Lübeck,
01
März
2024
|
07:51
Europe/Amsterdam

Adipositas – Sana Kliniken Lübeck räumen mit Vorurteilen auf

Zum Welt-Adipositas-Tag am 4. März informiert das Team des zertifizierten Adipositaszentrums an den Sana Kliniken Lübeck über das Krankheitsbild und räumt mit hartnäckigen Vorurteilen auf.

Zusammenfassung

·         Betroffene leiden an einer chronischen Stoffwechselerkrankung

·         Operation erfolgt erst nach erfolgloser konservativer Therapie

·         Patienten müssen ihr Verhalten umstellen – ein Leben lang

Zum Welt-Adipositas-Tag am 4. März informiert das Team des zertifizierten Adipositaszentrums an den Sana Kliniken Lübeck über das Krankheitsbild und räumt mit hartnäckigen Vorurteilen auf. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Adipositas als die „Pandemie des 21. Jahrhunderts“ und prognostiziert, dass es bis zum Jahr 2030 mehr als eine Milliarde Patienten geben wird. In Deutschland weisen etwa 15 Prozent der Frauen und fast 20 Prozent der Männer nach aktuellen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes einen Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 30 auf und gelten damit als adipös. Die Rede ist hier also nicht von Menschen, die ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen haben. Es geht um Patienten, die an einer chronischen Stoffwechselerkrankung leiden und somit eine interdisziplinäre medizinische Versorgung benötigen.

 Vorurteil 1: Übergewichtige Menschen sind doch einfach nur faul und schwach

Ein besonders häufig geäußertes Vorurteil ist, dass übergewichtige Menschen einfach nur faul und schwach seien. Dies ist falsch. Bei krankhafter Adipositas liegt eine Störung des Stoffwechsels im Körper vor. „Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, dass zusätzlich zur Adipositas häufig weitere Erkrankungen wie bspw. Diabetes mellitus Typ 2 oder Bluthochdruck vorliegen“, Dr. med. Anya-Maria Stenger, Sektionsleiterin Adipositaszentrum. „Aufgrund des belastenden Gesundheitszustandes leiden Betroffene oft auch noch unter Depressionen oder anderen psychischen Störungen“, so Dr. Stenger.

Dass krankhaft adipöse Menschen oftmals unreflektiert als willensschwach und faul abgestempelt werden, ist eine große psychische Belastung, die die Situation nur noch verschlimmert. Dies bestätigt auch die 26-jährige Eléna Rönfeldt aus dem ostholsteinischen Malente, die Zeit ihres Lebens an starkem Übergewicht litt. „Mir war mein gesundheitliches Problem immer bewusst, habe versucht mit Bewegung entgegenzuwirken. Irgendwann war ich aber einfach nur machtlos“, so die junge Frau.

Vorurteil 2: Es wird viel zu schnell operiert

Ein weiteres Vorurteil lautet, dass bei Adipositas zu schnell operiert würde. Auch diese Behauptung ist falsch, denn die Indikationsstellung für einen operativen Eingriff erfolgt nach strengen Kriterien der Leitlinie der chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Adipositastherapie DGAV und nach einem Vorbereitungszeitraum von mindestens 6 Monaten. Nun in bestimmten Fällen ab einem BMI von über 50 kann dieser entfallen und nur eine chirurgiesche Therapie helfen.

Eléna entschied sich im Sommer letzten Jahres mit einem BMI von 47 zu einem Gespräch in der Adipositassprechstunde an den Sana Kliniken Lübeck. „Mir wurde sofort mitgeteilt, dass eine OP erst geplant werde, wenn ich ein konservatives, multimodales Therapieprogramm aus Bewegung, Ernährungsberatung und psychologischer Beratung absolviere. Erst nachdem diese Therapie leider erfolglos blieb, sprachen wir über chirurgische Möglichkeiten.“

Vorurteil 3: Wer sich operieren lässt, braucht seinen Lebensstil nicht ändern.

Wer denkt, dass eine Operation das Problem lösen würde, liegt falsch. Für den langfristigen Erfolg müssen die Patienten ihre Ess- und Bewegungsgewohnheiten dauerhaft ändern – die Umstellung fängt bereits vor der Operation an und ist dann ein Leben lang wichtig.

