Biberach,
29
Juni
2023
|
13:53
Europe/Amsterdam

Biberacher Sana Klinikum bietet schmerzarme Laserbehandlungen bei Hämorrhoiden und Fisteln

Lasertherapie bei Enddarmerkrankungen

Zusammenfassung

Für eine noch schonendere Behandlung von Enddarmerkrankungen bietet die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Biberacher Sana Klinikum ab sofort auch modernste Lasertherapien an. Dieses minimalinvasive Verfahren ermöglicht die schmerzarme Behandlung von Hämorrhoidalleiden sowie von Anal- und Steißbeinfisteln.  

Weit verbreitet und doch oft verschwiegen: Erkrankungen am Enddarm, wie Hämorrhoiden oder Anal- und Steißbeinfisteln, lösen oftmals Scham aus und werden weithin als Tabuthema angesehen. Dabei leidet etwa 80 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens einmal im Leben unter den unangenehmen Folgen einer proktologischen Erkrankung. Die krankhaften Veränderungen im Analbereich sind mit Symptomen wie Juckreiz, Brennen, Schmerzen und Blutungen dabei nicht nur besonders quälend, sondern können in einem fortgeschrittenen Stadium sogar chronisch werden. Herkömmliche operative Therapien gehen dabei oftmals mit unangenehmen Nachwirkungen und einem langwierigen Heilungsprozess einher. Daher bietet die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Biberacher Zentralkrankenhaus bereits seit längerem schonende Alternativen zur Behandlung von Hämorrhoidalleiden an. So werden beispielsweise bei der „HAL-RAR“-Methode die Arterien, welche die vergrößerten Hämorrhoidalpolster mit Blut versorgen, mittels einer speziellen Doppler-Ultraschall-Sonde geortet, vom Chirurgen abgebunden und in die Darmwand rückverlagert. Ergänzt wird das therapeutische Spektrum der Klinik nun durch eine hochmoderne minimalinvasive Lasertherapie, die auch bei der Behandlung von Anal- und Steißbeinfisteln zum Einsatz kommen kann.

Fisteln sind unnatürliche, röhrenförmige Verbindungen am Anus (Analfisteln) oder am unteren Rücken (Steißbeinfisteln), die sich als einzelne Gänge oder als verzweigte Netzwerke zwischen verschiedenen Gewebeschichten ausbilden. Bei Analfisteln handelt es sich um Verbindungsgänge, die den Schließmuskelapparat durchdringen und den Enddarm und die Haut im Afterbereich oder Gesäß verbinden. Ursächlich hierfür sind häufig Entzündungen oder Abszesse im Analbereich. Unter Steißbeinfisteln versteht man eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gesäßfalte. Mögliche Symptome sind Schmerzen, Schwellungen und Rötungen im Bereich des Steißbeins. Die betroffenen Stellen sind zudem sehr druckempfindlich, Sitzen und Liegen ist nur eingeschränkt möglich, oftmals kann der entzündete Bereich auch nässen. Herkömmliche operative Behandlungsmethoden erfordern meist eine Entfernung des betroffenen Gewebes, was mit der Verletzung des Schließmuskels bei Analfisteln oder einer langwierigen Heilung bei Steißbeinfisteln, fachsprachlich auch Sinus pilonidalis genannt, einhergeht. Die neue Laserbehandlung setzt hier an und gewährleistet eine besonders schließmuskelschonende Therapieform zur Beseitigung von Fisteln. Dabei wird die flexible Lasersonde in den Fistelgang eingeführt und das Gewebe verödet. Zum Darminneren wird der Gang mit einer Naht gleichmäßig verschlossen, ohne dabei das umliegende Gewebe und die Organe zu beschädigen. Damit können die Nebenwirkungen auf ein Minimum reduziert werden. Darüber hinaus kann durch die spezielle Lichtenergie des Lasers das entzündete Gewebe gezielt entfernt und damit das großflächige Herausschneiden vermieden werden. Ganz besonders bei der Behandlung von Steißbeinfisteln bringt die Laserbehandlung für die Patienten eine immense Erleichterung. Durch die sonst notwendige großflächige Gewebeentnahme dauerte der Heilungsprozess bislang manchmal mehrere Monate.

