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Schmerztherapie für Erwachsene - Manuelle Medizin

Hüftgelenkschmerzen

Ursachen von Hüftschmerzen

Hüftschmerzen treten häufig im Bereich der Leistenregion auf. Sie können ins Gesäß oder auch in eines oder beide Beine ausstrahlen. Selten können sie sich auch als Knieschmerzen äußern. Es findet sich auch oft ein Zusammenhang mit Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, die dann seitlich oder nach vorn in die Hüftregion ausstrahlen.

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Ursachen für Hüftschmerzen gibt es unterschiedliche, u.a.:

 

Funktionelle Ursachen (z.B. Verspannungen oder Überlastung)

Im Vordergrund stehen häufig funktionelle Ursachen für Hüftschmerzen, allen voran die schmerzhaft verspannten Hüftmuskeln. Diese Verspannungen treten häufig aufgrund einer unzureichenden muskulären Stabilisierung der Hüft-Becken-Region, aber auch wegen langer einseitiger Alltagsbelastungen, insbesondere dem Sitzen auf. Neben der Muskulatur findet sich oft auch schmerzhaftes Bindegewebe, also Faszien und Bänder, die Hüftschmerzen verursachen können.

Diese faszien- und bandbedingten Schmerzen sind oft zu finden bei Leistenschmerzen (Leistenbänder), Schmerz im Bereich der Iliosacralgelenke (ISG) und auch bei seitlichen Hüftschmerzen, bei denen sowohl Knochenansätze (Trochanter major) wie auch die Faszienplatte selbst (Tractus iliotibialis) schmerzhaft unter Spannung stehen können. Aufgrund der mechanischen Überlastungen durch unzureichende Stabilisierung und erhöhte Spannungsareale im seitlichen Hüftbereich finden sich hier häufig Reizungen in den Schleimbeuteln, die diese Spannungen abfangen müssen. Der Fachausdruck für Schleimbeutelentzündung ist Bursitis. Betroffen ist am häufigsten die Bursa trochanterica, also der Schleimbeutel am seitlichen Knochenvorsprung des Oberschenkels.

Strukturelle Ursachen

Strukturell finden sich als Schmerzursache sowohl Verletzungen z.B. durch einen Unfall, als auch Verschleißerscheinungen und andere Hüftgelenkserkrankungen. Unter diesen morphologischen Ursachen sind Abnutzungserscheinungen am Gelenk, also die Hüftarthrose bzw. Koxarthrose, am häufigsten und tritt meist im fortgeschrittenen Alter auf.

Beim sogenannten Hüftimpingement (Femoroacetabuläres Impingement Syndrom oder FAI-Syndrom) kommt es zu einem Konflikt zwischen dem Oberschenkelhals und der Hüftpfanne, wodurch ein normales Bewegungsspiel des Hüftgelenks gestört wird. Durch die Schädigung des Gelenkknorpels und der Gelenklippe (Labrum) kommt es zu einer Entzündung des Gelenkes mit entsprechenden Hüftschmerzen.

Hüftkopfnekrose (Durchblutungsstörungen)

Bei einer Hüftkopfnekrose (HKN) kommt es durch eine verminderte Durchblutung zu einem Untergang von Knochengewebe. Die typischen Symptome sind plötzlich auftretende, oftmals nächtliche Schmerzen im Bereich der Leiste sowie eine schmerzhafte Einschränkung der Beweglichkeit.

Sonstige Ursachen (z.B. neurologische Ursachen)

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von anderen orthopädischen, aber auch gynäkologischen, urologischen oder neurologischen Ursachen, die Hüftschmerzen hervorrufen können. Es ist daher wichtig, dass eine differenzierte Abklärung dieser Beschwerden erfolgt.

Koxarthrose als Ursache von Hüftschmerz

Die Hüftarthrose (auch Koxarthrose oder Coxarthrose) ist die weitaus häufigste Ursache für Schmerzen in der Hüfte. In der Häufigkeit findet sich bei ca. 3–6 % der Bevölkerung eine Arthrose im Hüftgelenk. Die Hüftarthrose stellt eine Verschleißerscheinung des Gelenkes dar und tritt meist im fortgeschrittenen Alter auf. Über Jahre hinweg verläuft die Hüftarthrose schleichend. Erst bei fortgeschrittener Schädigung der Knorpelschicht treten erste Symptome auf.

Anfangs zeigt sich die Hüftarthrose nur in Veränderungen am Gelenkknorpel. Bei fortgeschrittenen Stadien der Koxarthrose verändern sich zusätzlich andere Strukturen, es sind also auch die Bänder, Knochen, Gelenkkapsel, Gelenkschleimhaut und Muskulatur von arthrosebedingten Umbauten betroffen.

