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Kreuzbandriss

Die häufigste Skiverletzung

Warum das Knie bei Skiverletzungen am häufigsten betroffen ist, wie eine Behandlung aussieht und was man zur Prävention tun kann. In den letzten Jahrzenten ist die Zahl der schweren Skiunfälle auch dank besserer Schutzausrüstung deutlich zurückgegangen. Und dennoch werden jedes Jahr tausende Sportler in Kliniken behandelt. Professor Dr. Andreas Halder, Chefarzt der Klinik für Operative Orthopädie an den Sana Kliniken Sommerfeld, erklärt, warum das Knie gerade beim Skifahren so stark belastet ist, wie man Gelenksverletzungen vorbeugen kann und welche Behandlungsmethoden es für den Fall der Fälle gibt.

Das Kniegelenk ist das komplexe Bindeglied zwischen dem Oberschenkelknochen und dem Schienbein und es ermöglicht mit Hilfe der Kreuzbänder, Seitenbänder und Menisken eine Rollgleitbewegung. „Beim Skifahren werden extreme Hebelkräfte durch die Ski über den festen Schuh direkt auf das Kniegelenk übertragen. Ganz häufig sehen wir dann die typischen Verdreh- und Anprallunfälle“, sagt Prof. Dr. Andreas Halder. „Gerade bei niedriger Geschwindigkeit verkanten die Skifahrer oft, und die Rückstellung findet nicht schnell genug statt.“

Was tun, wenn der Unfall passiert ist

Bei einem Kreuzbandriss ist häufig ein Gelenkerguss nachweisbar, der zu einem Anschwellen des Knies führt. Damit ist eine Verletzungssituation gegeben, mit der man schnellstmöglich einen Facharzt aufsuchen sollte. Nur so kann man mit Gewissheit eine Diagnose treffen und weiteren Schäden vorbeugen.

Ist das Kreuzband tatsächlich gerissen, bleiben zwei Varianten der Behandlung. Zum einen die konservative, also nicht operative, zum anderen die Operation. „Ob eine OP notwendig ist, entscheiden wir je nach Ausmaß der Verletzung. Sind zum Beispiel weitere Bänder oder der Meniskus beschädigt, ist eine Operation eher notwendig“, erklärt Prof. Halder. „In den meisten Fällen wird dann bei der OP das Kreuzband durch eine körpereigene Sehne ersetzt. Danach heißt es konsequent und frühzeitig zur Krankengymnastik zu gehen, um wieder fit zu werden.“

Vorbeugung ist die beste Medizin

Grundsätzlich gilt für das Skifahren, wie auch für alle anderen sportlichen Aktivitäten: Training und Vorbereitung machen den Unterschied. Im Fall des Skisports empfiehlt sich gezieltes Dehnungs-, Muskel- und Koordinationstraining. Zudem sollte das Material optimal eingestellt und gewartet sein. Wenn dann noch die Fahrweise dem Können und den Wetterverhältnissen angepasst wird, sollte einem guten Skitag nichts mehr im Wege stehen.

Kontakt

Prof. Dr. Andreas M. Halder

Prof. Dr. Andreas Halder

Chefarzt der Klinik für Operative Orthopädie, Sana Kliniken Sommerfeld

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