Operative Schwerpunkte der Klinik für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie

Die Schilddrüsen-Operation

Die Notwendigkeit einer Schilddrüsen-Operation ist in manchen Fällen eindeutig und dringlich, in anderen auch relativ und nicht so eilig. Ob und wie zügig eine Schilddrüsenoperation ansteht, ist abhängig von der konkreten Art der Erkrankung, der individuellen Befundkonstellation und natürlich auch dem Wunsche des Patienten. Voraussetzung für eine gute Beratung ist eine möglichst exakte Diagnose.

Dazu gehören in jedem Fall

  • Schilddrüsenwerte im Blut
  • Ultraschall (Sonografie) der Schilddrüse

Je nach Erkrankung häufig auch

  • Schilddrüsenszintigramm
  • Tumorszintigramm
  • Punktionsbefund
  • Weitere Befunde (z.B. CT, NMR)

Bei der Entscheidung für oder gegen eine Operation werden mit dem Patienten die erhofften Vorteile gegen die möglichen Risiken abgewogen. In einem ausführlichen Vorgespräch werden zudem eventuelle Behandlungsalternativen erörtert und in die Therapiewahl mit einbezogen.

Eine eindeutige Operationspflicht besteht in der Regel bei bösartigen und krebsverdächtigen Erkrankungen wie:

  • Schilddrüsenkrebs
  • krebsverdächtige Schilddrüsenknoten 
     

Eine Schilddrüsenoperation kann auch bei gutartigen Erkrankungen erforderlich oder wenigstens empfehlenswert sein. So zum Beispiel bei:

  • symptomatische Schilddrüsenvergrößerung (Struma)
  • Drüsenwucherung (Adenom)
  • Hohlraumbildung (Zyste)
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Basedowsche Erkrankung
  • Schilddrüsenentzündung  

Eine Operation ist im Prinzip immer dann empfehlenswert, wenn es durch eine Vergrößerung oder Knotenbildung zu subjektiven Beschwerden oder unangenehmen Missempfindungen kommt, wie zum Beispiel:

  • Räusperzwang
  • Kloß-, Enge-, Druck- oder Fremdkörpergefühl im Hals
  • Schluckstörungen
  • Atembeschwerden
  • Heiserkeit

Das gilt auch bei objektivierbaren Problemen wie zum Beispiel:

  • Einengung oder Verdrängung der Luftröhre
  • Einengung oder Verdrängung der Speiseröhre
  • Heiserkeit durch Druckschädigung des Stimmbandnerven
  • Ausdehnung der Schilddrüse in den Brustkorb

Bei der drohenden oder tatsächlichen Überfunktion (Hyperthyreose) kommen je nach Befund und Wunsch des Patienten eine Operation, eine Radiojodtherapie, eine medikamentöse Therapie und bei isolierten Adenomen neuerdings evtl. auch eine Thermoablation in Frage.

Nicht selten bestehen gleichzeitig mehrere Gründe für eine OP, wobei es jeweils unterschiedlich starke Argumente für oder gegen einen operativen Eingriff geben kann. Auch müssen mögliche Behandlungsalternativen erörtert werden. Diese gibt es unter Umständen bei einer Überfunktion, die prinzipiell auch medikamentös oder mit Radiojod behandelt werden kann. Umgekehrt gibt es bei sehr großen Schilddrüsen oder bei Krebsverdacht keine wirklich sinnvollen Behandlungsalternativen.

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