Weltweit ist es in den letzten Jahrzehnten zu einer enormen Zunahme übergewichtiger und adipöser Patienten gekommen. Hierbei geht es nicht um gängige Schönheitsideale. Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die die Lebensqualität, aber auch durch eine Vielzahl an Begleiterkrankungen die Lebenserwartung der betroffenen Patienten drastisch verringert. Ursachen sind neben familiärer Veranlagung auch hormonelle Störungen, Störungen der Regulationsmechanismen von Hunger und Sättigungsgefühl, psychosoziale Faktoren und vor allem aber der moderne westliche Lebensstil, d.h. eine zu große Kalorienzufuhr bei zu geringer Bewegung.

Die Folgen des deutlichen Übergewichtes sind vielfältig. Diabetes mellitus Typ II (Altersdiabetes), hoher Blutdruck, Blutfetterhöhungen, Fettleber, Herz- und Gefäßerkrankungen, Schlaganfall oder Lungenfunktionsstörungen sind nur einige Erkrankungen, an denen Adipositas-Patienten leiden. Ebenso häufiger diagnostiziert werden bösartige Erkrankungen, Arthrosen oder Erkrankungen der Gallenwege. Nicht ganz unwichtig sind die psychosozialen Probleme der Betroffenen. Diese können zu Depression, Isolation, Kinderlosigkeit oder Berufsunfähigkeit führen. Aus diesem Grunde arbeiten wir sowohl innerhalb unserer Klinik als auch im ambulanten Bereich mit Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen zusammen.

Für betroffene Menschen haben wir aus diesem Grund eine eigens hierfür ausgerichtete Sprechstunde in unserer Klinik eingerichtet. Sollten Sie Interesse an detaillierten Informationen haben, bitten wir Sie, zunächst unsere Selbsthilfegruppe zu besuchen. Im Weiteren können Sie selbstverständlich einen Termin in unserer Sprechstunde vereinbaren.

Adipositaschirurgie

Unter der Adipositaschirurgie versteht man alle chirurgische Verfahren zur Behandlung der Adipositas. Hinsichtlich der Lebensweise der Betroffenen unterscheidet man prinzipiell die volume-eater („Vielesser“) von sweet-eater („Süßesser“) oder snacker („Nascher“). Daher ergeben sich die operativen Verfahren. Diese werden unterschieden in:

Restriktive Verfahren

Einschränkung der aufnehmbaren Nahrungsmenge, wie z. B. Magenballon, Magenband, Schlauchmagen

Kombiniert restriktive/ malabsorptive Verfahren

Hier kommt es neben der Einschränkung der Nahrungsmenge zu einer verminderten Aufnahme der Nahrungsbestandteile über den Darm durch Ausschaltung von Resorptionsstrecke, wie z.B. Magenbypass.