Stuttgart,
15
März
2024
|
10:00
Europe/Amsterdam

Rückenschmerzen aktiv vorbeugen

Zusammenfassung

·        Bewegung und Sport sind die beste Vorsorge und Therapie bei Rückenschmerzen

·        Viele Rückenschmerzen sind unspezifisch und lassen sich konservativ behandeln

·        Operationen sind nur selten erforderlich – manchmal aber sinnvoll & notwendig

Nahezu jeder dritte Erwachsene und jedes fünfte Kind in Deutschland leiden unter Rückenschmerzen. Das hat das Statistische Bundesamt jüngst ermittelt. Die jährlichen Krankheitskosten liegen laut aktuellen Berechnungen bei 3,8 Milliarden Euro. Unter dem Motto „Gemeinsam aktiv gegen Rückenschmerzen“ klärt Dr. med. Petra Büchin, Chefärztin des Zentrums für Wirbelsäulenchirurgie und Rückentherapie im Karl-Olga-Krankenhaus zum Tag der Rückengesundheit am 15. März 2024 auf. Betrachtet wird der Rückenschmerz aus ärztlicher und physiotherapeutischer Sicht: Woher er kommt, was hilft und wie wir ihm vorbeugen.

Die gute Nachricht: „Rückenschmerzen sind meistens unspezifisch, das heißt sie haben keine eindeutige körperliche Ursache, und lassen sich mit konservativen Maßnahmen in den Griff kriegen“, betont Dr. med. Petra Büchin, Chefärztin am Karl-Olga-Krankenhaus. Bewegung, die Spaß bereitet, und Sport sind immer noch die beste Prophylaxe und Therapie bei Rückenschmerzen.
 

Zehn einfache Empfehlungen


Der Bundesverband deutscher Rückenschulen (BdR e. V.) und die Aktion Gesunder Rücken (AGR e. V.) haben für dieses Jahr zehn „goldene“ Empfehlungen in den Mittelpunkt des Aktionstages gestellt. Regelmäßige Bewegung, Ausgeglichenheit und eine ergonomische Gestaltung von Arbeitsplatz und häuslichem Umfeld stehen dabei im Fokus.

10 „goldene“ Empfehlungen

  1. Vertraue deinem eigenen Gefühl – du kennst deinen Rücken am besten
  2. Bewege dich täglich ausreichend
  3. Halte dein Becken und deinen Kopf in Balance
  4. Trainiere regelmäßig und gezielt deine Rumpfmuskulatur
  5. Bleibe auch bei Rückenbeschwerden möglichst körperlich aktiv
  6. Fördere deine psychische Balance – Stress verstärkt Rückenschmerzen
  7. Pflege die Beziehungen zu Personen, die dir wichtig sind
  8. Gestalte deinen Arbeitsplatz und dein häusliches Umfeld ergonomisch
  9. Ernähre dich bewusst vollwertig
  10. Sorge für gesunden Schlaf


Bewegung ist der Schlüssel zur Heilung


Und alles, was Heilung bedeutet, ist auch gut für die Vorbeugung. Körperliche Aktivität geht dabei schon beim Spazieren oder Walken los, entspannt in stressigen Zeiten die Psyche, ist gut für den Kreislauf und wirkt sich positiv auf unser Muskel- und Skelettsystem aus. Das trägt auch zur Rückengesundheit bei.

„Es wird empfohlen, Übungen zur Dehnung und Stärkung der Arme, Beine und des Rumpfes durchzuführen, um einen gesunden Rücken zu fördern. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf ein ausgewogenes Verhältnis von Bauch-, Flanken- und Rückenmuskulatur gelegt werden, da diese gemeinsam die Wirbelsäule entlasten und stabilisieren. Die Bauchmuskeln spielen hierbei eine entscheidende Rolle als Gegenspieler und Unterstützer der Rückenmuskulatur“, so Dr. med. Petra Büchin.

Es gibt viele Sportarten, die sich auch für Menschen eignen, die schon Beschwerden haben, zum Beispiel Nordic Walking, Wandern, Radfahren oder Schwimmen. Am wichtigsten dabei ist die Freude an der Bewegung, denn nur dann lassen sich Trainingsroutinen finden und regelmäßig umsetzen.

