Ismaning,
25
Oktober
2023
|
13:14
Europe/Amsterdam

Themendienst

Eine unentdeckte Herzkrankheit kann zum Notfall werden

Laut aktuellem Herzbericht liegt in etwa 80 Prozent der rund 65.000 Fälle des plötzlichen Herzstillstands pro Jahr in Deutschland eine koronare Herzkrankheit (KHK) vor. Die KHK ist die Herzerkrankung mit der höchsten Krankheitslast und Sterblichkeit. Der Herzbericht verweist auf mehr als 550.000 vollstationäre Krankenhausaufnahmen und über 120.000 Sterbefälle im Jahr 2021 in Deutschland.

Etwa fünf Millionen Menschen sind von einer KHK betroffen

Bei einer KHK kommt es durch Ablagerungen zu einer Verengung der Herzkranzgefäße (Koronararterien), die den Herzmuskel über das Blut mit Sauerstoff versorgen. Diese Verkalkung der Arterien wird auch Arteriosklerose genannt. Je enger der Durchmesser, desto schlechter die Durchblutung und somit die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Der Deutschen Herzstiftung zufolge leiden rund fünf Millionen Menschen in Deutschland an einer KHK.

 

Betroffene nehmen frühe Anzeichen häufig nicht ernst

Angina pectoris

Da eine KHK zu Beginn oft gar keine oder nur sehr leichte Symptome verursacht, kommen Betroffene häufig erst spät in die ärztliche Praxis. Je früher eine zunehmende Einengung der Blutgefäße erkannt wird, desto besser ist es jedoch. Bei Luftnot und einem Enge- oder Druckgefühl im Brustkorb, das bis in den Rücken oder in den oberen Bauchbereich ausstrahlen kann, ist es wichtig, sich ärztlich untersuchen zu lassen – auch wenn die Beschwerden leicht ausgeprägt sind oder nur bei körperlicher oder psychischer Belastung auftreten beziehungsweise stärker werden. Fachleute sprechen dann von einer Angina pectoris (Brustenge), die sich je nach Ausprägung der Beschwerden in vier Schweregrade einteilen lässt.

Im Notfall ist schnelle Hilfe gefragt

Wenn frühe Symptome unbeachtet bleiben und die Krankheit unbemerkt fortschreitet, kann der Ernstfall – ein Herzinfarkt oder im schlimmsten Fall ein plötzlicher Herzstillstand – ohne Vorwarnung und überall eintreten. Im Notfall zählt jede Minute. Aus dem Ende September veröffentlichten Jahresbericht zur außerklinischen Reanimation des Deutschen Reanimationsregisters geht hervor, dass vom Alarm bis zum Eintreffen eines Rettungsfahrzeugs im Schnitt fast sieben Minuten vergehen. Werden in dieser Zeitspanne keine Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt, hat das fatale Folgen. Die Mehrheit der Herz-Kreislauf-Stillstände passieren im häuslichen Umfeld, rund 19 Prozent in der Öffentlichkeit. Häufig sind also Angehörige, Freunde oder Passanten mit dem Ernstfall konfrontiert und müssen beherzt eingreifen. Dann ist es gut, wenn Ersthelfer ein Notfalltraining absolviert haben.

 

Leben retten in drei Schritten

Bei Auffinden einer bewusstlosen Person sind drei Dinge wichtig: 

PRÜFEN

RUFEN

DRÜCKEN