Untersuchung der Schilddrüse | Klinik für Schilddrüsen- und NebenschilddrüsenoperationenLabormedizinische Untersuchung | Blutuntersuchung

Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung können nachfolgend unterschiedliche Blutuntersuchungen Klarheit bringen. Die Auswertung in einem Fachlabor ist ein außerordentlich verlässlicher Test zur Ermittlung von Schilddrüsenfehlfunktionen. Die gängigsten Untersuchungen sind:

TSH-Wert
TSH (Thyroidea Stimulierendes Hormon) wird von der Hirnanhangdrüse gebildet und steuert die Schilddrüsenaktivität. TSH ist ein empfindlicher Marker, mit dem bereits drohende Fehlfunktionen frühzeitig festgestellt werden können. Ist der TSH-Wert im Blut zum Beispiel zu niedrig, während die Schilddrüsenhormonwerte aber noch normal sind, handelt es sich um eine so genannte schlafende Überfunktion (latente Hyperthyreose). Umgekehrt liegt eine schlafende Unterfunktion (latente Hypothyreose) vor, wenn der TSH-Wert erhöht, sich die Schilddrüsenhormone im Blut jedoch im normalen Bereich bewegen. Der TSH-Wert ist auch hilfreich bei der Beurteilung, ob eine Schilddrüsenfunktionsstörung durch eine Störung in der Schilddrüse selbst oder in der Hirnanhangdrüse verursacht wird.

T3/T4-Werte
Bei TSH-Werten außerhalb des Normbereiches oder für spezielle Fragestellungen kann die Menge von Schilddrüsenhormonen (T3 und T4) im Blut bestimmt werden.

TRH-Test
Manchmal ist ein zusätzlicher TRH-Test erforderlich, der die Beurteilung der Funktion des Regelkreises zwischen Schilddrüse und Gehirn erlaubt. Dabei wird zuerst die Konzentration des TSH im Blut bestimmt. Anschließend wird den Patientinnen und Patienten 200 Mikrogramm TRH in die Vene gespritzt oder ein Nasenspray verabreicht, um die TSH-Ausschüttung zu stimulieren. Nach einer halben Stunde erfolgt ein weiterer Bluttest. Je nach TSH-Anstieg ergibt sich dann die Diagnose: Ein geringer TSH-Anstieg könnte auf eine Hyperthyreose hindeuten, ein starker Anstieg könnte ein Hinweis auf eine Hypothyreose sein.

Antikörper-Spiegel
Bei Hinweisen auf eine Schilddrüsenentzündung können beim Morbus Basedow oder der Hashimoto-Thyreoiditis verschiedene Autoantikörper bestimmt werden (zum Beispiel TRAK, TPO). Hierdurch können verschiedene Formen der Autoimmunerkrankungen abgegrenzt und unterschieden werden. Die Ergebnisse eignen sich auch zur Verlaufsbeobachtung.

Alle Befunde werden zusammenhängend bewertet

Darüber hinaus können im Blut der Patientinnen und Patienten noch zahlreiche andere Substanzen bestimmt werden, die jeweils Rückschlüsse auf verschiedene Schilddrüsenerkrankungen erlauben. Da diese Analysen relativ aufwändig und kostenintensiv sind, werden sie in der Regel nur bei einem konkreten Verdacht eingesetzt.

Bei allen Blutuntersuchungen ist es wichtig zu wissen, dass nicht die reinen Testergebnisse an sich, sondern eine medizinisch fundierte Bewertung in Zusammenschau aller Befunde entscheidend ist. Neben natürlichen Schwankungen (zum Beispiel während der Schwangerschaft) können die Testergebnisse auch durch schilddrüsenunabhängige äußere Faktoren wie etwa die Einnahme von Schmerzmitteln mit Acetylsalizylsäure, Kortisonpräparate oder die Antibabypille beeinflusst werden. Dies sollte in einem ausführlichen Gespräch erörtert werden.