„Ohne eine Veränderung alter Verhaltensmuster geht es nicht. Wer meint, nach der Operation wie vorher ungesund weiterleben zu können, bekommt die Antwort von seinem Körper sofort“, betont Eléna, die nach ihrer Magenbypass-Operation zunächst schwer in neue Ernährungsgewohnheiten fand. Frau Dr. Stenger unterstreicht: „Es ist dringend anzuraten, die klaren Ernährungsempfehlungen konsequent umzusetzen und auf sich und seinen Körper zu hören.“

Vorurteil 4: Nach der Operation ist auch die psychische Balance wiederhergestellt

Oftmals gehen mit Adipositas auch psychische Erkrankungen einher. Diese sind mit einer Operation nicht verschwunden. Betroffene mit krankhafter Adipositas haben meist einen langen Leidensweg hinter sich. Daher ist auch die psychologische Begleitung fester Bestandteil der interdisziplinären Versorgung der Patienten.

„Wir helfen den Patienten auf allen Ebenen, Begleiten sie mit unserem Team aus verschiedenen Professionen und verhelfen ihnen wieder zu mehr Lebensqualität“, so die Sektionsleiterin. Eléna ist glücklich damit, den Weg in die Sprechstunde von Dr. Stenger gegangen zu sein: „Die OP und die damit verbundene Gewichtsreduktion von mehr als 60 Kilogramm hat mein Leben total zum Positiven verändert. Ich war immer schon lebensfroh, kann mich aber jetzt wieder viel besser bewegen, merke, dass die Vorurteile nicht mehr zu spüren sind und genieße jeden Tag aufs Neue.“

EINLADUNG ZUR INFORMATIONSVERANSTALTUNG

„Starkes Übergewicht – was tun?“ lautet der Titel der Informationsveranstaltung, die Dr. med. Anya-Maria Stenger am 13. März 2024 um 17.00 Uhr im Foyer der Sana Kliniken Lübeck (Kronsforder Allee 71-73, 23560 Lübeck) anbietet. Informationen unter: https://www.sana.de/luebeck/gut-zu-wissen/veranstaltungen

Zur besseren Planbarkeit ist eine Anmeldung unter www.sana.de/luebeck/veranstaltungsanmeldung hilfreich. Aber auch Kurzentschlossene sind natürlich jederzeit herzlich willkommen.

Dr. med. Anya-Maria Stenger

Dr. med. Anya-Maria Stenger , Sektionsleiterin Adipositaschirurgie

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Eléna Rönfeldt

Eléna Rönfeldt - Patientin im Adipositaszentrum (Vorher-Nacher)

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Zu den Sana Kliniken Lübeck

Die Sana Kliniken Lübeck sind mit gut 20.100 stationären Fällen, mehr als 25.000 ambulanten Kontakten in der Notfallaufnahme und über 2.500 Fällen in der onkologischen Ambulanz einer der größten Anbieter medizinischer Akutversorgung im östlichen Schleswig-Holstein. 800 Mitarbeiter, davon 200 Ärzte und 450 in Pflege- und Funktionsbereichen, sind für die Patienten da. Das Krankenhaus der Lübecker steht für eine enge Verzahnung von ambulanter und stationärer Medizin. Die Sana Kliniken Lübeck bieten eine hochqualitative wohnortnahe Versorgung mit zahlreichen Spezialisierungen, so z. B. in den Bereichen Kardiologie, Gastroenterologie, Pneumologie, Neurologie, Diabetologie, Palliativmedizin, Hämatologie und Onkologie sowie Bauchchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie, Gefäßmedizin, Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie, Radiologie, Neuroradiologie und Urologie. Die KVSH Anlaufpraxis steht den Bürgerinnen und Bürgern am Wochenende und an Feiertagen von 09.00 bis 19.00 Uhr durchgehend zur Verfügung.

Über die Sana Kliniken AG

Die Sana Kliniken AG ist führender integrierter Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum. Die ganzheitliche Gesundheitsversorgung erstreckt sich von Präventionsangeboten über die ambulante und stationäre Versorgung bis hin zu Nachsorge, Rehabilitation und Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln. Neben B2B-Services in Einkauf und Logistik bietet Sana Beratung, Implementierung und Instandhaltung in den Bereichen Medizintechnik und Medizinprodukte sowie Managementleistungen für externe Kliniken an. 2022 erwirtschafteten die rund 34.500 Beschäftigten einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Zur Sana Kliniken AG zählen mehr als 120 Gesundheitseinrichtungen, darunter Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und 44 Krankenhäuser, in denen jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten behandelt werden, sowie mehr als 50 Sanitätshäuser. Eigentümer der 1976 gegründeten Sana Kliniken AG sind 24 private Krankenversicherungen. Sitz der Unternehmenszentrale ist Ismaning bei München.