefäße (»Koronararterien«). Ursache ist in den meisten Fällen eine Arteriosklerose (»Arterienverkalkung«). Dadurch kommt es zu einer Einengung der Herzkranzgefäße bis hin zum vollständigen Verschluss. In der Folge wird die Herzmuskulatur zu wenig durchblutet, was eine verminderte Sauerstoffversorgung zur Folge hat. Die Koronare Herzkrankheit birgt immer das Risiko eines späteren Herzinfarkts oder einer Herzinsuffizienz (»Herzschwäche«).

Welche Symptome treten bei der Koronaren Herzkrankheit auf?

Typisch für die KHK sind Schmerzen in der Brustgegend, die als Angina pectoris (lat.: »Brustenge«) bezeichnet werden. Der Schmerz tritt oft als Folge psychischer Erregung oder körperlicher Belastung auf und kann in die Arme, die Schultern, den Hals und die Zähne sowie – in seltenen Fällen – auch in den Magen ausstrahlen.

Ärzte sprechen von einer stabilen oder von einer instabilen Angina pectoris. Das hängt davon ab, ob die Beschwerden über Monate und Jahre konstant bleiben oder sich plötzlich verschlimmern. Eine instabile Angina pectoris ist Zeichen eines drohenden Herzinfarkts.

Bei einem Angina pectoris-Anfall können folgende Anzeichen auftreten:

  • Druck-/Engegefühl in der Brust
  • Brennen hinter dem Brustbein
  • Leistungsabfall und Atemnot
  • Schweißausbruch
  • Angst
  • Manchmal treten keine oder nur leichte Symptome auf (»stumme Angina«)

Welche Ursachen für eine Koronare Herzkrankheit gibt es?

Die Koronare Herzkrankheit ist Folge einer Verkalkung und Verengung von einem oder mehreren Herzkranzgefäßen. Mediziner sprechen dann von einer »Arteriosklerose« oder »Koronarsklerose«.

Risikofaktoren dafür sind:

  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Cholesterinwerte)
  • Rauchen
  • Genetische oder familiäre Veranlagung

Wie wird die Koronare Herzkrankheit diagnostiziert?

Die Diagnose einer Koronaren Herzkrankheit ist mehrstufig. Sie umfasst in der Regel folgende therapeutische Schritte:

  • Arzt-Patienten-Gespräch (»Anamnese«) 
  • Körperliche Untersuchung und ggf. Blutuntersuchung
  • Ruhe-EKG
  • Belastungs-EKG (»Fahrradergometer«)
  • Herzultraschall (»Echokardiographie«) zur Beurteilung der Herzmuskelfunktion
  • Unter Umständen bildgebende Verfahren wie Myokard-Szintigraphie, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT)
  • Herzkatheter-Untersuchung (»Koronarangiographie«)

Wie wird die Koronare Herzkrankheit behandelt?

Die KHK ist eine chronische Erkrankung, die im Verlauf von Jahren bis Jahrzehnten fortschreitet. Eine Heilung ist nicht möglich, jedoch kann die zunehmende Verschlechterung durch die Vermeidung oder die Behandlung von Risikofaktoren häufig eingedämmt werden. 

Für die Behandlung einer Koronaren Herzkrankheit kommen mehrere Behandlungsstrategien in Frage:

  • Medikamentöse Therapie: Es kommen Nitrate (Akutbehandlung – gefäßerweiternde Wirkung), blutverdünnende Substanzen (Acetylsalicylsäure) und Betablocker (Minderung von Herzfrequenz und somit des Sauerstoffbedarfs des Herzmuskels) zum Einsatz. Zudem kann der Arzt – abhängig von möglichen Begleiterkrankungen – zusätzliche Medikamente, wie etwa blutdruck- oder cholesterinsenkende Mittel verordnen.
  • Lebensstilveränderungen: Gewichtsreduktion, die Aufgabe des Rauchens und gesunde Ernährung zielen auf die Bekämpfung der Risikofaktoren der Koronaren Herzkrankheit ab. Dazu gehört beispielsweise auch die Senkung eines Bluthochdrucks durch veränderte Verhaltensgewohnheiten.
  • Herzkatheter: Hierbei werden ein oder mehrere verengte Herzkranzgefäße mit einem aufblasbaren Ballon geweitet. Zusätzlich setzen die Ärzte meist eine Gefäßstütze, einen sogenannten Stent, in die erkrankte Arterie ein. Ausführliche Informationen finden Sie hier.
  • In manchen Fällen ist auch ein herzchirurgischer Eingriff nötig, der in spezialisierten Herzkliniken bzw. Herzzentren durchgeführt wird.