Ismaning,
28
August
2023
|
16:45
Europe/Amsterdam

In einer Minute erklärt: Warum die Klinikreform so nicht kommen darf

Zusammenfassung

Dass wir eine Krankenhausreform in Deutschland brauchen, ist unumstritten – aber nicht wie aktuell vorgesehen. Der BDPK klärt über die Folgen der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach geplanten Reform auf.

Die vom Bundesgesundheitsministerium geplante Krankenhausreform gefährdet die medizinische Versorgung von Millionen Menschen in ländlichen Regionen. Setzt die Politik die Reform in der aktuellen Fassung um, müssten viele kleinere, aber hochleistungsfähige Kliniken schließen. Für Patienten hieße das: unnötig weitere Wege, auch bei medizinischen Notfällen, in denen im Zweifel jede Sekunde zählt. 

Auch den Fachkräftemangel droht die Reform weiter zu verschärfen. Die derzeit diskutierte Version ist deshalb nicht zielführend. Dass es einer Reform bedarf, ist unstrittig. Damit sie erfolgreich ist, braucht es jedoch eine stärkere Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung, weniger starre Vorgaben, um regionalen Besonderheiten Rechnung zu tragen, und eine enge Abstimmung mit den Menschen in den Gesundheitseinrichtungen vor Ort, die die Transformation leisten sollen. 
 

Video: Die fünf Forderungen des BDPK 

Die Sana Kliniken unterstützen deswegen die Aktion #krankenhausretten des Bundesverbands Deutscher Privatkliniken (BDPK). Dieser klärt in einem einmütigen Video über die Kernprobleme auf, und stellt fünf klare Forderungen:

 

Für eine Gesundheitsversorgung der Zukunft

Sana als führender integrierter Gesundheitsdienstleister unterstützt Reformpläne, die zu einer Verbesserung der Patientenversorgung führen. Wir setzen uns für eine stärkere Orientierung an regionalen Besonderheiten mit entsprechenden Freiräumen für Ärzte und Pflegekräfte ein. Denn diese Menschen stellen die Versorgung am und mit dem Patienten sicher. Gefragt sind stärkere positive Anreize für Krankenhausträger seitens der Politik. Solche Anreize könnten beim Umbau des Gesundheitssystems zum Beispiel die Ambulantisierung aktiv vorantreiben. Die Höhe der Krankenhausfinanzierung soll sich stärker daran zu orientieren, welche Leistungen die Häuser für ihre Region sicherstellen. Wenn in ländlichen Gebieten niedergelassene Haus- und Fachärzte fehlen, sollte die Versorgung von einem Krankenhaus übernommen werden können, das entsprechend finanziell unterstützt wird. 
 

“Alarmstufe Rot”: Protesttag der DKG am 20. September

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ruft im Rahmen ihrer bereits laufenden Kampagne “Alarmstufe Rot” zu einem bundesweiten Protesttag am 20. September 2023 in Berlin auf, gefordert wird u.a. ein Inflationsausgleich. Weitere Protestaktionen laufen in Mainz, Frankfurt am Main, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf und Saarbrücken. Kliniken sind aufgefordert, sich zu beteiligen.

Weiterhin läuft die Petition “Inflationsausgleich für die Krankenhäuser”, für die man auf der DKG-Website seine Stimme abgeben kann.