Lübeck,
02
Februar
2024
|
12:15
Europe/Amsterdam

Neues Lasersystem bei gutartigen Prostataerkrankungen

Zusammenfassung

Die Klinik für Urologie an den Sana Kliniken Lübeck arbeitet mit modernsten Verfahren, um die Gesundheit und Lebensqualität der Patienten zu erhalten.

Die gutartige Prostatavergrößerung und deren Symptome (benignes Prostatasyndrom, BPS) ist eine Volkskrankheit, die etwa 30% der über 50-jährigen Männer betrifft. Deren Symptome können von Person zu Person variieren, aber Anzeichen sind häufiger Harndrang, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, ein schwacher Harnstrahl und das Gefühl, die Blase sei nicht vollständig entleert. Gelegentlich kommt es zu einer Blasensteinbildung, häufigen Harnwegsinfekten, einer Blutung aus der Harnröhre, oder sogar zur vollständigen Harnsperre, wie Philipp Ganßmann, Oberarzt an der Klinik für Urologie an den Sana Kliniken Lübeck berichtet: „Diese Symptome können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen oder sogar lebensbedrohlich werden, erfordern daher eine angemessene Aufmerksamkeit und Behandlung.“

Die Therapie des BPS richtet sich nach der Symptomatik. Lebensstiländerungen können in milden Fällen helfen, während bei zunehmenden Beschwerden medikamentöse Therapien wie Alpha-Blocker und 5-Alpha-Reduktase-Hemmer eingesetzt werden. Bei Versagen der medikamentösen Therapie oder bestimmten Komplikationen ist eine operative Behandlung notwendig.

Holmium-LASER-Enukleation der Prostata (HOLEP) als schonendes Verfahren

„Während wir als Urologie der Sana Kliniken Lübeck bereits seit Jahren die klassischen und altbewährten Behandlungsformen der Prostatavergrößerung, wie die Schlingenresektion der Prostata (TUR-P), oder die offene Teil-Entfernung der Prostata über einen Bauchschnitt anbieten“, so PD Dr. med. Claudius Füllhase, Chefarzt der Urologischen Klinik, „hat Herr Ganßmann seit 2021 mit der Holmium-LASER-Enukleation der Prostata (HOLEP) ein schonendes und bewährtes Verfahren zur Behandlung einer stark vergrößerten Prostata an den Sana Kliniken Lübeck etabliert“.

„Bei der HOLEP wird besonders schonend und in Narkose die Harnröhrenschleimhaut mit dem LASER über der Prostata eingeschnitten, sodass das vergrößerte Prostatagewebe in der korrekten anatomischen Schicht von der Kapsel gelöst, in der Blase platziert (enukleiert) und anschließend über ein spezielles Gerät aus der Blase entfernt werden kann“, erklärt Philipp Ganßmann den Eingriff. Der Vorteil dieses Verfahrens ist die schonende und blutungsarme Entfernung von Prostatagewebe über die Harnröhre und ist damit eine gute Alternative zur klassischen Entfernung von Prostatagewebe über einen Bauchschnitt. „So können wir die Patienten häufig bereits am zweiten Tag nach der Operation schmerzfrei und mit deutlich gebessertem Harnstrahl aus unserer stationären Behandlung entlassen.“

„Patienten, die sich einer operativen Versorgung der Prostata nicht unterziehen können oder wollen, bieten wir -in Kooperation mit der interventionellen Radiologie der Sana Kliniken Lübeck- eine Embolisation der Prostatagefäße an (PAE, prostatic artery embolization). Durch dieses minimal-invasive, schmerzfreie Verfahren in örtlicher Betäubung schrumpft die Prostata, wodurch (ganz ohne Operation) die Symptome häufig ganz verschwinden“, so PD. Dr. Füllhase.

„Diese Interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es uns dem Patienten individuell angepasste Therapien unter Einbeziehung der Patientenwünsche und des operativen Risikoprofils zu finden und ermöglicht es uns damit für jeden Patienten die geeignete Therapie anzubieten“, schwärmt Philipp Ganßmann. Im zertifizierten Prostatakrebszentrum erhalten Patienten bei Bedarf eine hochspezialisierte Versorgung in Zusammenarbeit mit der Strahlentherapie Curavid.