Auch im Falle einer Koxarthrose helfen wir Ihnen gerne weiter. Unser Team ist auf alle Ursachen von Hüftgelenkschmerzen spezialisiert und hilft Ihnen gerne weiter.
Kontaktieren Sie uns für mögliche Behandlungsoptionen!

 

Die Stadien der Koxarthrose

Die Koxarthrose kann in 5 Stufen aufgeteilt werden:

  • Grad 0 = gesunde, glatte Knorpeloberfläche
  • Grad 1 = angeraute Knorpeloberfläche. Klinisch keine Symptome, oft zufällige Diagnosestellung
  • Grad 2 = Knorpelschäden im Röntgenbild sichtbar aufgrund verringerten Abstands der Hüftknochen voneinander, erkennbare knöcherne Anbauten (Osteophyten). Symptome mit Hüftschmerzen (Anlaufschmerzen).
  • Grad 3 = Knorpelschicht zu 50–100 % der Dicke verändert, Rissbildungen im Knorpel. Häufig aktivierte Arthrose mit erhöhten Entzündungswerten. Symptome mit Ruheschmerzen, oft schmerzbedingte Ausweichbewegungen (Hinkmuster) mit Folgesymptomen (u.a. Rückenschmerzen).
  • Grad 4 = Nachweis einer Knorpelglatze, d. h. der Knochen unter dem Knorpel ist sichtbar. Direkte Reibung der Knochen aneinander, damit Einsteifung der Hüfte. Symptome mit Bewegungsschmerz.

Risikofaktoren für Koxarthrose sind:

  • Fortgeschrittenes Alter
  • Weibliches Geschlecht
  • Europäischstämmige Bevölkerung
  • Adipositas
  • Schwere berufliche Belastung
  • Leistungssportler
  • Vorschädigung des Hüftgelenkes (z.B. Fraktur, Fehlbildung / Hüftdysplasie)

Bei jedem Menschen zeigt sich mit zunehmendem Alter eine Einschränkung der Funktion vom Hüftgelenk (und den anderen Gelenken inklusive Wirbelsäule). Diese Bewegungseinschränkungen sind zunächst normal und nicht unbedingt behandlungsbedürftig. Wenn sich allerdings eine deutliche Einschränkung von Leistung und Belastbarkeit des Hüftgelenks im Vergleich zur altersgerechten Erwartung zeigt, ist eine Behandlung angezeigt.

Symptome bei Hüfterkrankungen

Hüftschmerzen können nach starker körperlicher Beanspruchung, aber auch in Ruhe auftreten. Sie können sich als morgendliche Anlaufschmerzen, als phasenweise auftretende Schmerzen oder auch als Dauerbeschwerden im Hüftgelenk äußern. Häufig gehen Schmerzen in der Hüfte mit Instabilitätsgefühl, Steifheit und einer Einschränkung der Hüftbeweglichkeit einher. Als Konsequenz führen Schmerzen im Hüftgelenk zu einer Einschränkung der Lebensqualität. Aufgrund von Schmerz und eingeschränkter Belastbarkeit sind Sport, berufliche Belastungen und einzelne Alltagsaktivitäten oft nur noch eingeschränkt möglich.

Man unterscheidet zwischen akuten und chronischen Beschwerden, die bereits länger als drei Monate andauern.

Diese Symptome sind typisch für Hüfterkrankungen:

Hüftschmerzen können nach starker körperlicher Beanspruchung, aber auch in Ruhe auftreten. Sie können sich als morgendliche Anlaufschmerzen, als phasenweise auftretende Schmerzen oder auch als Dauerbeschwerden im Hüftgelenk äußern. Häufig gehen Schmerzen in der Hüfte mit Instabilitätsgefühl, Steifheit und einer Einschränkung der Hüftbeweglichkeit einher. Als Konsequenz führen Schmerzen im Hüftgelenk zu einer Einschränkung der Lebensqualität. Aufgrund von Schmerz und eingeschränkter Belastbarkeit sind Sport, berufliche Belastungen und einzelne Alltagsaktivitäten oft nur noch eingeschränkt möglich.

