Lichtenberg,
04
März
2024
|
14:54
Europe/Amsterdam

Das Sana Adipositaszentrum Berlin räumt mit Vorurteilen auf

Zusammenfassung

Zum Welt-Adipositas-Tag informiert das Team des Sana Adipositaszentrums Berlin Lichtenberg über das Krankheitsbild und räumt mit hartnäckigen Vorurteilen auf. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Adipositas als die „Pandemie des 21. Jahrhunderts“ und prognostiziert, dass es bis zum Jahr 2030 mehr als eine Milliarde Patienten geben wird. 

Dr. Martin Kemps

In Deutschland weisen etwa 15 Prozent der Frauen und fast 20 Prozent der Männer nach aktuellen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes einen Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 30 auf und gelten damit als adipös. Die Rede ist hier also nicht von Menschen, die ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen haben. Es geht um Patienten, die an einer chronischen Stoffwechselerkrankung leiden und somit eine interdisziplinäre medizinische Versorgung benötigen.

Vorurteil 1: Übergewichtige Menschen sind doch einfach nur faul und schwach

Ein besonders häufig geäußertes Vorurteil ist, dass übergewichtige Menschen einfach nur faul und schwach seien. Dies ist falsch. Bei krankhafter Adipositas liegt eine Störung des Stoffwechsels im Körper vor. „Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, dass zusätzlich zur Adipositas häufig weitere Erkrankungen vorliegen“, erklärt Dr. med. Martin Kemps, Ärztlicher Leiter im Adipositaszentrum Berlin Lichtenberg. Dazu gehören unter anderem Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit), Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und koronare Herzkrankheit, Fettstoffwechselstörungen und Nierenerkrankungen. „Aufgrund des belastenden Gesundheitszustandes leiden Betroffene oft auch noch unter Depressionen oder anderen psychischen Störungen“, so Dr. Kemps.

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Dass krankhaft adipöse Menschen oftmals unreflektiert als willensschwach und faul abgestempelt werden, ist eine große psychische Belastung, die die Situation nur noch verschlimmert.

Vorurteil 2: Es wird viel zu schnell operiert

Ein weiteres Vorurteil lautet, dass bei Adipositas zu schnell operiert würde. Auch diese Behauptung ist falsch. Die Indikationsstellung für einen operativen Eingriff erfolgt nach strengen Kriterien der Leitlinie der chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Adipositastherapie DGAV, die in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten weiterer Disziplinen wie Psychosomatik und Ernährungsmedizin regelmäßig aktualisiert wird. In bestimmten Fällen ab einem BMI von über 50 kann nur die chirurgische Therapie helfen, dann entfällt der Vorbereitungszeitraum von sechs Monaten.

„Bevor wir einen operativen Eingriff planen, müssen die Patienten zunächst ein konservatives, multimodales Therapieprogramm absolvieren. Erst wenn die Betroffenen konservativ austherapiert sind, sprechen wir über chirurgische Möglichkeiten“, betont Dr. med. Matthias Federlein, Oberarzt im Adipositaszentrum.

Nicole von Prondzinski

Vorurteil 3: Wer sich operieren lässt, braucht seinen Lebensstil nicht ändern.

Wer denkt, dass eine Operation das Problem lösen würde, liegt falsch. Für den langfristigen Erfolg müssen die Patienten ihre Ess- und Bewegungsgewohnheiten dauerhaft ändern – die Umstellung fängt bereits vor der Operation an und ist dann ein Leben lang wichtig. „Ohne eine Veränderung alter Verhaltensmuster geht es nicht. Wer meint, nach der Operation ohne Reue ungesund weiterzuleben, wird keinen langfristigen Gewichtsverlust und damit eine Minimierung von Folgeerkrankungen erzielen können“, betont Nicole von Prondzinski, Diätassistentin (VDD) sowie Fachkoordinatorin für Adipositas und metabolische Erkrankungen im Sana Adipositaszentrums Berlin Lichtenberg.

Download Nicole Prondnizki 

Es gibt klare Ernährungsempfehlungen für die Zeit nach der Operation:

  • Etwa die Hälfte jeder Mahlzeit sollte aus eiweißreicher Nahrung bestehen.
  • Optimal sind drei bis vier regelmäßige Mahlzeiten im Abstand von etwa vier bis sechs Stunden.
  • Es ist wichtig, langsam zu essen und sehr gut zu kauen.
  • Wenn ein Sättigungsgefühl eintritt, nicht mehr weiteressen.
  • Patienten profitieren von einem festen Mahlzeitenrhythmus und dürfen keine zuckerhaltigen Zwischenmahlzeiten einnehmen.
  • Während des Essens nicht trinken.
  • Das Hauptgetränk sollte still und zuckerfrei sein.

Vorurteil 4: Nach der Operation ist auch die psychische Balance wiederhergestellt

Oftmals gehen mit Adipositas auch psychische Erkrankungen einher. Diese sind mit einer Operation nicht verschwunden. Betroffene mit krankhafter Adipositas haben meist einen langen Leidensweg hinter sich. Daher ist auch die psychologische Begleitung fester Bestandteil der interdisziplinären Versorgung der Patienten.

Menschen mit krankhafter Adipositas brauchen nicht nur einen guten Operateur, sondern die Begleitung durch ein ganzes Team aus unterschiedlichen Professionen. Diese Hilfe finden Betroffene im Sana Adipositaszentrum in Berlin Lichtenberg.

 Weitere Informationen finden Sie unter:

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Für Interessierte findet am 20. März eine Patienteninfoveranstaltung rund um das Thema Adipostas mit unserem Fachpersonal vom Sana Adipositasteam.

Wo?                            Sana Klinikum Lichtenberg, Fanningerstraße 32, 10365 Berlin
Wann?                       Mittwoch 17:00 - 18:00 Uhr im Haus G, 3.OG, Veranstaltungssaal

Über das Sana Klinikum Lichtenberg

Das Sana Klinikum Lichtenberg in der Trägerschaft der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin und ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit aktuell 661 Betten. Es verfügt über eine Notaufnahme, die Fachabteilungen Innere Medizin (Gastroenterologie, Kardiologie und Geriatrie), Allgemein- und Viszeralchirurgie, Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Brustzentrum, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Kinderchirurgie, Kinder- und Jugendheilkunde, Institut für Pathologie sowie Institut für Radiologie.

Über die Sana Kliniken AG

Die Sana Kliniken AG ist führender integrierter Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum. Die ganzheitliche Gesundheitsversorgung erstreckt sich von Präventionsangeboten über die ambulante und stationäre Versorgung bis hin zu Nachsorge, Rehabilitation und Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln. Neben B2B-Services in Einkauf und Logistik bietet Sana Beratung, Implementierung und Instandhaltung in den Bereichen Medizintechnik und Medizinprodukte sowie Managementleistungen für externe Kliniken an. 2022 erwirtschafteten die rund 34.500 Beschäftigten einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Zur Sana Kliniken AG zählen mehr als 120 Gesundheitseinrichtungen, darunter Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und 44 Krankenhäuser, in denen jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten behandelt werden, sowie mehr als 50 Sanitätshäuser. Eigentümer der 1976 gegründeten Sana Kliniken AG sind 24 private Krankenversicherungen. Sitz der Unternehmenszentrale ist Ismaning bei München.