Medikamentöse Therapien bei Schilddrüsen-ErkrankungenThyreostatika

Die übermäßige Produktion von Schilddrüsenhormonen (Hyperthyreose) kann mit so genannten Thyreostatika vermindert werden. Hierfür gibt es verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen. Heutzutage werden am häufigsten Medikamente vom Thionamid-Typ (Thiamazol, Carbimazol) eingesetzt. Diese hemmen in der Schilddrüse den Einbau von Jod in die Schilddrüsenhormone und reduzieren damit die Neuproduktion. Die bereits im Körper befindlichen Schilddrüsenhormone werden durch diese Medikamente nicht beeinflusst. Die Senkung des erhöhten Hormonspiegels erfolgt erst durch den natürlichen Abbau und kann daher einige Zeit in Anspruch nehmen.

Thyreostatika sind zwar sehr effektiv, leider aber auch nicht frei von zum Teil sehr gefährlichen Nebenwirkungen. Daher sind unter der Therapie engmaschige ärztliche Kontrollen erforderlich. Wegen dieser Nebenwirkungen sind Thyreostatika zur Langzeittherapie nur sehr eingeschränkt geeignet. Bei Betroffenen mit einer länger bestehenden Hyperthyreose sollte daher eine alternative und definitive Behandlung durch eine Operation oder eine Radiojodtherapie in Erwägung gezogen werden.