Physiotherapie Hüfte
Die physiotherapeutische Behandlung von Hüftschmerzen hängt maßgeblich von ihrer Ursache und Befundkonstellation ab.
In der Physiotherapie ist es möglich, falsche Bewegungsmuster und Muskelansteuerungen zu erkennen und diese gemeinsam mit dem Patienten zu korrigieren, bevor sie weiter chronifizieren. Bei Entzündungen zielen physiotherapeutischen Maßnahmen darauf ab, die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks wiederherzustellen, die Gelenkstabilität zu bessern und erhöhte Spannungsareale und Fehlbelastungen zu reduzieren, damit ein erneutes Auftreten der Entzündung vermieden werden kann.
Manuelle Therapie hilft bei der Verbesserung von Gelenkblockierungen, zum einen in der Hüfte selbst, aber auch in Nachbarregionen, wie der unteren Lendenwirbelsäule, dem Becken und Fuß- und Kniegelenken. Es können schmerzhafte Muskel- und Faszienverspannungen und Triggerpunkte behandelt werden, um direkte Schmerzquellen zu reduzieren. Letztlich wird der behandelten Person ein befundorientiertes, individuelles Übungsprogramm vermittelt, mit dem die Therapieeffekte aufrechterhalten und weiter ausgebaut werden.
Bei einer fortgeschrittenen Hüftarthrose kann die Physiotherapie helfen, den Verlauf günstig zu beeinflussen. Hier gilt es vor allem, Fehlbelastungen durch die Schonhaltung zu vermeiden, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.
Ab wann ist für Hüftgelenkschmerzen eine stationäre Schmerztherapie notwendig?
Die Entscheidung, ob die Behandlung mithilfe einer stationären Schmerztherapie oder in der Tagesklinik für Schmerztherapie durchgeführt werden muss, hängt hauptsächlich von der Gehfähigkeit und der aktuellen Belastbarkeit und Trainingszustand ab. Ist aufgrund von Vermeidungsverhalten, deutlicher Dekonditionierung oder sehr verkürzter Gehstrecke von wenigen 100 Metern die Belastbarkeit bereits sehr eingeschränkt, ist oft nur eine stationäre Behandlung möglich. Oft allein aus dem Grund, dass die tägliche An- und Abreise ein Hindernis für ein gutes Gelingen der Therapie und mittelfristiges Erreichen eines stabilen Therapieeffektes darstellt. Ist eine Gehbelastbarkeit von 1 Stunde gegeben, kann über eine Behandlung in der Tagesklinik nachgedacht werden.
Während der multimodalen Schmerztherapie oder Komplextherapie wird gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten ein individueller Übungsplan erarbeitet, der nach dem Klinikaufenthalt in der Häuslichkeit regelmäßig fortgesetzt werden soll.
Nach dem Aufenthalt in unserer Klinik oder Tagesklinik erfolgt die ambulante Weiterbetreuung durch den einweisenden Arzt oder Ärztin. Die Strategien für die Weiterbehandlung werden bereits während der Behandlung bei uns speziell mit den Patient:innen abgestimmt.