Man unterscheidet zwischen akuten und chronischen Beschwerden, die bereits länger als drei Monate andauern.
Diese Symptome sind typisch für Hüfterkrankungen:

Verschiedene Schmerzen bei Hüfterkrankungen

  • Schmerzen in der Leiste oder Hüftbereich, anfangs nur belastungsabhängig, in Folge auch in Ruhe
  • Knieschmerzen (manchmal sogar Erstzeichen bei Koxarthrose)
  • Morgendliche Anlaufschmerzen
  • Belastungsabhängige Schmerzen im Hüftbereich, z.T. über mehrere Tage anhaltend
  • Ruheschmerzen
  • Schmerz beim Drehen des Beines um die eigene Achse
  • Schmerzhafte Muskelverspannungen im Hüft-, Becken- oder Lendenbereich
  • Nachtschmerzen (z.B. bei aktivierter Coxarthrose, Bursitis, schmerzhaften Verspannungen von Gesäß- und Beinmuskeln)

 Weitere körperliche Einschränkungen bei Hüfterkrankungen

  • Versteifung, typische Bewegungseinschränkung (Schuhe anziehen, Sitzen in der Hocke, Fußpflege)
  • Gangstörung mit Schonhinken und Einknicken im Hüft-Becken-Bereich
  • Verminderte Gehstrecke
  • Knack- und Reibegeräusche (Krepitation)

Diagnostik bei Hüftschmerzen

Was gehört zur Diagnostik von Hüftschmerzen?

Bei der Erstvorstellung findet ein ausführliches Patientengespräch statt mit einer Beschreibung der Symptome durch den Patienten. Dabei werden sowohl die Schmerzsymptomatik in Ruhe wie auch die Beeinflussung durch Tageszeit, Alltagsbelastung, Bewegungsverhalten, Einschränkungen bei Hobbys, Arbeit, Freizeit und sozialen Aktivitäten erfragt. Für das Vorstellungsgespräch ist ein im Vorfeld ausgefüllter ausführlicher Schmerzfragebogen zur Erleichterung der Anamneseerhebung unbedingt hilfreich.

Zusätzlich findet zwingend eine ärztliche Untersuchung statt.
Anteile der klinischen Ganzkörperuntersuchung sind insbesondere:

  • Prüfung des Gangbildes
  • Körperhaltung im Stand
  • Prüfung vom Beckenstand und LWS-Beweglichkeit
  • Prüfung der Beweglichkeit der Gelenke der unteren Extremität, insbesondere des Hüftgelenkes
  • Abtasten nach schmerzhaften Muskeln, Muskelansätzen, tastbaren Knochenanteilen, Faszien
  • Prüfung der Muskelfunktion
  • Prüfung von Bewegungsmustern, z.B. Einbeinstand, Hüftstreckung, Rumpfstabilisation
  • Hinweise auf Nervenfunktionsstörung (Sensibilität, Muskelkraft)

Insbesondere aus dem Muster der Einschränkung der Hüftgelenksbeweglichkeit kann bereits geschlossen werden, ob das Gelenk beteiligt ist oder die Symptomatik durch Störungen des Weichteilgewebes (Muskeln, Faszien) bedingt ist.

Mit Laboruntersuchungen des Blutes, selten auch der Gelenkflüssigkeit (Punktion), können Entzündungen als Ursache ausgeschlossen. Mit den Laborbestimmungen können als Ursache zum Beispiel bakterielle Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen (Rheuma) festgestellt werden.

Mit einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) können Bänder, Gelenkkapsel und Weichteile dargestellt werden. Es lassen sich auch lokale Entzündungszeichen gut erkennen. Mit einer Sonografie können damit, neben der Coxarthrose, auch andere Ursachen für Hüftschmerzen gefunden werden.

Für die Hüftarthrose stellt die Röntgenuntersuchung die Standarddiagnostik dar. Das Bild wird im Stehen unter Belastung aufgenommen. Damit lässt das Röntgenbild Rückschlüsse auf die verschiedenen Stadien der Hüftarthrose zu. Unter Gewichtsbelastung lassen sich zum Beispiel durch den sichtbaren Gelenkspalt Rückschlüsse auf die funktionierende Knorpelschicht im Hüftgelenk ziehen. Daneben kann in der Untersuchung u.a. die Form von Hüftkopf und Gelenkpfanne beurteilt werden, Hinweise auf Knochenanbauten (Osteophyten) oder eine Verstärkungsreaktion des Knochens unter dem Knorpel (Sklerose) gefunden werden.

 

Eine Magnetresonanztomografie (MRT) kann, über das Röntgen hinaus, die Knorpelstruktur, der Zustand von Bändern, Faszien und Muskulatur, die Frage nach Weichteilverletzungen, Knochenmarködeme (Flüssigkeitseinlagerungen) oder Nerveneinklemmungen als Ursache von Hüftschmerzen beurteilt werden.

