Krebs: Früh erkennen. Gut behandeln.

Zusammenfassung

Am 4. Februar war Weltkrebstag, der März ist Darmkrebsmonat – ein guter Anlass, den Fokus auf das Thema Früherkennung zu legen.  PD Dr. Kay Kohlhaw, Leiter des Onkozentrums am Sana Klinikum Borna, weiß, was wichtig ist.

Darmkrebs 

Darmkrebs gehört zu den häufigeren Tumorerkrankungen. Die gute Nachricht: Wird er früh genug erkannt, ist er fast immer heilbar. Dafür stehen zwei Möglichkeiten der Früherkennung bereit: ein Test auf unsichtbares Blut im Stuhl und die Vorsorge-Darmspiegelung. Frauen haben ab dem 50. Lebensjahr einmal jährlich einen gesetzlichen Anspruch auf einen Stuhltest. Ab dem 55. Lebensjahr können sie wählen zwischen einem Stuhltest alle 2 Jahre oder einer präventiven Darmspiegelung 2-mal im Abstand von 10 Jahren. Auch Männer haben die Wahl: Ab dem 50. Lebensjahr übernimmt die gesetzliche Krankenkasse entweder die Kosten für einen jährlichen Test auf unsichtbares Blut im Stuhl oder für 2 Vorsorge-Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren. Ab dem 55. Lebensjahr haben sie Anspruch auf einen Stuhltest alle 2 Jahre oder 2 Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren. Gab es in der Familie bereits Darmkrebserkrankungen oder leidet jemand unter einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, kann es sinnvoll sein, mit dem Früherkennungsprogramm zeitiger zu beginnen. Gerade mithilfe der präventiven Darmspiegelung lassen sich bereits Krebsvorstufen, die sogenannten Polypen, entdecken und entfernen. 

Frauen: Brust- und Gebärmutterhalskrebs 

Den Brustkrebs betreffend haben Frauen ab dem 30. Lebensjahr Anspruch auf eine Abtastuntersuchung der Brust, und ab dem 50 Lebensjahr alle 2 Jahre auf ein Mammografie-Screening – eine Röntgenuntersuchung der Brust. Zur Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen für Frauen im Alter zwischen 20 und 34 eine Abstrich-Untersuchung des Gebärmutterhalses pro Jahr, für Frauen ab dem 35. Lebensjahr eine jährliche Untersuchung und einen Abstrich alle 3 Jahre. Seit 2006 gibt es zudem eine Impfung für Jungen und Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren gegen Humane Papillomviren (HPV), den Erreger, der den Großteil aller Gebärmutterhalskrebserkrankungen auslöst. 

Männer: Prostatakrebs 

Ab dem 45.Lebensjahr haben Männer einmal pro Jahr Anspruch auf das gesetzliche Früherkennungsprogramm. Die Früherkennung beinhaltet neben dem Gespräch mit dem Arzt die Untersuchung der Geschlechtsorgane und der Lymphknoten in der Leiste sowie eine Tastuntersuchung der Prostata. Das Ziel dieser Untersuchungen ist, Tumore an den äußeren Genitalien und der Prostata frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. 

Nicht zuletzt: Hautkrebs 

Den Hautkrebs behandeln wir zwar nicht bei uns an den Sana Kliniken Leipziger Land, der regelmäßige Hautcheck gehört aber selbstverständlich in das gesetzliche Früherkennungsprogramm. Denn Hauskrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Der größte Risikofaktor ist dabei die UV-Strahlung. Diese Untersuchung wird ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre von der Krankenkasse übernommen. Beim Hautcheck durch einen Hautarzt oder einen speziell geschulten Allgemeinmediziner wird der ganzen Körper auf auffällige Muttermale, Leberflecke und andere Hautveränderungen untersucht. Neben dem ärztlichen Hautcheck ist es ebenso wichtig, selbst auf Hautveränderungen zu achten und Auffälligkeiten gegebenenfalls ärztlich untersuchen zu lassen.

 

Dr. Kay Kohlhaw

PD Dr. Kay Kohlhaw leitet das onkologische Zentrum der Sana Kliniken Leipziger Land und weiß, worauf es bei der Krebsvorsorge ankommt

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