Demenzsprechstunde

Demenzsprechstunde

Gemeinsam gegen die Vergesslichkeit

Viele ältere Menschen machen sich Sorgen um ihr Gedächtnis und befürchten, dement zu werden. Alltagsereignisse wie ein vergessener Weg, den man sonst häufig fährt, die Suche nach geliebten Gegenständen, die plötzlich nicht mehr aufzufinden sind oder Verabredungen, deren Termin man versäumt, können der Auslöser für diese Sorgen sein. Häufen sich derartige Ereignisse, sollte im Rahmen einer Gedächtnissprechstunde eine fachlich fundierte Klärung erfolgen, ob eine altersbedingte Vergesslichkeit oder ein krankhaftes Nachlassen des Gedächtnisses, zum Beispiel eine Demenz, vorliegt.

Die Gedächtnissprechstunde wird in Kooperation der Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Geriatrie, Neurologie und der Alzheimer-Gesellschaft durchgeführt. „Die Patienten werden durch niedergelassene Haus- oder Fachärzte überwiesen und kommen zur ambulanten Abklärung einer möglichen Demenz in die Sprechstunde“, erklärt Dieter Scharff, der als Oberarzt der Gerontopsychiatrie in den Sana Kliniken Duisburg das Projekt begleitet. „Wichtig ist eine umfassende Untersuchung mittels klinischer, neuropsychologischer und apparativer Diagnostik.“ Wird eine Demenz diagnostiziert, schließt sich eine ausführliche Therapieplanung sowie die Vermittlung von Hilfen für die Patienten und deren Angehörige an.

Ablauf der Diagnostik und Therapiemöglichkeiten

Insgesamt drei Termine umfasst die Diagnostik der Gedächtnissprechstunde: An eine ausführliche Anamnese schließen sich eine körperlich-neurologische Untersuchung sowie ein neuropsychologisches Screening an. Ergeben sich hieraus auffällige Untersuchungsbefunde, erfolgen in einem zweiten Termin weitere neuropsychologische Testverfahren, ebenso weitere Diagnostik durch eine Computertomografie (CT) des Schädels, ein Elektrokardiogramm (EKG) sowie ein Bluttest, um behandelbare Ursachen wie zum Beispiel eine Schilddrüsenfehlfunktion oder einen Vitaminmangel festzustellen. Bei Diagnose Demenz wird in einem dritten Termin der Therapieplan besprochen. Es steht ein umfassendes Netzwerk an Experten für die Behandlung und Begleitung der Patienten zur Verfügung, eine ambulante Weiterbehandlung kann in der Gedächtnissprechstunde erfolgen.

„Die Gedächtnissprechstunde ist stets in ein Gesamtkonzept integriert“, so Dr. Wolfrid Schröer, Chefarzt der Geriatrie in den Sana Kliniken Duisburg. „Nur wenn wir all die vielen Facetten der Erkrankung verstehen, können wir Patienten mit Demenz gerecht werden.“ So stehen in allen Sana Kliniken so genannte Demenzlotsen zur Verfügung, die demenzielle Patienten und ihrer Familien aller Fachbereiche beraten und begleiten. Auch mit einem Projekt zum Umgang mit alten Menschen in der Notaufnahme schaffe man für Patienten und Mitarbeiter eine wichtige Voraussetzung für die Zukunft. „Die Anzahl der Menschen mit Demenz wird sich in den nächsten Jahren fast verdoppeln, hier ist aktives und fürsorgliches Handeln unbedingt notwendig“, so Dr. Schröer.

Kontakt

Dieter Scharff

Oberarzt der Gerontopsychiatrie, Sana Kliniken Duisburg 

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