Gemeinsam mit dem Zentrum für Physiotherapie bietet das Karl-Olga-Krankenhaus ab Mai 2024 einen Kurs für Wirbelsäulengymnastik an. Ziel dieses präventiven Funktionstrainings ist es, Beschwerden und Haltungsschäden vorzubeugen. Nach einem ausgiebigen Aufwärmprogramm, welches gleichzeitig die Kondition verbessert, werden jene Muskelgruppen trainiert, die für die Stärkung und Gesunderhaltung des Rückens verantwortlich sind. Mit dem Einsatz von Kleingeräten werden Bauch, Gesäß und Rücken gestärkt. Ein Entspannungsteil, zu welchem u. a. das Dehnen gehört, sorgt für ein positives Körpergefühl.


Vermeiden Sie Sorgen und Stress


Wichtig ist auch das psychische Gleichgewicht, denn Sorgen, Angst, Konflikte, Stress und eine passive, leidende Einstellung können zu Rückenschmerzen beitragen oder Beschwerden verstärken. Zu den bewährten Entspannungsmethoden gehören Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Yoga oder Meditation. „Es ist wichtig, dass jeder individuell herausfindet, wie er sich in stressigen Alltagssituationen entspannen kann, denn ein achtsamer Lebensstil mit Entspannung und Gelassenheit ist entscheidend für die Rückengesundheit“, erklärt Dr. med. Petra Büchin.


Wann sollte ein Arzt/eine Ärztin konsultiert werden?


Bei unspezifischen Rückenschmerzen liegt in der Regel kein struktureller Schaden zugrunde. Eine Ärztin oder ein Arzt sollte konsultiert werden, wenn die Schmerzen innerhalb einer Woche nicht besser werden, wenn eine Schmerzausstrahlung vom Nacken bis in Arme und Hände oder von der Lendenwirbelsäule bis in die Beine und Füße hinzukommt – „Ischiasschmerz“ genannt – oder gar, wenn neue Gefühlsstörungen, Kraftminderungen in den Armen oder Beinen auftreten. In diesen Fällen ist eine gezielte ärztliche Befragung und Untersuchung der richtige Schritt. Wenn der Rücken akut schmerzt und Sie Urin oder Stuhl nicht halten können, gehen Sie bitte sofort zum Arzt und lassen Sie die Ursache klären.

Über das Karl-Olga-Krankenhaus

Das Karl-Olga-Krankenhaus stellt mit seinen 355 vollstationären Betten einen wichtigen Grundpfeiler der medizinischen Versorgung für den Stuttgarter Osten und angrenzende Gebiete dar. Als Akutkrankenhaus mit einer vollumfänglichen Notaufnahme und 13 medizinischen Fachabteilungen, unterstützt durch kompetentes Pflege- und Therapiefachpersonal, stellen wir eine hochwertige, auf modernen Erkenntnissen basierende Medizin sicher. Unser Klinikschwerpunkt liegt in der Kardiologie, der Allgemein- und Viszeralchirurgie und insbesondere der orthopädischen Chirurgie zur umfassenden Patientenversorgung rund um den Herz- und Bewegungsapparat. Das Karl-Olga-Krankenhaus blickt mit seinem diakonischen Profil auf eine über 125-jährige Tradition zurück, gleichzeitig nehmen wir die dynamischen Entwicklungen in unserem Umfeld proaktiv auf. Auf dieser Grundlage entwickeln wir uns stetig weiter, um heute und auch in Zukunft die bestmögliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten anbieten zu können

Über die Sana Kliniken AG

Die Sana Kliniken AG ist führender integrierter Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum. Die ganzheitliche Gesundheitsversorgung erstreckt sich von Präventionsangeboten über die ambulante und stationäre Versorgung bis hin zu Nachsorge, Rehabilitation und Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln. Neben B2B-Services in Einkauf und Logistik bietet Sana Beratung, Implementierung und Instandhaltung in den Bereichen Medizintechnik und Medizinprodukte sowie Managementleistungen für externe Kliniken an. 2022 erwirtschafteten die rund 34.500 Beschäftigten einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Zur Sana Kliniken AG zählen mehr als 120 Gesundheitseinrichtungen, darunter Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und 44 Krankenhäuser, in denen jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten behandelt werden, sowie mehr als 50 Sanitätshäuser. Eigentümer der 1976 gegründeten Sana Kliniken AG sind 24 private Krankenversicherungen. Sitz der Unternehmenszentrale ist Ismaning bei München.