Lübeck,
17
Juli
2023
|
13:58
Europe/Amsterdam

Neue nationale Versorgungsleitlinie zur Behandlung von arterieller Hypertonie betont Bedeutung der Kombinationstherapie und gibt Empfehlungen für jüngere Patienten

Kürzlich hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) die Veröffentlichung der neuen Nationalen Versorgungsleitlinie zur Behandlung von arterieller Hypertonie bekannt gegeben. Diese Leitlinie wurde von einem interdisziplinären Gremium über einen Zeitraum von rund drei Jahren entwickelt. Maßgeblich beteiligt war als Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) Prof. Dr. med. Joachim Weil, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie und Direktor des Herz-Gefäß-Zentrums an den Sana Kliniken Lübeck.

Die arterielle Hypertonie, auch als Bluthochdruck bekannt, ist eine weit verbreitete Erkrankung, die mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht. Sie betrifft Millionen von Menschen weltweit und stellt ein ernsthaftes Gesundheitsproblem dar. Die Weiterentwicklung der Hochdrucktherapie sowohl im konservativen als auch im interventionellen Bereich sind Prof. Dr. med. Joachim Weil, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie an den Sana Kliniken Lübeck eine Herzensangelegenheit und Antrieb seiner langjährigen wissenschaftlichen Tätigkeit. Neben seiner Arbeit in verschiedenen Gremien – bspw. als stv. Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® auch als stv. Vorsitzender der ESH-Arbeitsgruppe (European Society of Hypertension) – wirkte der Bluthochdruckexperte in den vergangenen rund drei Jahren an der Erstellung der neuen Nationalen Versorgungsleitlinie zur Behandlung von arterieller Hypertonie mit: „Die neue Leitlinie betont insbesondere die Bedeutung der Kombinationstherapie bei der Behandlung der arteriellen Hypertonie. Studien haben gezeigt, dass die gleichzeitige Verwendung von zwei oder mehr Medikamenten effektiver ist als die Anwendung eines einzelnen Arzneimittels. Durch die Kombination verschiedener Wirkstoffe können höhere Behandlungserfolge erzielt und das Risiko von Komplikationen reduziert werden“, so der Mediziner.

Prof. Weil erläutert weiter: „Darüber hinaus befasst sich die Leitlinie auch intensiv mit der Behandlung jüngerer Patienten. Es wird erkannt, dass Bluthochdruck bei jungen Erwachsenen eine besondere Herausforderung darstellt und möglicherweise spezifische Behandlungsansätze erfordert. Die Leitlinie bietet daher klare Empfehlungen für die Behandlung dieser Patientengruppe, unter Berücksichtigung von Faktoren wie Lebensstilmodifikationen, Medikamentenauswahl und Überwachung.“ Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der neuen Leitlinie diskutiert wird, ist die renale Denervation. Dieses Verfahren, bei dem die Nervenenden in den Nierenarterien gezielt abgetrennt werden, wurde als mögliche Therapieoption für Patienten mit schwerer Hypertonie untersucht. Obwohl weitere Forschung erforderlich ist, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Technik zu bestätigen, erkennt die Leitlinie die renale Denervation als eine potenzielle Option an, die in bestimmten Fällen in Erwägung gezogen werden kann.

Die Veröffentlichung der neuen Nationalen Versorgungsleitlinie zur Behandlung der arteriellen Hypertonie markiert einen bedeutenden Fortschritt in der medizinischen Versorgung. Durch die Betonung der Kombinationstherapie, die Berücksichtigung der jüngeren Patienten und die Anerkennung neuer Techniken wie der renalen Denervation bietet die Leitlinie den behandelnden Ärzten wertvolle Informationen und Empfehlungen, um die Behandlung von Patienten mit arterieller Hypertonie zu verbessern. Interessierte finden die neue Leitlinie unter www.leitlinien.dgk.org

Prof. Dr. med. Joachim Weil, Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie

Prof. Dr. med. Joachim Weil, Chefarzt der Med. Klinik II – Kardiologie und Angiologie an den Sana Kliniken Lübeck – Foto: Sana Kliniken Lübeck

Textbaustein

Über die Sana Kliniken AG

Die Sana Kliniken AG ist führender integrierter Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum. Die ganzheitliche Gesundheitsversorgung erstreckt sich von Präventionsangeboten über die ambulante und stationäre Versorgung bis hin zu Nachsorge, Rehabilitation und Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln. Neben B2B-Services in Einkauf und Logistik bietet Sana Beratung, Implementierung und Instandhaltung in den Bereichen Medizintechnik und Medizinprodukte sowie Managementleistungen für externe Kliniken an. 2022 erwirtschafteten die rund 34.500 Beschäftigten einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Zur Sana Kliniken AG zählen mehr als 120 Gesundheitseinrichtungen, darunter Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und 44 Krankenhäuser, in denen jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten behandelt werden, sowie mehr als 50 Sanitätshäuser. Eigentümer der 1976 gegründeten Sana Kliniken AG sind 24 private Krankenversicherungen. Sitz der Unternehmenszentrale ist Ismaning bei München.