„Diese modernen Laserbehandlungen stellen eine schmerz- und komplikationsarme Methode zur Versorgung von Hämorrhoidalleiden und Fisteln dar, da der Schließmuskel sowie das umliegende Gewebe optimal geschont und einer Inkontinenz als Folge des Eingriffs entgegengewirkt werden kann. Das Verfahren gewährleistet nicht nur eine immense Reduzierung des Infektionsrisikos, sondern verkürzt auch den Heilungsprozess deutlich“, erklärt Dr. Thomas Schmidt, der sich als Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie unter anderem auf proktologische Eingriffe spezialisiert hat. „Die Eingriffe dauern nur rund 30 Minuten und werden in Kurznarkose durchgeführt. In den meisten Fällen können die Betroffenen das Klinikum noch am selben Tag beziehungsweise am Folgetag verlassen und ihre Alltagsaktivitäten direkt wiederaufnehmen.“

Bei der Behandlung von Hämorrhoiden ermöglicht eine Lasersonde, welche mithilfe eines kleinen Einstichs in den Hämorrhoidalknoten eingeführt wird, ein Schrumpfen des Gewebes von innen heraus. Damit können auch stark vergrößerte Hämorrhoiden unter Schonung der äußerst empfindlichen Schleimhaut im Inneren des Afters wieder verkleinert beziehungsweise verödet werden. Zusätzlich wird durch die Lichtenergie des Lasers der Aufbau von neuem Bindegewebe angeregt, wodurch die Wiederentstehung eines vergrößerten Hämorrhoidialpolsters verhindert werden kann. Während sich bei der Behandlung von Fisteln im Enddarmbereich die Lasertherapie als neuer vielversprechender Therapieansatz weiter etabliert, bietet die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie bei der Hämorrhoidenbehandlung weiterhin verschiedene neue schonende Ansätze an. Die Therapie wird dabei je nach Schweregrad, Gesundheitszustand und weiteren Parametern individuell und gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten festgelegt.

Weitere Informationen sind hier sowie telefonisch unter 07351 55-7200 erhältlich.

 

Dr. med. Thomas Schmidt

Chefarzt Dr. Thomas Schmidt hat das neue Laserverfahren am Biberacher Klinikum etabliert.

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Über das Sana Klinikum Landkreis Biberach 

Das Sana Klinikum Landkreis Biberach ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm und behandelt jährlich circa 18.000 stationäre Patientinnen und Patienten. Rund 32.000 Patienten werden darüber hinaus ambulant versorgt. Das Zentralklinikum steht für eine qualifizierte medizinische Behandlung in zertifizierten Zentren und Abteilungen, verfügt über elf Fachabteilungen sowie 370 Betten und beschäftigt rund 1.100 Mitarbeitende. Träger ist zu 74,9 Prozent die Sana Kliniken AG und zu 25,1 Prozent der Landkreis Biberach.

Über die Sana Kliniken AG

Die Sana Kliniken AG ist führender integrierter Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum. Die ganzheitliche Gesundheitsversorgung erstreckt sich von Präventionsangeboten über die ambulante und stationäre Versorgung bis hin zu Nachsorge, Rehabilitation und Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln. Neben B2B-Services in Einkauf und Logistik bietet Sana Beratung, Implementierung und Instandhaltung in den Bereichen Medizintechnik und Medizinprodukte sowie Managementleistungen für externe Kliniken an. 2022 erwirtschafteten die rund 34.500 Beschäftigten einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Zur Sana Kliniken AG zählen mehr als 120 Gesundheitseinrichtungen, darunter Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und 44 Krankenhäuser, in denen jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten behandelt werden, sowie mehr als 50 Sanitätshäuser. Eigentümer der 1976 gegründeten Sana Kliniken AG sind 24 private Krankenversicherungen. Sitz der Unternehmenszentrale ist Ismaning bei München.