Bei der Erstvorstellung findet ein ausführliches Patientengespräch statt mit einer Beschreibung der Symptome durch den Patienten. Dabei werden sowohl die Schmerzsymptomatik in Ruhe wie auch die Beeinflussung durch Tageszeit, Alltagsbelastung, Bewegungsverhalten, Einschränkungen bei Hobbys, Arbeit, Freizeit und sozialen Aktivitäten erfragt. Für das Vorstellungsgespräch ist ein im Vorfeld ausgefüllter ausführlicher Schmerzfragebogen zur Erleichterung der Anamneseerhebung unbedingt hilfreich. Zusätzlich findet zwingend eine ärztliche Untersuchung statt.
Anteile der klinischen Ganzkörperuntersuchung sind insbesondere:
- Prüfung des Gangbildes
- Körperhaltung im Stand
- Prüfung vom Beckenstand und Beinachse
- Prüfung der Beweglichkeit der Gelenke der unteren Extremität, insbesondere des Kniegelenkes mit Testung auch der Bandstabilität
- Abtasten nach schmerzhaften Muskeln, Muskelansätzen, tastbaren Knochenanteilen, Faszien
- Prüfung der Muskelfunktion
- Prüfung von Bewegungsmustern, z.B. Einbeinstand, Kniestreckung, Rumpfstabilisation
- Hinweise auf Nervenfunktionsstörung (Sensibilität, Muskelkraft)
Insbesondere aus dem Muster der Einschränkung der Kniegelenksbeweglichkeit kann bereits geschlossen werden, ob das Gelenk beteiligt ist oder die Symptomatik durch Störungen des Weichteilgewebes (Muskeln, Faszien) bedingt ist.
Mit Laboruntersuchungen des Blutes, selten auch der Gelenkflüssigkeit (Punktion), können Entzündungen als Ursache ausgeschlossen. Mit den Laborbestimmungen können als Ursache zum Beispiel bakterielle Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen (Rheuma) festgestellt werden.
Mit einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) können Bänder, Gelenkkapsel und Weichteile dargestellt werden. Es lassen sich auch lokale Entzündungszeichen gut erkennen. Mit einer Sonografie können damit, neben der Gonarthrose, auch andere Ursachen für Knieschmerzen gefunden werden.
Für die Gonarthrose stellt die Röntgenuntersuchung die Standarddiagnostik dar. Das Bild wird im Stehen unter Belastung aufgenommen. Damit lässt das Röntgenbild Rückschlüsse auf die verschiedenen Stadien der Gonarthrose zu. Unter Gewichtsbelastung lassen sich zum Beispiel durch den sichtbaren Gelenkspalt Rückschlüsse auf die funktionierende Knorpelschicht im Kniegelenk ziehen. Daneben kann in der Untersuchung u.a. die Form der einzelnen Gelenkpartner mit Oberschenkelknochen, Schienbein und Kniescheibe beurteilt werden, Hinweise auf Knochenanbauten (Osteophyten) oder eine Verstärkungsreaktion des Knochens unter dem Knorpel (Sklerose) gefunden werden.
Eine Magnetresonanztomografie (MRT) kann, über das Röntgen hinaus, die Knorpelstruktur, der Zustand von Bändern insbesondere der Kreuzbänder, Faszien und Muskulatur, die Frage nach Weichteilverletzungen inklusive Meniskusveränderungen, Knochenmarködeme (Flüssigkeitseinlagerungen) oder Ausstülpung der Gelenkskapsel im Bereich der Kniekehle (eine so genannte Baker-Zyste) als Ursache von Knieschmerzen beurteilt werden.
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