Senftenberg,
11
März
2024
|
08:37
Europe/Amsterdam

Mit Ananasbaum und Wollknäulen: Sana Kliniken Niederlausitz rücken Delir bei Krankenhausaufenthalt mit Aktionstag in den Fokus

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Zusammenfassung

Sana Kliniken Niederlausitz starten am Welt-Delir-Tag (13. März 2024) Aktion für Mitarbeitende 

Ananasbaum und Wollknäule im Senftenberger Krankenhaus-Foyer sollen auf Delir-Symptome aufmerksam machen

Auftakt für umfangreiche Schulung der Mitarbeitenden des Gesundheitsdienstleisters 

Sie sind verwirrt oder aggressiv, schläfrig oder schwer kontaktierbar: Delir-Patienten. Studien zufolge haben zwei von fünf Patienten im Krankenhaus ein Delir. Anlässlich des Welt-Delir-Tages am 13. März 2024 sensibilisieren die Sana Kliniken Niederlausitz mit einem Aktionstag Mitarbeitende für diese Erkrankung.

Am 13. März gibt es einen ganz besonderen Hingucker im Foyer des Senftenberger Krankenhauses der Sana Kliniken Niederlausitz: Ein Weihnachtsbaum geschmückt mit Ananas und Wollknäulen. „Der Ananasbaum ist ein bekanntes Testverfahren, um festzustellen, ob Patienten ein Delir haben. Dabei werden Patienten gebeten, bei jedem A die Hand der Pflegekraft zu drücken. Delir-Patienten können das nicht, weil sie sich nicht ausreichend konzentrieren können. Die Wollknäule symbolisieren den Zustand geistiger Verwirrung“, sagt Stefanie Scadock, Leiterin des Therapeutenteams der Sana Kliniken Niederlausitz im Senftenberger Krankenhaus, die gleichzeitig Leiterin einer speziell eingerichteten Arbeitsgruppe innerhalb der Klinik ist. Gemeinsam mit anderen Mitarbeitenden des Gesundheitsdienstleisters möchte sie mit der Aktion auf die Erkrankung aufmerksam machen und aufklären.

Akute Verwirrung mit unterschiedlichen Symptomen

Ein Delir kann alle Patienten jeden Alters treffen – besonders hoch ist das Risiko nach Operationen, bei Alkoholentzug durch den Klinikaufenthalt oder wenn bereits eine Demenzerkrankung vorliegt. „Es ist wichtig, dass Krankenhausmitarbeitende aber auch Angehörige die Symptome kennen und richtig deuten können“, sagt die Physiotherapeutin. Der akute Verwirrtheitszustand kann bei Betroffenen ganz unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. „Es gibt zwei Arten von Patienten: Die hyperaktiven, die plötzlich schlagen, schreien und manchmal sogar die Polizei rufen, weil sie nicht wissen, wo sie sind und was mit ihnen passiert, und die hypoaktiven, die sehr schläfrig, schlecht kontaktierbar und schwer erweckbar sind“, erklärt Stefanie Scadock, die vor kurzem gemeinsam mit anderen Mitarbeitenden aus verschiedenen Fachbereichen der Sana Kliniken Niederlausitz eine mehrtägige Weiterbildung zum Delir der Deutschen Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) besucht hat.

Stefanie Scadock mit den Ananassymbolen

Stefanie Scadock mit der vorbereiteten Ananas für den Ananasbaum, der am Welt Delir Tag im Foyer der Sana Kliniken Niederlausitz in Senftenberg stehen wird.