Sie kennen die Ursache für Ihr Hüftleiden noch nicht oder möchten eine umfangreiche Diagnose erhalten? Wir bieten in unserer Klinik eine ausführliche Diagnostik auf Basis fundierter Methoden und modernsten Geräten.
Kontaktieren Sie uns für mögliche Behandlungsoptionen!

Behandlung von Hüftschmerzen

Ansätze der konservativen Therapie bei Hüftschmerz sind unter anderem:

  • Manuelle Therapie
  • Physiotherapie
  • Sporttherapie
  • Physikalische Therapie (Kälte-, Wärmetherapie, Elektrotherapie, Massagebehandlungen etc.)
  • Medikamentöse Therapie bei Hüftgelenkschmerzen
    • Medikamente der WHO-Stufe I: nichtsteriodale Antirheumatika / NSAR (COX 1/2 Hemmer, Ibuprofen, Diclofenac), Novaminsulfon
    • Muskelrelaxantien (nur in der Akutbehandlung)
    • Opioide (bei ausgeprägten Strukturveränderungen und chronischen Schmerzen
  • Reflextherapie (z.B. Neuraltherapie, Akupunktur)
  • Modifikation des Lebensstils hinsichtlich Ernährung & Sport

Physiotherapie Hüfte

Die physiotherapeutische Behandlung von Hüftschmerzen hängt maßgeblich von ihrer Ursache und Befundkonstellation ab.

In der Physiotherapie ist es möglich, falsche Bewegungsmuster und Muskelansteuerungen zu erkennen und diese gemeinsam mit dem Patienten zu korrigieren, bevor sie weiter chronifizieren. Bei Entzündungen zielen physiotherapeutischen Maßnahmen darauf ab, die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks wiederherzustellen, die Gelenkstabilität zu bessern und erhöhte Spannungsareale und Fehlbelastungen zu reduzieren, damit ein erneutes Auftreten der Entzündung vermieden werden kann.

Manuelle Therapie hilft bei der Verbesserung von Gelenkblockierungen, zum einen in der Hüfte selbst, aber auch in Nachbarregionen, wie der unteren Lendenwirbelsäule, dem Becken und Fuß- und Kniegelenken. Es können schmerzhafte Muskel- und Faszienverspannungen und Triggerpunkte behandelt werden, um direkte Schmerzquellen zu reduzieren. Letztlich wird der behandelten Person ein befundorientiertes, individuelles Übungsprogramm vermittelt, mit dem die Therapieeffekte aufrechterhalten und weiter ausgebaut werden.

Bei einer fortgeschrittenen Hüftarthrose kann die Physiotherapie helfen, den Verlauf günstig zu beeinflussen. Hier gilt es vor allem, Fehlbelastungen durch die Schonhaltung zu vermeiden, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.

Ab wann ist für Hüftgelenkschmerzen eine stationäre Schmerztherapie notwendig?

Die Entscheidung, ob die Behandlung mithilfe einer stationären Schmerztherapie oder in der Tagesklinik für Schmerztherapie durchgeführt werden muss, hängt hauptsächlich von der Gehfähigkeit und der aktuellen Belastbarkeit und Trainingszustand ab. Ist aufgrund von Vermeidungsverhalten, deutlicher Dekonditionierung oder sehr verkürzter Gehstrecke von wenigen 100 Metern die Belastbarkeit bereits sehr eingeschränkt, ist oft nur eine stationäre Behandlung möglich. Oft allein aus dem Grund, dass die tägliche An- und Abreise ein Hindernis für ein gutes Gelingen der Therapie und mittelfristiges Erreichen eines stabilen Therapieeffektes darstellt. Ist eine Gehbelastbarkeit von 1 Stunde gegeben, kann über eine Behandlung in der Tagesklinik nachgedacht werden.

Während der multimodalen Schmerztherapie oder Komplextherapie wird gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten ein individueller Übungsplan erarbeitet, der nach dem Klinikaufenthalt in der Häuslichkeit regelmäßig fortgesetzt werden soll.

Nach dem Aufenthalt in unserer Klinik oder Tagesklinik erfolgt die ambulante Weiterbetreuung durch den einweisenden Arzt oder Ärztin. Die Strategien für die Weiterbehandlung werden bereits während der Behandlung bei uns speziell mit den Patient:innen abgestimmt.

Das Team der Klinik für multimodale Schmerztherapie in Berlin steht draußen vor dem Gebäude des Sana Klinikum Lichtenbergs.