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Mit kleinen Schritten Orientierung schaffen

In solche tiefe Verwirrung geraten Patienten, wenn sie über längere Zeit ihre Umwelt nicht oder nur eingeschränkt wahrnehmen können, weil sie beispielsweise eine tiefe Sedierung nach einer Operation hatten, weil sie den Tag-Nacht-Rhythmus verloren haben oder längere Zeit ihre Brille oder Hörgeräte nicht tragen. „Deshalb sollten Patienten diese Hilfsmittel auch unbedingt während des Krankenhausaufenthaltes nutzen. Außerdem hilft es, wenn sie sich aufsetzen statt die ganze Zeit zu liegen, wenn sie eine Uhr oder einen Kalender im Zimmer haben, um sich zu orientieren, eine Tageszeitung lesen oder per Videotelefonie Kontakt zu ihren Angehörigen halten können“, sagt die Therapeutin. Prävention hilft Studien zufolge, rund ein Drittel aller Delire zu vermeiden.

Schulung zum Delir-Screening

Um Patienten in Zukunft noch besser vor einem Delir zu schützen oder die Erkrankung künftig noch sicherer zu erkennen, starten die Sana Kliniken Niederlausitz am Welt-Delir-Tag zugleich eine Schulungskampagne für alle Mitarbeitenden. „Einige besonders sensible Bereiche wenden jetzt schon regelmäßig Delir-Screenings an, bei anderen Stationen wollen wir das etablieren. Dabei geht es um einfache Orientierungstests, bei denen die Patienten beispielsweise gefragt werden, welches Jahr und welches Datum ist, wie alt sie sind und ob sie die Monate rückwärts aufsagen können. Delir-Patienten gelingt es nicht, die nötige Aufmerksamkeit dafür aufzubringen“, erläutert Stefanie Scadock. Zugleich wollen die Sana Kliniken Niederlausitz auch Angehörige stärker ins Boot holen und sie dafür sensibilisieren, wenn vertraute Familienmitglieder sich plötzlich anders als gewohnt verhalten. „Ein Delir kann sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen sehr belastend sein. Deshalb wollen wir aufklären und Tipps geben, wie man vorbeugen beziehungsweise helfen kann“, erklärt die Leiterin des Therapeutenteams. 

Über die Sana Kliniken Niederlausitz

Unter dem Dach der Sana Kliniken Niederlausitz vereinen sich 14 Kliniken und 3 Institute an den Krankenhausstandorten Lauchhammer und Senftenberg. Mit 542 stationären Betten und 74 tagesklinischen Behandlungsplätzen sind die Sana Kliniken Niederlausitz das größte Krankenhaus der Regelversorgung in Südbrandenburg und bieten ein breites Leistungsspektrum. 1.200 Mitarbeitende sichern auf höchstem medizinischem und pflegerischem Niveau die kompetente Versorgung von jährlich mehr als 22.000 stationären und 32.000 ambulanten Patienten. Mit hoher Fachkompetenz, aktuellem Wissen, ausgesprochener Patientenorientierung und modernster Medizintechnik sind unsere Kolleginnen und Kollegen rund um die Uhr für Patienten im Einsatz, die unsere Hilfe benötigen. Die Sana Kliniken Niederlausitz sind akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) und leisten gemeinsam mit der Sana Campusschule Niederlausitz einen wichtigen Anteil an der langfristigen und hochwertigen Ausbildung junger Ärzte und Pflegekräfte.

Über die Sana Kliniken AG

Die Sana Kliniken AG ist führender integrierter Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum. Die ganzheitliche Gesundheitsversorgung erstreckt sich von Präventionsangeboten über die ambulante und stationäre Versorgung bis hin zu Nachsorge, Rehabilitation und Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln. Neben B2B-Services in Einkauf und Logistik bietet Sana Beratung, Implementierung und Instandhaltung in den Bereichen Medizintechnik und Medizinprodukte sowie Managementleistungen für externe Kliniken an. 2022 erwirtschafteten die rund 34.500 Beschäftigten einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Zur Sana Kliniken AG zählen mehr als 120 Gesundheitseinrichtungen, darunter Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und 44 Krankenhäuser, in denen jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten behandelt werden, sowie mehr als 50 Sanitätshäuser. Eigentümer der 1976 gegründeten Sana Kliniken AG sind 24 private Krankenversicherungen. Sitz der Unternehmenszentrale ist Ismaning bei München.